- Heizkraftwerk Köln-Merkenich
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Heizkraftwerk Köln-Merkenich Heizkraftwerk Köln-Merkenich; Im Vordergrund der 250m-Kamin der Sammelschienenanlage, im Hintergrund der kleinere Kamin der GuD-Anlage Lage Lage in Nordrhein-WestfalenKoordinaten 51° 1′ 4,4″ N, 6° 57′ 50,6″ O51.0178996.964045Koordinaten: 51° 1′ 4,4″ N, 6° 57′ 50,6″ O Land Deutschland Gewässer Rhein (Nasskühlturm) Daten Brennstoff ehemals Schweröl; heute hauptsächlich: - Erdgas (GuD-Anlage)
- Braunkohle (Wirbelschichtkessel)
Leistung 195 MW (elektrisch) + 160 MW (thermisch)[1] Betreiber RheinEnergie Betriebsaufnahme 1958[2] Website www.rheinenergie.com Das Heizkraftwerk Köln-Merkenich ist ein Heizkraftwerk der RheinEnergie im Kölner Stadtteil Merkenich.
Das Werk ist der zentrale Erzeuger von Fernwärme für den Kölner Norden; über das sogenannte Nordnetz mit einer Länge von 75 km werden die Stadtteile Bocklemünd, Neue Stadt und Merkenich mit Heizwärme versorgt.[3] Neben privaten Verbrauchern werden auch Industriebetriebe mit Wärme, Prozessdampf und Deionat versorgt, insbesondere die Werke von Ford[4], Esso und Wacker in Köln-Niehl.[5] Die in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugte elektrische Energie wird in das Netz der RheinEnergie eingespeist.[2]
Der höhere der zwei Kamine ist mit seiner Höhe von 250 m nach dem Fernsehturm Colonius das zweithöchste Bauwerk in Köln (deutlich vor dem Kölner Dom) und eines der 100 höchsten Bauwerke Deutschlands.
Am Standort Merkenich sind etwa 100 Mitarbeiter der RheinEnergie beschäftigt, die die Anlage im Schichtbetrieb führen.[2]
Das Kraftwerk kann besichtigt werden.[6]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte[2]
Das Werk wurde 1958 mit zwei Kesseln in Betrieb genommen. Bis 1969 wurde die Anlage um drei Kessel erweitert und der Ausbau des Fernwärmenetzes Neustadt vorangetrieben. Ursprünglich waren alle fünf Blöcke des Werkes mit Schweröl befeuert. Das Werk wurde daher unmittelbar am gleichzeitig erbauten "Ölhafen" Niehl II platziert.[7]
In den Jahren 1985–89 wurde die Anlage zur Anpassung an die verschärften Umweltbestimmungen erstmals umfassend modernisiert: Die Blöcke 4 und 5 wurden auf Erdgas/Leichtöl umgestellt und mit stickoxid-armen Low-NOx-Brennern ausgerüstet. Die Blöcke 1–3 wurden außer Betrieb genommen und 1990 durch den neuen Kessel 6 ersetzt, in dem rheinische Braunkohle in einer zirkulierenden Wirbelschichtfeuerung eingesetzt wird.
1998–2000 wurde als Ersatz für den Kessel 5 eine GuD-Anlage erbaut. Nach deren Inbetriebnahme wurde der Kessel 5 der Altanlage 2004 stillgelegt. Die Dampfturbinen der "Sammelschienenanlage" blieben in Betrieb und werden vom oben genannten Wirbelschichtkessel versorgt.
2010 wurde die "Sammelschienenanlage" getrennt. Kessel 4 wurde mit der Turbine 2 zusammengelegt und nennt sich nun Block 4. Kessel 6 bildet nun mit der neu errichteten Turbine 6 den Block 6. (z.Z. noch im Aufbau) Die alte Turbine 3 wurde im Frühjahr 2010 stillgelegt.
Aufbau und Technische Daten[1]
Sammelschienenanlage
- Ehemalige Altanlage Kessel 1–3 (Inbetriebnahme 1958–1963, Stilllegung 1986) plus Kessel 6 (Inbetriebnahme 1990)
- Kessel 4:
- Feuerung: Erdgas
- Dampfleistung: 150t/h bei 520°C/120bar
- Kessel 6:
- Feuerung: Zirkulierende Wirbelschichtfeuerung
- Brennstoffe: Braunkohlegranulat (Rheinisches Braunkohlerevier) mit Zufeuerung von Erdgas und Tiermehl[2] (Tiermehl wird nicht mehr verfeuert)
- Dampfleistung: 300 t/h bei 520°C/120 bar
- Dampf auf Sammelschiene der Altanlage (Block 1–5) mit drei Dampfturbinenturbosätzen mit der elektrischen Leistung:
- Turbine 1: 5,3 MW (Inbetriebnahme 1959, stilllgelegt)
- Turbine 2: 23,5 MW (Inbetriebnahme 1962)
- Turbine 3: 58,3 MW (Inbetriebnahme 1965, Stilllegung 2010)
- Turbine 4: 100,0 MW (Inbetriebnahme ?, Stilllegung 2004)
- Turbine 6: 82,3 MW (Inbetriebnahme 2010)
GuD-Anlage
- Inbetriebnahmejahr: 2000
- Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk in Einwellen-Anordnung
- Gasturbine: General Electric, Typ MS6101FA, Brennstoff Erdgas, elektrische Leistung ca. 72 MW
- Dampfturbine: ca. 38 MW (elektrisch)
- Abhitzekessel mit Fernwärmeheizfläche ohne Zusatzfeuerung
- Heizreservekessel: Leistung ca. 80 th Prozessdampf zur Sicherung der Fernwärmeversorgung bei Ausfall der GuD-Anlage
Einzelnachweise
- ↑ a b Kraftwerke der GEW RheinEnergie AG auf www.kraftwerke-online.de
- ↑ a b c d e Umwelterklärung 2005 der RheinEnergie AG für den Standort Köln-Merkenich (PDF)
- ↑ Wärme aus Kölns größter Zentralheizung auf www.rheinenergie.com
- ↑ Pressemitteilung: Ford stellt den Standort Köln komplett auf umweltverträgliche Fernwärme um auf www.energieagentur-nrw.de
- ↑ Heizkraftwerk Merkenich auf www.ecoschool.de
- ↑ Besichtigungen auf www.rheinenergie.com
- ↑ Häfen der Region Köln Bonn auf www.cologne-bonn-business.de (PDF)
Kategorien:- Kraftwerk im Rheinischen Braunkohlerevier
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