Henschelhaus

Henschelhaus
Kasseler Filiale der Danat-Bank

Das Henschelhaus war ein Gebäude in Kassel, das 1921 bis 1923 als Filiale der Darmstädter und Nationalbank erbaut wurde. Später unterhielt der Anwalt Max Plaut in dem Gebäude seine Kanzlei. Dort wurde er am 24. Marz 1933 verhaftet und anschließend zu Tode gefoltert. Er gilt als eines der ersten Opfer des Nationalsozialismus in Kassel. Seit 1939 war das Gebäude im Besitz der Familie Henschel und beherbergte die Henschelsche Familien-Verwaltung GmbH. Das Haus wurde im Frühjahr 2010 abgebrochen.

Inhaltsverzeichnis

Baubeschreibung

Erhaltene Innenraumausstattung während der Abbrucharbeiten im Mai 2010

Das 16-achsige Gebäude folgt dem Straßenverlauf an der Kreuzung der Neuen Fahrt und der Kölnischen Straße in der Kasseler Innenstadt.

Der Architekt Karl Wittrock orientierte sich bei der Fassadengestaltung an dem benachbarten, im Rokokostil gestalteten und heute nicht mehr bestehenden, Brühlschen Haus. Im Zweiten Weltkrieg wurden weite Teile der Kasseler Innenstadt zerstört oder schwerbeschädigt. Die Luftangriffe auf Kassel trafen dabei auch das Henschelhaus. Der anschließende Wiederaufbau Kassels war geprägt von einer Neuplanung der Struktur der Innenstadt. Dabei wurden viele Gebäude gar nicht oder nur in Teilen wieder aufgebaut. Das Henschelhaus verzeichnete äußerlich überwiegend Zerstörungen im Dachstuhl. Die ursprüngliche Ausführung mit einem Satteldach wurde durch ein Mansarddach ersetzt. Dadurch wurde die Außenansicht des Gebäudes wesentlich verändert. Im Laufe der Jahre erfolgte der Einbau von Schaukästen in die Fassade entlang der Kölnischen Straße.[1]

Neubebauung

Der Gebäudekomplex zu dem neben dem Henschelhaus auch ein zum Königsplatz ausgerichtetes Gebäude der 1950er Jahre gehört wurde im Jahr 2009 von einem Investor aufgekauft, um an dessen Stelle ein neues Geschäftshaus zu errichten. Nach einer Bauvoranfrage wurde das Gebäude aus der Denkmalliste gestrichen. Ein Architektenwettbewerb soll über das endgültige Erscheinungsbild des Neubaus entscheiden. Seitens der Denkmalschutzbehörden wurde ein Erhalt der Fassaden und des Daches gefordert. Im April 2010 begann der Abbruch des Gebäudes, eine (deutlich veränderte) Rekonstruktion der Fassade ist vorgesehen. [2]

Literatur

Einzelnachweise

  1. presche-chr.de: Neubauprojekt Königsplatz 55 und Wolfsschlucht 24-24a (sog. Henschelhaus)
  2. Stadt Kassel - Aktuelles: Henschelhaus: Fassade bleibt erhalten
51.3158589.496533

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