Heinrich Kaan

Heinrich Kaan

Heinrich Kaan (rus. Генрих Каан, * 8. Februar 1816 in Wien; † 24. Mai 1893 ebenda) war ein russisch-österreichischer Mediziner.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Promovierte 1840 an der Universität Wien zum Doktor der Medizin. Danach war er in St. Petersburg als Arzt in einem Frauenkrankenhaus tätig. 1850 kehrte er nach Österreich zurück. Anschließend praktizierte er als Badearzt in Meran, Fusch und Innsbruck. Seit 1862 oder 1864 in Bad Ischl, wo er sich niedergelassen hatte[1].

Kaan war verheiratet und hinterließ zwei Kinder.

Leistungen

In 1843 veröffentlichte er sein Buch Psychopathia sexualis. 43 Jahre später Krafft-Ebing wählte denselben Titel für sein bekanntestes Werk. Kaans Werk nimmt eine wichtige Stellung in der Geschichte der Sexualwissenschaft[2]. Diese Studie ist neuerdings in deutscher Übersetzung abgedruckt[3].

Werke

  • De alcaloidibus. Med. Diss., Universität Wien, 1840
  • Psychopathia sexualis. Lipsiae: Voss; 1844 124 S.
  • Versuch einer topographisch-medicinischen Skizze von Meran. Innsbruck: Wagner'sche Buchhandlung, 1851. 44 S.
  • Gedanken eines Arztes über die Cholera als Weltseuche. Innsbruck: Wagner'sche Buchhandlung; 1854. 50 S.
  • Die Homöopathie in Tirol. Homöopathische Vierteljahrschrift 7, S. 325 (1856)
  • Beiträge zur Gynaekologie. Homöopathische Vierteljahrschrift 8, S. 85-97 (1857)
  • St. Wolfgang in der Fusch. Prager Medicinische Monatschrift S. 71-73 (1864)
  • Klimatisch-therapeutische Kuren. Wiener Medizinal-Halle S. 228, 468, 479 (1862)
  • Zur Lehre des Merkurialismus. Medicinisch-chirurgische Rundschau 3 S. 1-20 (1862)
  • Aus dem Tagebuche eines Arztes. Prager Medicinische Monatschrift 12 (1864)
  • Vorschläge zur Regelung der Prostitution. Wiener medizinische Wchnschrift 14, S. 27 (1864)
  • Non multa sed multum. Homöopathische Vierteljahrschrift 16 (1865) [1] [2]
  • Der Curgast in Ischl. Wien: Wilhelm Braumüller; 1864. 2., umgearb. Aufl. Wien: Wilhelm Braumüller; 1868. VI, 118 S.
  • Rückblick auf die Kursaison in Ischl vom Jahre 1863. Wien. Med.-Halle 5, s. 189 (1864)
  • Ischl und Umgebung. Wien: Wilhelm Braumüller; 1875. 96 S.
  • Ischl et ses environs. Vienne: Guillaume Braumüller; 1879. 91 S
  • La Suisse autrichienne. Excursions aux pays des Alpes. Gratz: Francis Pechel; o.J. 57 S.
  • Die Kurkommission von Ischl. Ischler Wochenblatt 10, 4 , S. 4 (1882)
  • Der Vater von Ischl. Ischler Wochenblatt 10 (5), S. 1 (1882)
  • Bauer und Bürger. Ischler Wochenblatt, 10 (9), s. 3 (1882)
  • Der Curgast in den Alpenländern. Vademecum für Reisende und Touristen. Graz: F. Ferstl'sche Buchhandlung (Franz Pechl); 1882 (d). 63 S. 2., verb. Aufl. Graz: Carl Huber 1882 63 ss.
  • Der Vater von Ischl. Zum 8. März. Ischler Wochenblatt 13 (10), s. 2 (1885)

