- Heinz Stroh
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Heinz Stroh (* 1899; † 10. Februar 1952 in Nürnberg) war ein deutscher Journalist und Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Stroh war zwischen 1924 und 1933 Literatur- und Theaterkritiker bei der Berliner Börsenzeitung und Thomas Mann revanchierte sich 1926 für freundliche Rezensionen bei ihm mit einer Portraitphotographie.
Stroh floh nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 zunächst nach Prag, wo er in der Zeitschrift Selbstwehr, in der Jüdischen Revue und im Jüdischen Allmanach[1] (1937) veröffentlichte. Thomas Mann setzte sich für ihn als einem fähigen, sorgsamen und vielseitigen Schriftsteller ein und gewährte ihm 1934 bei seinem Prag-Aufenthalt ein Interview, war allerdings mit dessen Wiedergabe nicht einverstanden, weil das Interview bei Manns Ausbürgerungsverfahren gegen ihn verwendet wurde. Im Jahr 1939 musste Stroh nach London fliehen, wo er zudem bei einem deutschen Luftangriff ausgebomt wurde[2] und 1940 als feindstaatlicher Ausländer für eine Zeit interniert wurde. Im Jahr 1945 kehrte er als Angehöriger der Alliierten Streitkräfte nach Deutschland zurück. Er blieb in Deutschland, wurde Zeitungsredakteur in Nürnberg und gab erneut das Büchlein mit den Kindheitsnovellen heraus. In Nürnberg versuchte er dem Kulturleben mit der Gründung einer Thomas Mann-Gesellschaft einen neuen Akzent zu geben. Thomas Mann hat ihn dort am 4. August 1949 besucht.[3]
Heinz Stroh hat außer seinen Veröffentlichungen nur wenige Spuren hinterlassen. Die Deutsche Nationalbibliothek verfügt über einen sogenannten „Splitternachlass“ im Deutschen Exilarchiv.
Stroh war Mitglied im P.E.N. Zentrum der Schriftstellerinnen und Schriftsteller im Exil deutschsprachiger Länder.
Werke
- Literatur von und über Heinz Stroh im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hrsg.: Die Einsamen. Kindheitsnovellen, München : Weismann, 1947, zuerst: 1921. Mit Beiträgen von Hermann Hesse, Ossip Dymov, Fjodor Sologub, Stefan Zweig, Josef Mühlberger, Adolf von Hatzfeld, Robert Musil
- Dreizehn Kurzgeschichten, München : Drei-Fichten-Verl., 1946
- Der grosse Europäer Edvard Beneš . Eine Biographie , Mährisch-Ostrau : Kittl, 1938 (1935)
- Ein Traum das Leben!, Berlin : Alweiss), 1927
- Die Vollendung. Novellist. Studie, Berlin : S. Alweiss, 1926
- Bekenntnis zu Alva : zwei Aufsätze, Israel 195x[4]
- Arnold Zweig, Gerufene Schatten. Mit Nachwort von Heinz Stroh, Universal-Bibliothek. 6711. Leipzig 1926
Literatur
- Heinz J. Armbrust, Gert Heine, Wer ist wer im Leben von Thomas Mann?: ein Personenlexikon, Frankfurt am Main : Vittorio Klostermann , 2008 ISBN 978-3-465-03558-9
Weblinks
- Heinz Stroh bei worldcat
- Heinz Stroh in der Mitgliederliste des Exil-P.E.N.
- Todesanzeige bei: Literary Landmarks of 1952 jstor
Einzelnachweise
- ↑ Jüdischer Almanach für das Jahr 5698
- ↑ Jörg Thunecke, Deutschsprachige Exillyrik von 1933 bis zur Nachkriegszeit, Amsterdam : Rodopi , 1998 ISBN 90-420-0574-2, S. 226
- ↑ Vorgeplänkel des Besuchs durch den Nürnberger Oberbürgermeister Otto Ziebill in: Der Spiegel vom 9. Juni 1949 [1]
- ↑ Bekenntnis zu Alva bei worldcat
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