- Helmold von Plesse
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Helmold von Plesse († 1186) war ein Ministerialer und Militärführer Heinrichs des Löwen.
Herkunft und Leben
Helmold von Plesse entstammte mutmaßlich dem edelfreien mecklenburg-holsteinischen Adelsgeschlechts Plessen, das ursprünglich aus dem Bereich nördlich von Göttingen im Stammesherzogtum Sachsen kam und sich nach der in seinen Familienbesitz gelangten Burg Plesse benannt hatte. Das Verwandtschaftsverhältnis zu den „von Plesse zu Plesse“ aus Göttingen ist ungeklärt.
Helmold begleitete Herzog Heinrich den Löwen als dessen Vasall und Heerführer zum Krieg gegen die heidnischen Wenden nach Mecklenburg. Nach der Eroberung des Landes im Jahr 1160, ließ er sich dort nieder und erhielt die Verwaltungshoheit über umfangreiche Ländereien.[1] Wie Bernhard Latomus 1611 unter Verweis auf alte Urkunden berichtet, hatten ihn noch zwei seiner Brüder auf dem Feldzug Heinrichs begleitet, die aber beide fielen.[2]
Wohl im Zusammenhang mit der Bekehrung der unterworfenen Heiden, soll Helmold in seinen mecklenburgischen Ländereien einige Kirchen gestiftet haben. Er gilt als mutmaßlicher Stifter von insgesamt sieben Kirchen, den sogenannten „Plessenkirchen“ in den heutigen Ortschaften Hohen Viecheln, Wamckow, Bibow, Herzberg, Brüel, Müsselmow und Holzendorf.
Er starb dort im Jahr 1186 und wurde in der von ihm gestifteten Kirche von Hohen Viecheln begraben.[1] Sein Leichenstein aus dem Jahre 1186 ist dort bis heute erhalten.[3]
Weblinks
- Patenschaft Müsselmower Kirche e.V.: Aus der Chronik des Kirchspiels Müsselmow. (gymnasium-rahlstedt.de)
- Die gotische Kirche in Hohen Viecheln bei Tourismus in Mecklenburg (schweriner-see.de)
Einzelnachweise
- ↑ a b Vgl. Archiv für Landeskunde in den Großherzogthümern Mecklenburg und Revüe der Landwirthschaft. Verlag A.W. Sandmeyer, Schwerin 1867, Band 17, S. 395.
- ↑ Vgl. Bernhard Latomus: Origines Plessiacae Megapolitanae. Anno 1611.
- ↑ Die Bildersammlung des Vereins. Leichenstein des Helmold Plessen in der Kirche zu Viecheln vom J. 1186. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Bd. 21 (1856). S. 20. (Digitalisat)
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