Holger Steinle

Holger Steinle

Holger Steinle ist ein deutscher Professor und Flugzeugarchäologe. Er ist Leiter der Luft- und Raumfahrtabteilung des Deutschen Technikmuseums Berlin (DTMB).[1] Im Auftrag des Museums reist Steinle um die Welt, um historische Flugzeuge aufzuspüren, zu bergen und zu restaurieren.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Holger Steinle studierte an der Technischen Universität Berlin Wirtschaftsingenieurwesen. Er ist Inhaber zweier Doktortitel (Dr.-Ing. und Dr. pol.),[2] die er an der TU Berlin erworben hat.[3]

Steinle übernahm im Jahre 1985 die Leitung der Luft- und Raumfahrtabteilung des Deutschen Technikmuseums Berlin. Seit dieser Zeit ist er im Auftrag des Museums weltweit auf der Suche nach verschollenen Flugzeugen der deutschen Luftfahrtgeschichte. Besonders interessiert er sich dabei für die ehemalige Deutsche Luftfahrtsammlung, die in den Wirren des Zweiten Weltkrieges verschwunden ist.[3]

Die im Jahr 2005 eröffnete Dauerausstellung des Deutschen Technikmuseums dokumentiert über 200 Jahre alte deutsche Luftfahrtgeschichte. Jedes der mehr als 40 ausgestellten Flugzeuge wurde von Holger Steinle in über 20 Jahren Arbeit nach Berlin geholt.[4]

Etwa 20 Exponate der rund 120 Maschinen der ehemaligen Deutschen Luftfahrtsammlung Berlin, die 1936 eröffnet und 1943 geschlossen wurde, befinden sich heute im Polnischen Luftfahrtmuseum in Krakau. Die Flugzeuge wurden 1943 nach Pommern ausgelagert und verblieben nach Ende des Zweiten Weltkrieges in Polen. Die Eigentumsfrage ist bis heute strittig.[5][6][7] Steinle äußert sich dazu wie folgt:

„Beendet ist mein Werk aber erst, wenn auch die Denkmäler der Flugtechnik, die heute noch in Krakau lagern, wieder hier sind.“

Holger Steinle[3]

Werke

  • mit Astrid Venn: Flugzeuge mit Geschichte: die Luftfahrtsammlung des Deutschen Technikmuseums Berlin. Königswinter 2009.
  • mit Marian Krzyżan: Die Halberstadt Cl.IV D-IBAO: aus den Pionierjahren des deutschen Luftverkehrs. Bonn 1992.
  • mit Marian Krzyżan: Die Jeannin-Stahltaube A.180-14: aus den Anfängen der Fliegerei in Johannisthal. Bonn 1989.
  • mit Michael Hundertmark: Phonenix aus der Asche: die Deutsche Luftfahrt-Sammlung Berlin. Berlin 1985.
  • Ein Bahnhof auf dem Abstellgleis: der ehemalige Hamburger Bahnhof in Berlin und seine Geschichte. Berlin 1983.
  • Partizipative Planung neuer Formen der Produktionsorganisation. München 1982.
  • Die Umstellung der Fliessfertigung auf Einzel- oder Gruppenfertigung: Ursachen, Durchführung und Ergebnisse; dargestellt anhand einer empirischen Untersuchung in der Bundesrepublik Deutschland. Diss. TU Berlin 1978.

Dokumentation

  • Die versunkenen Flugzeuge, Deutschland 2004, ARTE, Erstausstrahlung, Reportage von Jörg Daniel Hissen, Peter Moers (52 Minuten); Information zur Reportage

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ansprechpartnerinnen und -partner des Deutschen Technikmuseum Berlin, abgerufen am 16. Februar 2011.
  2. Holger Steinle: Deutsche Raketenforscher im Dienste der Sowjetunion. In: Stamm-Kuhlmann, Wolf: Raketenrüstung und internationale Sicherheit von 1942 bis heute. Band 56, Stuttgart 2004, S. 27.
  3. a b c Patricia Pätzold: Der »Flugzeugarchäologe«. Holger Steinle baut eine bedeutende Sammlung zur deutschen Luftfahrt auf. In: parTU – Das Alumni-Magazin. Berlin 10/2005, S. 17 (PDF-Datei).
  4. Marcel Gäding: Der Traum vom Fliegen. In: Berliner Zeitung. vom 15. April 2005.
  5. Christina Tilmann: Streit um eine Luftfahrt-Sammlung. In: Der Tagesspiegel. vom 21. September 2010.
  6. Dirk Meyhöfer: Auch Bauchlandungen haben ihren Sinn. In: FAZ. vom 22. September 2010.
  7. Jörn Sucher: Jäger der verlorenen Flugzeuge. In: SPIEGEL ONLINE. vom 25. April 2005.

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