- Vilma Espín
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Vilma Espín Guillois (* 7. April 1930 in Santiago de Cuba; † 18. Juni 2007 in Havanna) war eine kubanische Revolutionärin, Mitglied des Staatsrats und der Kommunistischen Partei Kubas, sowie bis zu ihrem Tod Präsidentin der Föderation der kubanischen Frauen (FMC). Sie war verheiratet mit Raúl Castro, dem stellvertretenden Präsidenten Kubas, mit dem sie vier Kinder hatte. Espín wurde oft als die inoffizielle „First Lady Kubas“ bezeichnet, da sie neben Fidel Castro regelmäßig öffentliche Verpflichtungen übernahm.
Vilma Espín stammte aus einer der ältesten aristokratischen Familien Santiagos. Ihr Vater war Vizedirektor der örtlichen Bacardi-Likörfabrik. Ihre Mutter stammte aus Frankreich. Nachdem sie 1954 ihr Studium als Chemieingenieurin abgeschlossen hatte, ging sie in die Vereinigten Staaten, um an renommierten Massachusetts Institute of Technology ein postgraduales Studium aufzunehmen.
Als sie später nach Kuba zurückkehrte, nahm sie Kontakt zur Gruppe M-26-7 und deren Führer in Santiago Frank País auf. Im folgenden Bürgerkrieg spielte sie eine führende Rolle. Sie diente als Botin zwischen der M-26-7 um Fidel Castro in der Sierra Maestra und den Untergrundkämpfern in Santiago de Cuba. Nach der Ermordung von País durch Batista-Schergen schloss sie sich 1958 Raúl Castro und seiner Zweiten Front in der Sierra Cristal an, wo sie den Decknamen Déborah trug. Nach dem Sieg der Revolution heirateten sie.[1]
1960 gründete sie die FMC, die bis heute eine der wichtigsten kommunistischen Massenorganisationen ist. Über 80 Prozent der Kubanerinnen gehören ihr an. Eine ihre ersten Kampagnen setzte sich für die Resozialisierung von Prostituierten ein. In den 60er Jahren setzte sie sich als eine Vorkämpferin für die Rechte von Homosexuellen ein. Sie klagte als eine der ersten Personen öffentlich an, dass "homosexuelle Männer zur Umerziehung in militärische Lager gesandt wurden." Als Teil ihres Engagements wurde 1979 ein Strafrechtsparagraph gegen Homosexualität abgeschafft.[2]
Ihre Tochter Mariela Castro ist Direktorin des Zentrums für Sexualerziehung CENESEX sowie Aktivistin für LGBT-Rechte und AIDS-Aufklärung.
Weblinks
- "Kuba: Raul Castros Frau Vilma Espín gestorben", Nachruf der ZEIT vom 19. Juni 2007
Fußnoten
- ↑ Bernd Wulffen: Kuba im Umbruch, Christopf Links Verlag, 2008, S. 56
- ↑ Die Revolutionärin, junge Welt vom 29. Juni 2007
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