Heizkraftwerke Kempten

Heizkraftwerke Kempten

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Heizkraftwerke Kempten

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BW

Lage
Heizkraftwerke Kempten (Bayern)
Heizkraftwerke Kempten
Lage in BayernBayern Bayern
Koordinaten 47° 45′ 32″ N, 10° 19′ 11,4″ O47.7588810.31983Koordinaten: 47° 45′ 32″ N, 10° 19′ 11,4″ O
Land Deutschland
Daten
Brennstoff Abfall, Altholz
Leistung 9,8 MW
Typ Müllheizkraftwerk
Eigentümer ZAK Energie
Betreiber ZAK Energie
Betriebsaufnahme 1996/1998 (ursprünglich 1975)
Feuerung Rostfeuerung
Schornsteinhöhe (HHKW) 60 m
Website Die Anlage auf der Seite des Betreibers
Stand 18. Februar 2011

Die Heizkraftwerke Kempten sind Müllverbrennungsanlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung im Gewerbegebiet Ursulasried der Stadt Kempten. Die komplette Müllverarbeitungsanlage besteht aus zwei Anlagen, einem Holz- und einem Müllheizkraftwerk. Eigner und Betreiber ist der Zweckverband für Abfallwirtschaft (ZAK). Das Heizkraftwerk mit Fernwärmenetz versorgt das Stadtzentrum mit Wärme. Der Energieverbund versorgt nach eigenen Angaben 18.000 Haushalte mit elektrischer Energie und 8.600 Haushalte mit Wärme.

Inhaltsverzeichnis

Holzheizkraftwerk (HHKW)

Das Holzheizkraftwerk wird mit Holzresten aus der Forstwirtschaft und Industrie versorgt. Das Altholz wird auf 6000 m² gelagert, das Freilager hat einen Anteil von 5000 m² und eine Kapazität von 10.000 m³. Der Müllbunker hat eine Fläche von 1000 m² und ein Volumen von 2400 m³. Der Ofen hat einen Durchsatz von 7 t/h, ist 8 Meter hoch, besitzt ein Raumvolumen von 120 m³ und eine Verbrennungstemperatur von 850 bis 1100 °C. Der Dampf hat eine Temperatur von 380 °C und einen Druck von 25 bar. Die Turbine hat eine Drehzahl von 12.500/min und leistet 2.600 kW. Der 60 Meter hohe Kamin gibt 140 °C heiße Abluft ab. Von einer Tonne Holz verbleiben nach dem Ausbrand rund 10 kg Asche.[1] In Betrieb genommen wurde die Anlage im Jahr 1998.

Müllheizkraftwerk (MHKW)

Die ursprünglich 1975 in Betrieb genommene Müllverbrennungsanlage wurde 1994 bis 1996 für knapp 85 Millionen Euro[2] umfassend modernisiert. Dabei wurden Filter, Turbinen und weitere technische Komponenten ausgetauscht. Verwertet wird Haus-, Sperr- und Gewerbemüll aus dem Landkreis Lindau, dem Oberallgäu, der Stadt Kempten und derzeit auch Teile des Mülls aus den Landkreisen Ravensburg [3] und Ostallgäu[4]. Der Bunker für die Mülllagerung hat eine Kapazität von 1.500 Tonnen.[5] Der Generator wandelt die Energie in 7,2 Megawatt elektrische Energie um, die rund 16.000 Haushalte versorgt. Der Energieüberschuss wird wie beim Holzheizkraftwerk im Fernwärmenetz verwertet.[6] Pro Jahr werden ungefähr 10.000 bis 15.000 Tonnen an Schlacke als Reststoff ausgegeben. Dieser Reststoff wird auf der Ravensburger Deponie endgelagert. Die gesetzlichen Abgasnormen nach der 17. Bundesimmissionsschutzverordnung werden im Schnitt zu 97 % unterschritten.[7]

Fernwärme

Blockheizkraftwerk in Nähe der Oberen Illerbrücken (47° 42′ 58″ N, 10° 19′ 11″ O47.71605638235610.319766998291)

Das Leitungsnetz erstreckt sich 36 km unterhalb der Stadt und leitet Wärme vom Industrie- und Gewerbegebiet bis in das Stadtzentrum der Stadt Kempten. Versorgt werden hauptsächlich städtische Gebäude wie die Fachhochschule Kempten oder das Berufsschulzentrum Kempten. Laut Betreiber werden im Vergleich zur Heizung mit Heizöl oder Erdgas jährlich 29.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid eingespart. Falls die thermische Energie der Müllverbrennungsanlagen nicht ausreicht, vor allem im Winter, wird die „Spitzenlast Heizzentrale“, ein Blockheizkraftwerk, zugeschaltet. Diese verfeuert Heizöl und hat eine Wärmeleistung von 45 Megawatt. Durchschnittlich kommt diese Anlage 1.800 Stunden im Jahr zum Einsatz.[8]

Einzelnachweise

  1. HHKW-Prospekt des ZAK (abgerufen am 18. Februar 2011)
  2. Müllheizkraftwerk (MHKW) Kempten (abgerufen am 17. Oktober 2011)
  3. Abfallbilanz Baden-Württemberg 2010, Seite 75 (abgerufen am 17. Oktober 2011)
  4. Ostallgäuer Restmüll ab 2011 in Kempten entsorgt (abgerufen am 17. Oktober 2011)
  5. Anlagenbeschreibung des MHKW (abgerufen am 18. Februar 2011)
  6. Energieerzeugung in Kempten (abgerufen am 18. Februar 2011)
  7. Reststoffverwertung MHKW (abgerufen am 18. Februar 2011)
  8. Spitzenlast Heizzentrale (abgerufen am 18. Februar 2011)

Weblinks


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