Hubert Laitko

Hubert Laitko

Hubert Laitko (* 3. April 1935) ist ein deutscher Wissenschaftshistoriker und Wissenschaftstheoretiker, der ein umfangreiches Werk zur Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftsforschung vorgelegt hat.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Laitko studierte Journalistik und Philosophie an der Universität Leipzig. Im Jahr 1960 wechselte er zum „Lehrstuhl für philosophische Fragen der Naturwissenschaften“ am Philosophischen Institut der Humboldt-Universität Berlin, wo er 1964 mit der Arbeit „Zur philosophischen Konzeption des Physikers Pascual Jordan: Versuch einer kritischen Analyse“ promovierte. 1969 ging er zur Akademie der Wissenschaften der DDR, wo er ab 1970 am Aufbau des später so genannten „Instituts für Theorie, Geschichte und Organisation der Wissenschaft“ mitwirkte. Laitko leitete dort zunächst eine Forschungsgruppe und dann den Bereich Wissenschaftsgeschichte. Er habilitierte[1] sich 1978 mit der Arbeit „Wissenschaft als allgemeine Arbeit: zur begrifflichen Grundlegung der Wissenschaftswissenschaft“ und wurde 1979 zum Akademie-Professor an der Akademie der Wissenschaften (AdW) berufen. Nach der Wende wurde er im Rahmen der Abwicklung der Akademie der Wissenschaften der DDR trotz einer positiven Evaluation ins „Altersübergangsgeld abgedrängt“[2].

Laitko ist seit 1994 Mitglied der „Leibniz-Sozietät“, die ursprünglich von ehemaligen Mitgliedern der AdW gegruendet wurde. Laitko selbst war jedoch nicht Mitglied der AdW. Laitko hat als Herausgeber und Koordinator mehrere grosse Forschungsprojekte etwa zu den Themen Wissenschaft in Berlin und zur Geschichte der Kaiser-Wilhelm- und der Max-Planck-Gesellschaft betreut (siehe Veröffentlichungen). Gemeinsam mit Eckart Henning, dem langjährigen Direktor des „Archivs der Max-Planck-Gesellschaft“, hat Laitko im Jahr 1994 die Reihe „Dahlemer Archivgespräche“ begründet, die seit dem Jahr 1996 auch in einer Schriftenreihe dokumentiert werden. Laitko hat weiterhin etwa mehrere Jahrbücher der „Gesellschaft für Wissenschaftsforschung“ mit herausgegeben und mehrere Arbeiten über den Chemiker und frühen DDR-Dissidenten Robert Havemann verfasst.

Aemter und Mitgliedschaften

  • Gründungs- und Vorstandsmitglied der „Gesellschaft für Wissenschaftsforschung e.V.“ (Berlin)
  • Mitglied des Beirats des Forschungsverbundes „Historische Innovationsforschung“ (München, 1999)
  • Mitglied der Leibniz-Societät Berlin (seit 1994)

Literatur / Quelle

  • Horst Kant: Hubert Laitko zum 65. Geburtstag, in: N.T.M. 8 (2000) 116-117

Sammelbände als Herausgeber (Auswahl)

  • Autorenkollektiv unter Leitung von Hubert Laitko: Wissenschaft in Berlin: von den Anfängen bis zum Neubeginn nach 1945, Dietz-Verlag, Berlin 1987 ISBN 3-320-00821-8.
  • Wissenschaft als allgemeine Arbeit: zur begrifflichen Grundlegung der Wissenschaftswissenschaft Hochschulschrift Berlin, Akad. d. Wiss. d. DDR, Diss. B, 1978. (Auch: Akademie-Verlag, Berlin 1979)
  • Bernhard vom Brocke, Hubert Laitko (Hrsg.): Die Kaiser-Wilhelm-, Max-Planck-Gesellschaft und ihre Institute – Das Harnack-Prinzip, Berlin: de Gruyter 1996, ISBN 3-11-015483-8.

Festschriften

  • Horst Kant, Annette Vogt (Hrsg.): Aus Wissenschaftsgeschichte und -theorie: Hubert Laitko zum 70. Geburtstag überreicht von Freunden, Kollegen und Schülern, Verlag für Wissenschafts- und Regionalgeschichte, Berlin 2005, (mit einer Bibliographie Laitkos von 1995-2004 auf den Seiten 515-520), ISBN 3-929134-49-7. Online-Fassung der Festschrift, PDF, 7MB
  • Horst Kant (Hrsg.): Fixpunkte: Wissenschaft in der Stadt und der Region; Festschrift für Hubert Laitko anlässlich seines 60. Geburtstages, Verlag für Wissenschafts- und Regionalgeschichte, Berlin 1996 (mit einer Bibliographie S. 361 - 391), ISBN 3-929134-12-8.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Promotion zum Dr. sc. phil.
  2. Horst Kant (siehe Literatur): „Zwar brachte die Evaluierung im Rahmen der Abwicklung der DDR-Akademie für ihn und seinen Bereich ein positives Ergebnis, dennoch wurde er ins Altersübergangsgeld abgedrängt. Doch fühlte sich Hubert Laitko noch längst nicht reif für einen Vorruhestand und seine Reputation als Wissenschaftshistoriker in beiden Teilen Deutschlands führte bald dazu, dass seine Mitwirkung an zahlreichen Projekten auch in der neuen Bundesrepublik wie eh und je gefragt ist.“

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