- Heinrich Wilhelm Trambauer
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Heinrich Wilhelm Trambauer (* 1899 in Nürnberg; † 1942 in München) war der Fahnenträger der Nationalsozialisten in der SA während des Hitlerputsches. Er war Schatzmeister eines Sturmbannes der SS in München.
Verlauf
Trambauer trug am 9. November 1923 die Fahne der 6. SA-Kompanie. Bei dem Schusswechsel der NS-Putschisten mit der Münchener Polizei wurde diese mit dem Blut einiger der tödlich verwundeten Putschisten bespritzt. Im Getümmel der Auflösung des Putschistenzuges konnte Trambauer entkommen und sich in einem Haus in der Theatinerstraße 30 verstecken. Dort ließ er die Fahnenstange zurück, während er die Fahne selbst in seiner eigenen Wohnung versteckte.[1] Einige Monate später übergab er das blutbefleckte Hakenkreuzbanner Karl Eggers, dem Hauptfeldwebel seiner Kompanie, der es wiederum nach Hitlers Haftentlassung 1924 an diesen aushändigte. Hitler initiierte bald danach den Kult um die Blutfahne. Seit dem Reichsparteitag von 1926 übernahm Trambauer bei offiziellen Parteiveranstaltungen der NSDAP die Aufgabe des ständigen Trägers der Blutfahne. Später ging diese Aufgabe an Jakob Grimminger über. Trambauer war Träger der höchsten Auszeichnung der NSDAP, der Medaille zur Erinnerung an den 9. November 1923.[2]
Heinrich Trambauer ist 1923 in die NSDAP eingetreten und nahm, wie Georg Wiborg bereits berichtete, am 9. November 1923 als Fahnenträger der 6. Kompanie des SA Regiments München am Marsch zur Feldherrnhalle teil. Am 10. Mai 1925 ist er wieder in die NSDAP eingetreten. Im Jahr 1932 wurde er Mitglied der SS. Bei der 1. SS-Standarte in München war er Sturmbann-Geldverwalter. Beruflich war er als Pförtner im „Hotel Reichsadler in München“ tätig.
Am 3. August 1932, gegen 15.30 Uhr, wurde Trambauer von seiner Arbeitsstelle vom damaligen Chauffeur des Reichsschatzmeisters Franz Xaver Schwarz, Michael Steinbinder, abgeholt und in das Büro des Reichsschatzmeisters im Braunen Haus gebracht. Im Dienstzimmer von Schwarz waren anwesend: Heinrich Höflich, Christian Weber (NSDAP) und der Reichsschatzmeister. Höflich hatte sich bei Schwarz über Trambauer beschwert weil er seinen Befehlen nicht folge. Darauf sagte Trambauer, daß Höflich als Führer einer Standarte wegen seines Vorlebens nicht würdig sei und er daher seine dienstlichen Anordnungen nicht anerkennen könne. Auf diese Aussage hin hat Höflich Trambauer bewußtlos geschlagen. Um die Tat zu vertuschen, wurde Trambauer nach Hause verbracht. Der Arzt stellte nach der Erstversorgung einige Platzwunden auf der Schädeldecke, starken Blutfluß aus den Nasenlöchern und eine starke Geschwulst am Hinterkopf fest, worauf er auf einen starken Bluterguß unter der Kopfhaut schloß. Der Vorschlag des Arztes, ihn in das Krankenhaus einzuweisen, wurde von Trambauer abgelehnt. Da sich jedoch sein Gesundheitszustand verschlechterte, wurde Trambauer am 13. August 1932 in das Schwabinger Krankenhaus eingeliefert, wo er bis zu Beginn des Krieges blieb. Der damalige Arzt im Schwabinger Krankenhaus, Dr. Kopp, bestätigte folgende Verletzungen:
- dreifacher Schädelbruch
- ein Knochen am Hinterkopf stand etwa eineinhalb Zentimeter heraus
- Quetschung der Haupt-Aorta
- Bruch des rechten Stirnbeines mit kausaler Quetschung des Sehnerves
- Verlust mehrerer Zähne
Nach Angabe des behandelnden Arztes konnten die Schläge unmöglich allein mit der Faust ausgeführt worden sein. Die Erscheinungen einer beginnenden geistigen Erkrankung waren Folgen dieser schweren Verletzungen durch Heinrich Höflich, der er im Jahresverlauf vollends verfiel. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde er aus dem Klinikum in die Nervenheilanstalt Gabersee und von dort wieder zurück in das Krankenhaus München-Schwabing verlegt. Hier blieb er bis 1941. Anschließend wurde er in das Krankenhaus an der Nußbaumstraße und von dort in die Nervenheilanstalt Eglfing b. Haar weiterverlegt. Trambauer starb 1942 in der Anstalt Eglfing-Haar.
Einzelnachweise
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