Helmold von Plesse

Helmold von Plesse
Ritter Helmold von Plesse; unten sind die sieben „Plessen-Kirchen“ aufgeführt. Darstellung von 1743

Helmold von Plesse († 1186) war ein Ministerialer und Militärführer Heinrichs des Löwen.

Herkunft und Leben

Helmold von Plesse entstammte mutmaßlich dem edelfreien mecklenburg-holsteinischen Adelsgeschlechts Plessen, das ursprünglich aus dem Bereich nördlich von Göttingen im Stammesherzogtum Sachsen kam und sich nach der in seinen Familienbesitz gelangten Burg Plesse benannt hatte. Das Verwandtschaftsverhältnis zu den „von Plesse zu Plesse“ aus Göttingen ist ungeklärt.

Helmold begleitete Herzog Heinrich den Löwen als dessen Vasall und Heerführer zum Krieg gegen die heidnischen Wenden nach Mecklenburg. Nach der Eroberung des Landes im Jahr 1160, ließ er sich dort nieder und erhielt die Verwaltungshoheit über umfangreiche Ländereien.[1] Wie Bernhard Latomus 1611 unter Verweis auf alte Urkunden berichtet, hatten ihn noch zwei seiner Brüder auf dem Feldzug Heinrichs begleitet, die aber beide fielen.[2]

Wohl im Zusammenhang mit der Bekehrung der unterworfenen Heiden, soll Helmold in seinen mecklenburgischen Ländereien einige Kirchen gestiftet haben. Er gilt als mutmaßlicher Stifter von insgesamt sieben Kirchen, den sogenannten „Plessenkirchen“ in den heutigen Ortschaften Hohen Viecheln, Wamckow, Bibow, Herzberg, Brüel, Müsselmow und Holzendorf.

Er starb dort im Jahr 1186 und wurde in der von ihm gestifteten Kirche von Hohen Viecheln begraben.[1] Sein Leichenstein aus dem Jahre 1186 ist dort bis heute erhalten.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Vgl. Archiv für Landeskunde in den Großherzogthümern Mecklenburg und Revüe der Landwirthschaft. Verlag A.W. Sandmeyer, Schwerin 1867, Band 17, S. 395.
  2. Vgl. Bernhard Latomus: Origines Plessiacae Megapolitanae. Anno 1611.
  3. Die Bildersammlung des Vereins. Leichenstein des Helmold Plessen in der Kirche zu Viecheln vom J. 1186. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Bd. 21 (1856). S. 20. (Digitalisat)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Helmold III. von Plesse — Holzstatue, vermutlich Helmoldus III. de Plesse Helmold III. von Plesse (* vor 1191; † 1236) war ein mecklenburgischer Ritter und Angehöriger des Schwertbrüderordens in Livland. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Helmold IV. von Plesse — (* um 1230; † nach dem 1. Januar 1268 und vor dem 24. November 1269) entstammte einem edelfreien Geschlecht aus dem Stammesherzogtum Sachsen und gehörte der älteren Linie seines Geschlechts an. Helmold IV. war Mitbesitzer der Plesse, einer… …   Deutsch Wikipedia

  • Helmold — ist der Name folgender Personen: Helmold von Bosau (um 1120–1177), deutscher Geistlicher und Chronist Helmold I. von Höckelheim Helmold I. (Schwerin) († 1196), Graf zu Schwerin von 1185 bis 1194 Helmold II. von Plesse (1191–1226) Helmold II.… …   Deutsch Wikipedia

  • Plesse — steht für: die Plesse (Wanfried), Berg (480 m) bei Wanfried, Werra Meißner Kreis, Bundesland Hessen, Deutschland die Burg Plesse, Burg bei Bovenden Eddigehausen, Landkreis Göttingen, Bundesland Niedersachsen, Deutschland die Plesse (Weichsel)… …   Deutsch Wikipedia

  • Helmold III. — Helmhold III. ist der Name folgender Personen: Helmold III. (Schwerin) († 1299?), Graf von Schwerin Helmold III. von Plesse (* vor 1191; † 1236), Mecklenburgischer Kreuzritter des Ordens der livländischen Schwertbrüder (fratres militiae Christi… …   Deutsch Wikipedia

  • Plessen — Wappen der Edelherren von Plesse Wappen der Mecklenburger von Plesse(n) …   Deutsch Wikipedia

  • Plessen — Vue du château de Plesse, gravure de Matthäus Merian (1655) …   Wikipédia en Français

  • Hohen Viecheln — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Everstein (Adelsgeschlecht) — Wappen derer von Everstein Die Edelherren und Grafen von Everstein nannten sich seit 1116 nach den Burgen auf dem Großen und Kleinen Everstein am Burgberg im Landkreis Holzminden, Niedersachsen. Die Familie derer von Everstein teilte sich etwa um …   Deutsch Wikipedia

  • Dorfkirche Müsselmow — Dorfkirche in Müsselmow …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”