Literatur

  1. Sigusch V. Heinrich Kaan – der Verfasser der ersten „Psychopathia sexualis”. Eine biografische Skizze. Zeitschrift für Sexualforschung 16 (2), S. 116–142 (2003) doi:10.1055/s-2003-40685
  2. Sigusch V. Geschichte der Sexualwissenschaft. Campus Verlag 2008 ISBN 3593385759
  3. Philipp Gutmann: Zur Reifizierung des Sexuellen im 19. Jahrhundert: Der Beginn einer Scientia sexualis, dargestellt anhand dreier Texte von Hermann Joseph Löwenstein, Joseph Häussler und Heinrich Kaan. Lang, Peter Frankfurt 1998 ISBN 3631336861

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kaan — bezeichnet einen männlichen türkischen Vornamen (bedeutet Herrscher, Befehlsgeber) einen Ortsteil der Stadt Polch in Rheinland Pfalz einen Ortsteil der Stadt Siegen in Nordrhein Westfalen, siehe Kaan Marienborn den ursprünglichen Namen der Maya… …   Deutsch Wikipedia

  • Christian Heinrich Gilardone — Titelblatt des Buches Gedichte von Maler Müller’s Neffen, Speyer 1844 Christian Heinrich Gilardone, (* 21. Juni 1798 in Grünstadt; † 22. August 1874 in Speyer), Neffe von Friedrich Müller, dem berühmten Maler Müller, war ein deutscher Dichter aus …   Deutsch Wikipedia

  • Sexforschung — Die Sexualwissenschaft (auch Sexualforschung, Sexologie bzw. Sexuologie) befasst sich mit der Lehre vom Geschlechtsleben,[1] der Sexualität im weiteren und im engeren Sinne. Die Arbeitsschwerpunkte liegen neben der empirischen Forschung bei den… …   Deutsch Wikipedia

  • Sexologe — Die Sexualwissenschaft (auch Sexualforschung, Sexologie bzw. Sexuologie) befasst sich mit der Lehre vom Geschlechtsleben,[1] der Sexualität im weiteren und im engeren Sinne. Die Arbeitsschwerpunkte liegen neben der empirischen Forschung bei den… …   Deutsch Wikipedia

  • Sexologie — Die Sexualwissenschaft (auch Sexualforschung, Sexologie bzw. Sexuologie) befasst sich mit der Lehre vom Geschlechtsleben,[1] der Sexualität im weiteren und im engeren Sinne. Die Arbeitsschwerpunkte liegen neben der empirischen Forschung bei den… …   Deutsch Wikipedia

  • Sexualforscher — Die Sexualwissenschaft (auch Sexualforschung, Sexologie bzw. Sexuologie) befasst sich mit der Lehre vom Geschlechtsleben,[1] der Sexualität im weiteren und im engeren Sinne. Die Arbeitsschwerpunkte liegen neben der empirischen Forschung bei den… …   Deutsch Wikipedia

  • Sexualforschung — Die Sexualwissenschaft (auch Sexualforschung, Sexologie bzw. Sexuologie) befasst sich mit der Lehre vom Geschlechtsleben,[1] der Sexualität im weiteren und im engeren Sinne. Die Arbeitsschwerpunkte liegen neben der empirischen Forschung bei den… …   Deutsch Wikipedia

  • Sexualtheorie — Die Sexualwissenschaft (auch Sexualforschung, Sexologie bzw. Sexuologie) befasst sich mit der Lehre vom Geschlechtsleben,[1] der Sexualität im weiteren und im engeren Sinne. Die Arbeitsschwerpunkte liegen neben der empirischen Forschung bei den… …   Deutsch Wikipedia

  • Sexualwissenschaftler — Die Sexualwissenschaft (auch Sexualforschung, Sexologie bzw. Sexuologie) befasst sich mit der Lehre vom Geschlechtsleben,[1] der Sexualität im weiteren und im engeren Sinne. Die Arbeitsschwerpunkte liegen neben der empirischen Forschung bei den… …   Deutsch Wikipedia

  • Sexualwissenschaft — Die Sexualwissenschaft (auch Sexualforschung, Sexologie bzw. Sexuologie) befasst sich mit der Lehre vom Geschlechtsleben,[1] der Sexualität im weiteren und im engeren Sinne. Die Arbeitsschwerpunkte liegen neben der empirischen Forschung bei den… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”