Heim und Welt

Heim und Welt
Heim und Welt − Alles für die Frau
Logo der Heim und Welt
Beschreibung deutsche Frauenzeitschrift
Verlag Klambt-Verlag, Speyer
Erstausgabe 1948
Erscheinungsweise montags
Verkaufte Auflage (IVW Q1/2011) 47 651 Exemplare
Verbreitete Auflage (IVW Q1/2011) 48 437 Exemplare
Reichweite (MA 2011 I) 0,38 Mio. Leser
Chefredakteurin Barbara Jung
Weblink heimundwelt.de
ISSN 0947-3335
ZDB 534411-6

Die Heim und Welt ist eine wöchentlich erscheinende deutsche Frauenzeitschrift, die der Klambt-Verlag 1996 übernommen hat und seitdem herausgibt. Chefredakteurin ist Barbara Jung. Gegründet wurde die Heim und Welt 1948 in Hannover, wo sie anfänglich als Tageszeitung erschien.

Inhaltsverzeichnis

Berichterstattung

Mit der Übernahme der Heim und Welt durch den Klambt-Verlag im Jahr 1996 wurde der Wandel von einer Wochenzeitung zu einer wöchentlichen unterhaltenden Frauenzeitschrift eingeleitet. Der Untertitel wurde entsprechend von „Die Wochenzeitung für Alle“ auf „Alles für die Frau“ geändert. Wie andere Titel der Regenbogenpresse auch enthält die Heim und Welt vornehmlich Berichte und Reportagen über europäische Adelshäuser und andere Prominente aus der TV- und Schlagerbranche sowie aus Film, Gesellschaft und Sport. In den Berichten über Prominente nehmen die Bilder einen großen Raum ein und werden durch relativ wenig Text ergänzt.

Der Rätselteil enthält eher einfache bis mittelschwere Rätsel. Es gibt nur wenige Gewinnrätsel, deren Preise gering ausfallen. Daneben gibt es Schicksalsberichte über ganz normale Menschen. Weitere Themen sind Lebenshilfe, Kochen und Backen, Mode, Reisen, Kosmetik und Medizin.

Anzeigen

Einen großen Raum nehmen Stellenanzeigen für Animierdamen und Prostituierte ein; die Zeitschrift enthält nach eigenen Angaben Deutschlands größten Stellenmarkt für erotische Stellenanzeigen. Allwöchentlich füllen die etwa 350 Stellenanzeigen etwa sieben Seiten der Zeitschrift. Den Grund, warum das Rotlichtmilieu die eigentlich eher biedere Heim und Welt als zentrale Kontaktbörse ausgewählt hat, kennt auch der Verlagsleiter Rüdiger Dienst nicht. Im allgemeinen Anzeigenteil fanden sich jedoch bereits kurz nach der Gründung mehr und mehr Inserate von Prostituierten. Schon 1950, erst zwei Jahre nach Gründung der Heim und Welt, ließ das Amtsgericht München eine Ausgabe mit Anzeigen, „die eindeutig dazu bestimmt seien, unzüchtigen Verkehr herbeizuführen“, beschlagnahmen. Leserinnen der offiziellen Zielgruppe beschweren sich regelmäßig beim Verlag über die Anzeigen aus dem Rotlichtmilieu.[1]

Auch die Zeugen Jehovas zählen zu einer nicht unwichtigen Klientel unter der Leserschaft der Heim und Welt.[2] Sie nutzen die Kontakt- und Heiratsanzeigen in der Heim und Welt zur Partnersuche. In den Anzeigen wird die Zugehörigkeit zu dieser Religionsgemeinschaft genannt, da immer Kontakte zu Glaubensbrüdern oder -schwestern gesucht werden.[3][4]

Auflage

Entwicklung der durchschnittlichen jährlichen verkauften Auflage der Heim und Welt nach IVW seit 1979

1964 hatte die Wochenzeitung noch eine wöchentliche verkaufte Auflage von 868 000 Exemplaren.[5] Während andere Regenbogenblätter gegen Ende der 1960er Jahre ihr Produktionsverfahren von Hochdruck und losen Bögen auf Vierfarbdruck und geheftete Seiten im Illustrierten-Format umstellten (Vorreiter war hier die Neue Post, die 1966 umstellte und ihre Auflage zwischen dem 2. Quartal 1963 (228.000 Exemplare) und Ende 1969 (1.600.000 Exemplare) versiebenfachen konnte) und somit wertvoller erschienen, wurde die Heim und Welt bis einschließlich 1989 noch im Hoch- bzw. Zeitungsrotationsdruck gefertigt.[6] 1979 wurde letztmalig eine Auflage von über 500 000 Exemplaren erreicht. Die Auflage sank weiter, bis sie 1996, zum Zeitpunkt der Übernahme durch den Klambt-Verlag, auf 136 431 Exemplare gefallen war. Der Auflagenrückgang konnte vom neuen Besitzer nur für kurze Zeit gebremst werden, danach setzte sich der Trend fort. Im Quartal I/2011 erreichte das Blatt nach IVW eine verkaufte Auflage von 47 651 Exemplaren. Der Heftpreis beträgt im Handel 1,60 Euro.

Einzelnachweise

  1. Sven Röbel: Bräute heute. In: Der Spiegel. Jg. 62, Nr. 37, Seite 107, 2008, ISSN 0038-7452.
  2. Manfred Gebhard: Geschichte der Zeugen Jehovas. Mit Schwerpunkt der deutschen Geschichte. Libri Books on Demand, Berlin 1999, ISBN 978-3-898-11217-8 (Volltext in der Google Buchsuche).
  3. Helmut Höge: HELMUT HÖGE über Zielgruppentäuschung. In: die tageszeitung, 25. Februar 2003, ISSN 0931-9085.
  4. Renate Tide: Problematik und Folgewirkungen der Zugehörigkeit zu den Zeugen Jehovas und der Ablösung von ihnen (dargestellt mit Hilfe von Fallbeispielen). Diplomarbeit, Fachbereich Sozialpädagogik der FH Frankfurt a. M., 1989.
  5. Rudolf Augstein (Hg.): Wochenzeitungen: Glückliche Zwerge. In: Der Spiegel, Nr. 14, Seite 64–65, 1964, ISSN 0038-7452
  6. Oskar Stodiek: Die Medien-Agenda in der Medizinpublizistik der "Regenbogenpresse". LIT Verlag, Münster 2008, ISBN 978-3-643-10054-2 (Volltext in der Google Buchsuche).

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