- Heinrich Schliestedt
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Heinrich Schliestedt (* 1883; † 13. August 1938 im Elsass) war ein deutscher Politiker (SPD), Gewerkschaftsfunktionär (DMV) und Widerstandskämpfer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Als Sekretär des DMV gelang es ihm im Mai 1933 gemeinsam mit dem DMV-Vorsitzenden Alwin Brandes, Max Urich und anderen Funktionären Schreibmaschinen und Vervielfältigungsgeräte vor dem Zugriff der Nazis zu retten. Brandes, Schliestedt und Urich bauten ein informelles Netz von Kontaktleuten auf, mit denen sie Nachrichten austauschten und die sie mit Hilfe der geretteten Geräte mit Flugblättern und anderen Schriften belieferten. 1935 wurde diese gewerkschaftliche Widerstandsgruppe von der Gestapo aufgerollt. Schliestedt war bereits 1934 in die Tschechoslowakei geflohen. Er versuchte 1935 von Komotau aus eine Auslandsvertretung der deutschen Gewerkschaften (ADG) aufzubauen.[1] Der Generalsekretär des Internationalen Gewerkschaftsbundes Walter Schevenels unterstützte ihn dabei, den ADG zum Bund deutscher Gewerkschaften im Exil auszubauen. Auf dem Weg zu einem Treffen illegaler Gewerkschafter im Elsass kam er bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.
Literatur
- Willy Buschak: „Arbeit im kleinsten Zirkel.“ Gewerkschaften im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Hamburg 1992
- Michael Ruck: Schliestedt, Heinrich (1883-1938), in: Biographical Dictionary of European Labor Leaders, Hrsg. A. Thomas Lane u.a., Bd. 2, Westport, Ct./London 1995, S. 857-858. ISBN 0313299005
Weblinks
Einzelnachweise
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