- Honeywell Specialty Chemicals Seelze
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Honeywell Specialty Chemicals Seelze GmbH Rechtsform GmbH Gründung 1814 Sitz Seelze, Deutschland Branche Chemieunternehmen Website Honeywell Seelze Die Honeywell Specialty Chemicals Seelze GmbH ist ein in Seelze ansässiges Chemieunternehmen. Das bis 1999 unter Riedel-de Haën AG firmierende Unternehmen ist der größte Arbeitgeber der Stadt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
J. D. Riedel AG
Das Unternehmen wurde 1814 vom Apotheker Johann Daniel Riedel aus der Apotheke "zum Schwarzen Adler" in Berlin heraus gegründet. Über drei Generationen hinweg expandierte das Unternehmen von der Apotheke über Großlaboratorien zu immer größeren Produktionsstätten für pharmazeutische Produkte. Zum Beispiel wurde 1826 erstmals in großem Maßstab Chinin aus Chinarinde gewonnen, die Preisliste von 1844 enthielt bereits 575 pharmazeutische Präparate. Unter den Erben wurde die Fabrik stetig erweitert, von 1888 bis 1918 gab es einen Zweigbetrieb von Riedel in Berlin-Bohnsdorf, ab 1912 wurden alle Aktivitäten auf dem neuen Werksgelände in Berlin-Britz zusammengefasst.
1905 wurde die J. D. Riedel AG aus einer OHG heraus gegründet.
E. de Haën AG
Der Chemiker Eugen de Haën übernahm 1861 ein Laboratorium für anorganische Chemikalien und stellte in Hannover-List hochreine Salze und Oxide her. 1902 zog das Unternehmen nach Seelze. Ab 1917 wurden bei de Haën die von Richard Zsigmondy (Nobelpreis 1925) und Wilhelm Bachmann erfundenen Membranfilter produziert.
Fusionen
1922/23 erwarb die J. D. Riedel AG alle Aktien der E. de Haën AG. 1928 erfolgte der Zusammenschluss der beiden getrennt geführten AGs zum Unternehmen J. D. Riedel- E. de Haën AG, ab 1943 vereinfacht zur Riedel-de Haën AG ("RdH"). 1948 wurde der Unternehmenssitz von Berlin-Britz nach Seelze bei Hannover verlegt.
1955 wurde ein Großteil (75%) der RdH-Aktien von der Frankfurter Cassella Farbwerke Mainkur AG erworben, 1963 wurde die Produktion von Pharmawirkstoffen der RdH in Seelze ausgegliedert in eine Cassella-Riedel Pharma GmbH, die ab 1971 vollständig zu Cassella Farbwerke Mainkur AG gehörte.
1970 kam das Unternehmen RdH über die 81%ige Beteiligung der Hoechst AG an der Cassella AG zum Hoechst-Konzern. 1969/1970 erwarb RdH drei Hersteller für Lebensmittelzusatzstoffe: Oehme & Baier, Kurt Oestreich und die westfälische Essenzenfabrik. Diese wurden am Standort der Westfälischen Essenzenfabrik in Dortmund zusammengefasst und 1982, (solange existierten die 3 Unternehmensnamen nebeneinander) in Riedel-arom umbenannt. 1989 wurde die Riedel-arom an den Schweizer Wettbewerber L. Givaudan & Cie S.A. verkauft und in Givaudan Deutschland GmbH (später Givaudan-Roure Aromen GmbH) umbenannt.
Im Zuge der Auflösung des Hoechst-Konzerns wurde die Riedel-de Haën AG 1995 an das amerikanische Unternehmen AlliedSignal verkauft. 1997 wurde die Aktiengesellschaft in eine GmbH umgewandelt. Seit der Fusion von AlliedSignal mit Honeywell 1999 heißt das Unternehmen Honeywell Specialty Chemicals Seelze GmbH. Die alte Firma Riedel-de Haën wird jedoch seit 2001 als Markenname für diverse anorganische Salze verwendet.[1]
Produktionsspektrum
2005 ist Riedel-de Haën eine Marke für Spezialchemikalien im Honeywell-Konzern (der seinerseits von Allied Signal gekauft wurde, dessen Name aber höheres Ansehen im Bereich der Spezialmaterialien genießt). Des Weiteren führte Sigma-Aldrich unter der Marke „Riedel-de Haën“ insbesondere die Laborchemikalien-Sparte von Riedel-de Haën bis Mitte 2008 fort. Seitdem werden Laborchemikalien unter den anderen Labels der Sigma-Aldrich Corporation vertrieben.
Mitarbeiter
Unter Honeywell-Regie schrumpfte die Mitarbeiterzahl (1990: 1450 MA) am Seelzer Standort kontinuierlich. 2007 kam es zu etwa 100 Entlassungen. Neben den rund 200 Beschäftigten bei Sigma-Aldrich, sind rund 600 Mitarbeiter für Honeywell sowie die ebenfalls am Standort befindliche Troy GmbH tätig.
Einzelnachweise
Weblinks
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