- Heinrich Rimphoff
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Heinrich Rimphoff (* 1599 in Wiedensahl; † 1655) war Konsistorialrat im Herzogtum Verden und Hexenverfolger.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Heinrich Rimphoff wurde 1599 als Sohn des hoyaischen Hofpredigers und Pastors vom Wiedensahl geboren. Er wurde zunächst Pastor in Wiedensahl, ab 1638 war er Pastor primarius am Dom zu Verden. Unter der dänischen Administration wurde er 1642 zum Superintendenten über das Bistum Verden, unter den Schweden 1651 zum Konsistorialrat über das Herzogtum Verden ernannt. Rimphoff starb 1655.
Leistungen
Rimphoff war für die Wiederaufnahme der Hexenverfolgungen im Bistum Verden verantwortlich. Zusammen mit dem Verdener Domkapitel, dem Magistrat und der juristischen Fakultät der Universität Rinteln war er 1647 treibende Kraft in einem Hexenprozess, der für drei Frauen auf dem Scheiterhaufen endete. Drei weitere Frauen fanden während der Folter den Tod.
Gegen Rimphoffs Wirken übersetzte der schwedische Feldprediger Johann Seifert die Cautio Criminalis von Friedrich Spee von Langenfeld ins Deutsche[1]. Als Replik verfasste Rimphoff innerhalb weniger Wochen das 600 Seiten starke Werk Drachen-König. Als die Hexenverfolgung auch auf die Ehefrauen von Ratsmitgliedern übergriff, beschwerten sich der Rat beim schwedischen Statthalter Königsmarck. Dieser setzte eine Kommission ein, die den Prozess in Verden untersuchen sollte. Der Magistrat fürchtete nun um seine Privilegien und wandte sich mit einer Beschwerde direkt an Christina von Schweden, diese verbot aber überraschend jegliche Hexenverfolgungen in den Herzogtümern Bremen und Verden. Es dauerte allerdings noch bis 1652, das Verfahren endgültig niederzuschlagen.
Werke
- Drachen-König/ Das ist: Warhafftige/ Deutliche/ Christliche/ und hochnothwendige Beschreybunge/ deß grawsamen/ hochvermaldeyten Hexen und Zauber Teuffels/ ..., Rinteln 1647. (VD17 23:282066F, Digitalisat der HAAB)
Literatur
- Karl Ernst Hermann Krause: Rimphoff, Hinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 28, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 617 f.
- Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Rimphoff, Hinrich. In: Deutsche Biographische Enzyklopädie, Band 8. 2. Ausgabe. Saur, München 2007, ISBN 978-3-598-25038-5, S. 423.
Weblinks
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Wikisource: Heinrich Rimphoff – Quellen und Volltexte
- Druckschriften von und über Heinrich Rimphoff im VD 17
- Moeller, Katrin: Rimphoff, Heinrich. In: Lexikon zur Geschichte der Hexenverfolgung, in: historicum.net.
- Woock, Joachim: "... so sie angeregten Lasters verdechtig machet...". Die letzten Hexenverfolgungen in den schwedischen Herzogtümern Bremen und Verden, in: historicum.net
Einzelnachweise
- ↑ Gewissens-Buch: Von Processen Gegen die Hexen. Bremen, 1647. (VD17 1:018958N)
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