Helmut Pohle

Helmut Pohle

Helmut Pohle (* 6. April 1925 in Dürrenberg; † 20. Februar 1994 in Merseburg) war ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler.

Leben

Pohle legte 1943 in Halle (Saale) sein Abitur ab und war im Zweiten Weltkrieg bei der Luftwaffe in Nordafrika, wo er an Malaria erkrankte. In US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft kam er 1944 nach Tennessee. 1946 wurde er aus der Gefangenschaft entlassen.

Anschließend studierte er an der Technischen Hochschule Leuna-Merseburg (THLM) und promovierte mit dem Thema Wirtschaftliche Rechnungsführung unter dem Aspekt der Eigenerwirtschaftung als Mittel der Leitung einer Vereinigung volkseigener Betriebe.

Seit 1968 arbeitete Pohle als Generaldirektor des VVB Elektrochemie und Plaste in Halle/S.

Der für DDR-Wirtschaftsfragen zuständige Günter Mittag berief Pohle von 1970 bis 1979 als stellvertretenden Minister für Chemie in das DDR-Wirtschaftsministerium.

Nach 1979 übte Pohle eine Gastlehrtätigkeit für Wirtschaftswissenschaft in der Sowjetunion an der damaligen Moskauer Höheren Technischen Schule (MHTS) aus. Pohle erhielt 1980 die Ehrendoktorwürde der MHTS Moskau.

Ab 1975 modifizierte Pohle gemeinsam mit Klaus G. Kruse einen Teil des militärischen Nahkampfes für Spezialeinsatzkräfte der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD) und publizierte diesen Kampfstil ab 1991 als (Taikunedo®=fluid forces). 1993 gab er den Vorsitz des Kampfsportverbandes an seinen Neffen PD Renshi St. Pohle ab.

Pohle wurde 1975 mit dem Vaterländischen Verdienstorden (VVO) in Bronze ausgezeichnet.

Ab 1981 war Pohle an der damaligen Technischen Hochschule „Carl Schorlemmer“ in Merseburg bis zu seiner Pensionierung 1989 als Professor tätig. Er verfasste mehrere wissenschaftliche Publikationen zum Thema Zur strategischen Vorbereitung und Umsetzung der komplexen Automatisierung im Rahmen des Neuerungsprozesses des Kombinates 1988.

Pohle starb am 20. Februar 1994 im Alter von 68 Jahren nach einer langwierigen Krebserkrankung in Merseburg.

Literatur

  • Reiner Breuer: Zum Prozeß der Kombinatsbildung in der Industrie der DDR am Ende der sechziger Jahre. In: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte 1983/4, Akademie-Verlag, Berlin 1983, S. 25–51
  • Wirtschaftliche Rechnungsführung unter dem Aspekt der Eigenerwirtschaftung als Mittel der Leitung einer Vereinigung volkseigener Betriebe Pohle, Helmut. Leuna-Merseburg, 1969 Umfang/Format 184 gez. Bl., mehr. Taf. ; 4 Hochschulschrift: Leuna-Merseburg, T. H. f. Chemie, F. f. Gesellschaftswiss.(THLM), Diss. v. 22.März 1969 (Nicht f. d. Aust.)
  • Wissenschaftliche Zeitung der TH Carl Schorlemmer Nr. 31 Zur strategischen Vorbereitung und Umsetzung der komplexen Automatisierung im Rahmen des Neuerungsprozesses des Kombinates: Eingang: 6. Mai 1988 Verfasser: Ebbecke, Hans-Dieter, Dr. oec, Köhler, Armin, Prof. Dr. sc. oec. Dr.h.c. Pohle, Helmut, Prof. Dr. rer. oec, Technische Hochschule „Carl Schorlemmer" Leuna-Merseburg Institut für Sozialistische Wirtschaftsführung
  • stellv. Minister für Chemie: Kaiser, Karl (SED) Stellv. Minister Adler, Hans (SED) Grube, Horst (SED) Möbius, Gerhard (SED) Pohle, Helmut (SED) Schauer, Harry (SED) Teichmann, Wolfgang (SED) Deutschland Archiv, Volume 3, Kiepenhauser & Witsch, 1970
  • Namen und Daten wichtiger Personen der DDR von: Günther Buch, Verlag J.H.W.Dietz Nachf.GmbH, Berlin,Bonn: Dietz 1979, ISBN 3-8012-0034-5, Seite 244;

Weblinks


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