Heinrich Friedrich Brehmer

Heinrich Friedrich Brehmer (* 25. November 1815 in Hannover; † 1. Januar 1889 Hannover), war ein bedeutender Medailleur, Münzgraveur und Goldschmied.

Brehmer war Sohn eines königlichen Münzarbeiters. Nach einer Goldschmiedelehre war er 1834-1847 in Paris bei Dumont und Ramey beschäftigt. Bereits 1846 bis zu ihrer Schließung 1878 war er als freier Medailleur für die Münze Hannover (Prägestätte) tätig und fertigte ab 1848 die Prägestempel für fast alle Münzen des Königreichs Hannover an. 1864 erhält er eine Festanstellung an der königlichen Münze. Sein hervorragender Ruf, vor allem als Porträtist war bis über die Landesgrenzen bekannt und verschaffte der Münze Hannover viele Aufträge benachbarter Staaten. So gestaltete Brehmer u.a. Münzen für Braunschweig (ab 1864), Bremen (u.a. den Börsentaler von 1864), Hamburg (jährlich 2000 Dukaten), Oldenburg und Schaumburg-Lippe. Daneben schuf er auch zahlreiche hochkünstlerische Medaillen zu den unterschiedlichsten Anlässen. 1878 trat er in den Ruhestand.

Er schuf Münzen und Medaillen im spätklassizistischem Stil von Personen aus Kultur und Wissenschaft. Werke:

• Gedenkmedaillen für Carl Friedrich Gauß 1855 und 1877
• Gedenkmedaille für Justus von Liebig
• Gedenkmedaille für Ludwig van Beethoven
• Gedenkmedaille für Ernst August I. König von Hannover (zur Erinnerung an die Feier der Enthüllung des Denkmals 21. Sept. 1861)

Er schuf einige Portrait-Refliefs auf dem Stadtfriedhof Engesohde:

• Marmor-Portraitrelief des Grabmals von Karl August Devrient (Hofschauspieler). Grabmal vom Bildhauer Theodor Maßler geschaffen.
• Portrait-Bronzebüste des Grabmals des Landschaftsmalers Edmund Koken
• Portraitrelief des Grabdenkmal von Ernst von Bandel
• Bronze-Kopf-Relief des Grabmals von Karl Karmarsch

Sein Grab befindet sich in Hannover auf dem Stadtfriedhof Engesohde. Die Portraitbüste hat Wilhelm Engelhardt geschaffen.

Literatur

• Hannoversches biographisches Lexikon
• Ortwin Meier. Heinrich Friedrich Brehmer. Der Meister der deutschen Porträtmedaille des 19. Jahrhunderts. Hildesheim, Lax, 1927