Hugo Andres Krüß

Hugo Andres Krüß

Hugo Andres Krüß (auch Krüss; * 11. Januar 1879 in Hamburg; † 27. April 1945 in Berlin) war ein deutscher Ministerialbeamter und Bibliothekar.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Studium der Physik und Promotion an der Universität Jena wurde Krüß 1903 zum Leiter der Abteilung „Wissenschaftliche Instrumente“ im preußischen Kultusministerium und zugleich in das Vorbereitungskomitee für die Weltausstellung 1904/05 in St.Louis/Missouri berufen. 1907 wechselte er ins Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten, erhielt den Professorentitel und nahm am Ersten Weltkrieg teil. Ab 1922 war er als Leiter der Hochschulabteilung auch für die wissenschaftlichen Bibliotheken zuständig. Als „Nichtbibliothekar“ wurde Krüß 1925 als Nachfolger von Fritz Milkau zum Generaldirektor der Preußischen Staatsbibliothek ernannt. Seine Bemühungen um die internationale Zusammenarbeit und die Einführung technischer Neuerungen im Bibliothekswesen wurden 1932 durch die Verleihung der Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft gewürdigt. Er unterschrieb 1934 den Wahlaufruf "Deutsche Wissenschaftler hinter Adolf Hitler" im VB[1].Sein besonderes Verdienst liegt in der 1941 von ihm organisierten Auslagerung der Bibliotheksbestände der Staatsbibliothek an ca. 30 „Flüchtungsorte“, wodurch letztlich drei Viertel des Gesamtbestandes von drei Millionen Büchern den Krieg überstanden haben.

Er war 1937 der NSDAP beigetreten. Am 27. April 1945 schied Krüß durch Suizid aus dem Leben und wurde auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf beigesetzt.

Schriften

  • Die Durchlässigkeit einer Anzahl Jenaer optischer Geräte für ultraviolette Strahlen, Berlin 1903. (Diss.)
  • Von meinen Vorfahren. H.1-8, Hamburg 1913-1921.
  • Die Staatsbibliothek zu Berlin als Zentralbibliothek, SD Berlin 1928.
  • Zur Geschichte der Staatsbibliothek zu Berlin in den letzten dreissig Jahren, Leipzig 1929.
  • Adolf Harnack. Generaldirektor der Staatsbibliothek. 1. Oktober 1905 - 31. März 1921 † 10. Juni 1930. Ansprache bei der Gedenkfeier im Harnackhaus am 15. Juni 1930. Berlin 1930.
  • Völkerbund und Bibliotheken In: Zentralblatt für Bibliothekswesen 48 (1931).

Literatur

  • Alexandra Habermann, Rainer Klemmt, Frauke Siefkes: Lexikon deutscher wissenschaftlicher Bibliothekare. Klostermann, Frankfurt am Main 1985, ISBN 3-465-01664-5 (Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie, Sonderheft 42),S. 175–176.
  • Werner Schochow: Hugo Andres Krüß und die Preußische Staatsbibliothek. In: Bibliothek. Forschung und Praxis 19, 1995, Nr.1, S. 7–19 (PDF). Überarbeitete Fassung: Hugo Andres Krüß – Generaldirektor von 1925 bis 1945. In: ders.: Die Berliner Staatsbibliothek und ihr Umfeld. Klostermann, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-465-03442-2 (Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie, Sonderheft 87), S. 191–218.
  • Bärbel Holtz (Bearb./Ed.): Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1925-1938/38. Bd. 12/II. (1925-1938). Olms-Weidmann, Hildesheim 2004. ISBN 3-487-12704-0 (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Hg.]: Acta Borussica. Neue Folge.)

Weblinks

Notizen

  1. Text und weitere Unterzeichner s. Werner Sombart

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Andres — ist ein männlicher Vorname, kommt aber auch als Familienname vor. Herkunft und Bedeutung des Namens griechisch:andros = Mann (Genitiv), also nach seiner Männlichkeit benannt. Bekannte Namensträger Vorname Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I …   Deutsch Wikipedia

  • Berliner Staatsbibliothek — Staatsbibliothek zu Berlin Gründung: 1661 Gesamtbestand: 22.800.000 [1] Bibliothekstyp …   Deutsch Wikipedia

  • Maria Curie — Marie Curie auf dem offiziellen Nobelpreisfoto von 1911. Marie Skłodowska Curie (* 7. November 1867 in Warschau; † 4. Juli 1934 bei Passy; geborene Maria Salomea Skłodowska) war eine Physikerin polnischer Herkunft, die in Frankreich wirkte. Sie… …   Deutsch Wikipedia

  • Maria Curie Sklodowska — Marie Curie auf dem offiziellen Nobelpreisfoto von 1911. Marie Skłodowska Curie (* 7. November 1867 in Warschau; † 4. Juli 1934 bei Passy; geborene Maria Salomea Skłodowska) war eine Physikerin polnischer Herkunft, die in Frankreich wirkte. Sie… …   Deutsch Wikipedia

  • Maria Salome Skłodowska — Marie Curie auf dem offiziellen Nobelpreisfoto von 1911. Marie Skłodowska Curie (* 7. November 1867 in Warschau; † 4. Juli 1934 bei Passy; geborene Maria Salomea Skłodowska) war eine Physikerin polnischer Herkunft, die in Frankreich wirkte. Sie… …   Deutsch Wikipedia

  • Maria Sklodowska — Marie Curie auf dem offiziellen Nobelpreisfoto von 1911. Marie Skłodowska Curie (* 7. November 1867 in Warschau; † 4. Juli 1934 bei Passy; geborene Maria Salomea Skłodowska) war eine Physikerin polnischer Herkunft, die in Frankreich wirkte. Sie… …   Deutsch Wikipedia

  • Maria Sklodowska-Curie — Marie Curie auf dem offiziellen Nobelpreisfoto von 1911. Marie Skłodowska Curie (* 7. November 1867 in Warschau; † 4. Juli 1934 bei Passy; geborene Maria Salomea Skłodowska) war eine Physikerin polnischer Herkunft, die in Frankreich wirkte. Sie… …   Deutsch Wikipedia

  • Maria Skłodowska-Curie — Marie Curie auf dem offiziellen Nobelpreisfoto von 1911. Marie Skłodowska Curie (* 7. November 1867 in Warschau; † 4. Juli 1934 bei Passy; geborene Maria Salomea Skłodowska) war eine Physikerin polnischer Herkunft, die in Frankreich wirkte. Sie… …   Deutsch Wikipedia

  • Marie Curie — Marie Curie, 1920 Marie Skłodowska Curie (* 7. November 1867 in Warschau, Russisches Kaiserreich; † 4. