Hochgeschwindigkeitsstrecke Ankara–İstanbul

Hochgeschwindigkeitsstrecke Ankara–İstanbul
Ankara–İstanbul
Eine Garnitur des türkischenHochgeschwindigkeitszuges TCDD HT65000
Eine Garnitur des türkischen
Hochgeschwindigkeitszuges TCDD HT65000
Strecke der Hochgeschwindigkeitsstrecke Ankara–İstanbul
Streckenlänge: 533 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 25 kv / 50 Hz ~
Maximale Neigung: 16 
Minimaler Radius: 3500 m
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
Legende
   
von Sivas
   
0 Ankara
   
Anatolische Eisenbahn
   
24 Sincan
   
Anatolische Eisenbahn
Blockstelle, Awanst, Anst etc.
39 Esenkent
Strecke – geradeaus
Bahnhof, Station
245 Eskişehir
   
Anatolische Eisenbahn
   
275 İnönü
   
329 Vezirhan
   
433 Köseköy
   
489 Gebze
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Anatolische Eisenbahn
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533 İstanbul-Haydarpaşa
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Marmaray/Bosporustunnel

Die Hochgeschwindigkeitsstrecke Ankara–İstanbul ist eine Neubaustrecke der TCDD, die in mehreren Bauabschnitten zwischen der Hauptstadt der Türkei und ihrer größten Stadt errichtet wird.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Planung

Mitte 2001 stimmte die türkische Regierung Plänen für eine Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Istanbul und Ankara zu. Die Strecke sollte für eine Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h ausgelegt und bis 2006 fertiggestellt werden. Vorgesehen waren Investitionen von umgerechnet 21,5 Milliarden Euro.[2]

Bau

Die Neubaustrecke wird von der TCDD errichtet. Sie ist 533 Kilometer lang, zweigleisig, für 250 km/h ausgelegt und mit 25 kV / 50 Hz Wechselstrom elektrifiziert. 55 Brücken und 43 Tunnel sind bis zur Fertigstellung der Strecke zu errichten. Das Projekt gliedert sich in verschiedene Abschnitte mit unterschiedlichem Planungs- und Baufortschritt:[1]

Der Bau des 2009 eröffneten Abschnitts begann am 10. Dezember 2003. Ursprünglich war er als Ausbaustrecke geplant, wurde dann aber unabhängig von der vorhandenen Infrastruktur als Neubaustrecke ausgeführt. Diese 206 Kilometer lange Strecke von Esenkent nach Eskişehir verkürzt die Fahrzeit zwischen Ankara und İstanbul um eine Stunde. Von Ankara bis Esenkent nutzen in die Züge zur Zeit die bestehende Strecke. In Eskişehir müssen Reisende nach İstanbul umsteigen. Angeboten werden derzeit vier Verbindungen pro Tag.[1]

Abschnitt Länge
km
Status
Anmerkung
Ankara–Sincan 24 Fertigstellung voraussichtlich 2009 parallel zu Bestandsstrecke
Sincan–Esenkent 15
Esenkent–Eskişehir 206 In Betrieb seit 2009
Eskişehir–İnönü 30 Grundsteinlegung am 22. Februar 2011,
 Fertigstellung 2013 geplant
İnönü – Vezirhan 54 Grundsteinlegung am 22. Februar 2011,
 Fertigstellung 2013 geplant
Vezirhan–Köseköy 104 Grundsteinlegung am 22. Februar 2011,
 Fertigstellung 2013 geplant
Köseköy–Gebze 56 Grundsteinlegung am 22. Februar 2011,
 Fertigstellung 2013 geplant
Gebze–İstanbul-Haydarpaşa 44 Verlauf noch nicht geklärt Anbindung an das Marmaray-Projekt noch nicht geklärt

Ende 2010 war der Streckenabschnitt zwischen Ankara und Eskisehir etwa zur Hälfte fertiggestellt.[3]

Da die bestehende Strecke der Anatolischen Eisenbahn die Innenstadt von Eskişehir durchfährt und es gravierende Probleme mit den dort vorhandenen Bahnübergängen gibt, ist für das Zentrum der Stadt der Bau eines mehr als zwei Kilometer langen Tunnels mit fünf Gleisen vorgesehen: je zwei für den Hochgeschwindigkeitsverkehr und den konventionellen Personenverkehr sowie ein Gleis für den Güterverkehr.[1]

Betrieb

Hochgeschwindigkeitsstrecken in der Türkei

Auf der Anatolischen Eisenbahn brauchen die Züge für die Strecke Ankara–İstanbul fast sieben Stunden, während eine Fahrt mit dem Auto in fünf bis sechs Stunden und mit dem Flugzeug in 45 Minuten zu schaffen ist. Der Marktanteil der Bahn in dieser Relation betrug deshalb weniger als zehn Prozent.[1]

Seit dem 13. März 2009 befindet sich ein erster Abschnitt, zwischen Ankara und Eskişehir in Betrieb. Die Strecke gilt damit als erste Hochgeschwindigkeitsstrecke der Türkei.[4] In der Zeit vom 13. März 2009 bis zum 11. März 2010 beförderten die TCDD hier 1.250.000 Passagiere in 4.500 Fahrten.[5]

Ausblick

Wann die gesamte Neubaustrecke zur Verfügung steht, ist noch nicht sicher. Die Fahrzeit zwischen Ankara und İstanbul soll dann auf drei Stunden sinken. Eine Verlängerung der Strecke von Ankara nach Sivas (460 km) befindet sich in Bau.[1]

Fahrzeuge

Die TCDD hat für den Hochgeschwindigkeitsverkehr bisher 12 Triebzüge von CAF in Spanien angeschafft. Die Züge wurden auf der Schiene von Spanien bis in die Türkei überführt. Sie tragen die Bezeichnung HT65000, jede Einheit verfügt über eine „Business Class“ mit 55 Sitzen in der der Sitzanordnung 2+1 und 354 Sitze in der „Ersten Klasse“ in der Sitzanordnung 2+2. Damit gibt die TCDD den vor einigen Jahren eingeführten Ein-Klassen-Betrieb („Pullman“) im Personenverkehr zumindest teilweise wieder auf. Der Buffetbereich der Triebzüge weist acht Sitze auf, die Türen sind immer in der Wagenmitte angeordnet. Die Triebzüge können auch in Doppeltraktion eingesetzt werden.[1]

Als Zugsicherungssystem kommt ETCS Level 1 zum Einsatz.[4]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Schneller von Ankara nach Istanbul. In: Eisenbahn-Revue 6/2009, S. 298.
  2. Meldung Aktuelles in Kürze. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 8-9/2001, ISSN 1421-2811, S. 369.
  3. Completion of Ankara - Konya high speed line is significant step. Railway Gazette International, 24. Dezember 2010.
  4. a b Meldung Erste HGV-Strecke eröffnet. In: Der Eisenbahningenieur, Heft Mai 2009, S. 65
  5. http://www.zaman.com.tr/haber.do?haberno=960616&title=hizli-tren-1-milyon-250-bin-kisi-yolcu-tasidi

Weblinks


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