- Helmold III. von Plesse
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Helmold III. von Plesse (* vor 1191; † 1236) war ein mecklenburgischer Ritter und Angehöriger des Schwertbrüderordens in Livland.
Inhaltsverzeichnis
Familie
Er war der Sohn des Edelfreien Bernhard I. von Höckelheim (der sich seit 1170 Bernhard I. von Plesse nannte) (* 1150; † 1190), Inhaber der reichsunmittelbaren Herrschaft Plesse bei Göttingen (urkundlich 1162–80) und der Kunigunde von Henneberg. Sein Sohn war Helmold IV. von Plesse (* vor 1241; † 1283).[1]
Militärischer Werdegang
Helmold III. von Plesse befand sich im Jahre 1209 im Gefolge Kaiser Ottos IV. in Italien.
Als Bischof Albert im Jahre 1210 ein neues Kreuzheer in Livland sammelte, folgten neben den Bischöfen Philipp von Ratzeburg, Yso von Verden, Bernhard von Paderborn und dem Zisterziensermönch und vormaligen Heerführer Heinrichs des Löwen, Bernhard von der Lippe, auch Helmold von Plesse und weitere Ritter dem Ruf des Geistlichen aus dem Bistum Riga.[2][3]
Im Jahre 1211 wird Helmold als Befehlshaber der Streitmacht des Schwertbrüderordens in Livland erwähnt.[4][5][6]
Im Zuge der Christianisierung Livlands wurden die Liven und Letten unterworfen; gegen die Litauer folgten schwere Kämpfe. Unter der Führung Bischof Philipps von Ratzeburg hatte er zusammen mit anderen Rittern in allzugroßem Glaubenseifer mit einem starken Heere einen großen Theil von Esthland mit Feuer und Schwert verwüstet.[2]
Das Sterbedatum 1236 könnte darauf hindeuten, dass Helmold III. neben vielen weiteren Ordensrittern in der Schlacht von Schaulen den Tod fand. Diese Schlacht bedeutete das Ende der selbstständigen Existenz des Ordens, der in der Folge in den Deutschen Orden eingegliedert wurde.
Kulturelles Erbe
In der Kirche von Hohen Viecheln befindet sich eine lebensgroße Holzstatue eines Kreuzritters aus dem 13. Jahrhundert, die im Schrifttum sowohl Helmold III. von Plesse als auch seinem mutmaßlichen Vorfahren Helmold von Plesse zugeschrieben wird. Das Langschwert der Statue wurde im Jahre 1910 oder 1919 historisch unzutreffend restauriert; nach 1992 kam die angesetzte untere Schwerthälfte abhanden.[7][8][6]
Literatur
- M. Naumann: Die Plessen. Stammfolge vom XIII. bis XX. Jahrhundert. 2. neu durchgesehene und erweiterte Auflage herausgegeben von Helmold von Plessen. Starke, Limburg (Lahn) 1971.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Band X. (Band 119 der Gesamtreihe), C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1999, ISSN 0435-2408
Weblinks
Commons: Helmold III. von Plesse – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Vgl. Stammlinie von Plessen
- ↑ a b Vgl. Georg Christian Friedrich Lisch: Geschichte der Besitzungen der Ritterorden Livlands und Preußens in Meklenburg, Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, 1849, Band 14, S. 5ff
- ↑ Vgl. Karl Eduard Napiersky: Monumenta Livoniae Antiquae, Verlag von Eduard von Frantzen’s Buchhandlung, 1835, Band 1, S. 85ff
- ↑ Vgl. Böhmer: Regesta Imperii VI, Nr. 211 u.a.
- ↑ Vgl. Henrici: Chronicon Livoniae
- ↑ a b Vgl. M. Naumann: Die Plessen. Stammfolge vom XIII. bis XX. Jahrhundert, C.A. Starke Verlag
- ↑ Vgl. Ernst Joachim von Westphalen: Monumenta inedita rerum Germanicarum praecipue Cimbricarum et Megapolensium
- ↑ Vgl. Bernhard Latomus: Origines Plessiacae Megapolitanae, 1611
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