- Haydée Santamaría
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Haydée Santamaría Cuadrado (genannt Yeyé; * 1922; † 28. Juli 1980 in Havanna) war eine kubanische Revolutionärin. Zusammen mit Melba Hernández, Vilma Espín und Celia Sánchez gehörte sie zu den bedeutendsten Revolutionärinnen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Haydée Santamaría entstammt einer spanischstämmigen Familie. Sie wuchs als zweites von fünf Kindern auf einer Zuckerplantage in Zentralkuba auf. 1948 zog sie mit ihrem jüngeren Bruder Abel Santamaría nach Havanna. Abel Santamaría war ein Bekannter Fidel Castros. In ihrer gemeinsamen Wohnung, die heute ein Museum beherbergt, schmiedeten sie Pläne zum Sturz des 1952 an die Macht gekommenen Fulgencio Batista.
Am 26. Juli 1953 nahm Haydée an der von Fidel Castro geleiteten versuchten Erstürmung der Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba teil. Die 119 Angreifer wurden von einer Patrouille entdeckt. Viele der Revolutionäre wurden gefangen genommen, unter ihnen Haydée, Abel und Melba Hernández. Sie wurden gefoltert, und Abel Santamaría wurde mit vielen anderen durch die Soldaten Batistas ermordet. Ihre Erlebnisse im Gefängnis wurden von Castro im „Moncada“-Prozess, der von September bis Oktober 1953 in Santiago de Cuba stattfand, in seiner Verteidigungsrede „Die Geschichte wird mich freisprechen“ vorgetragen. [1]
Haydée überlebte die Gefangenschaft. Sie wurde, ebenso wie Castro, im Rahmen einer allgemeinen Amnestie aus dem Gefängnis entlassen und kämpfte sofort wieder als Guerillera für die kubanische Revolution. Durch ihren Einsatz wurde sie zu einem Vorbild für andere Frauen in ganz Lateinamerika, revolutionären Gruppen beizutreten. Haydée wurde der Vorname, den feministische südamerikanische Mütter ihren Mädchen geben.
Nachdem am 1. Januar 1959 Batista vertrieben worden war, begründete Haydée die Casa de las Américas, ein Kulturzentrum mit überregionaler Bedeutung. Von seiner Eröffnung bis zu ihrem Tod 1980 war sie die leitende Direktorin der Casa de las Américas. Zudem war sie Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas.
Haydée war verheiratet mit Armando Hart Dávalos, dem früheren Erziehungs- und Kulturminister Kubas. Sie hatte zwei Kinder, Celia Hart Santamaría und Abel Hart Santamaría, die beide während eines Hurrikans bei einem Verkehrsunfall am 7. September 2008 starben.
Am 28.Juli 1980 beging Haydée Santamaría Selbstmord. Es war ihr zweiter Selbstmordversuch. Über ihr Motiv herrscht Unklarheit.
Reminiszenzen
- In Luigi Nonos Oper "Al gran sole carico d'amore" findet man sie im Chor.
- Olu Oguibe ehrte Haydée Santamaría in seinem Projekt "Woman of Progress".
- Der kubanische Staat verleiht an herausragende Künstler die Haydeé-Santamaría-Medaille
Literatur
- Maclean, Betsy (Ed.), Haydée Santamaría : Woman guerrilla leader in Cuba whose passion for art and revolution inspired Latin America's cultural renaissance, Melbourne : Ocean Press, 2003. - 125 S. - (Rebel Lives) ISBN 1-876175-59-1
Einzelnachweise
Weblinks
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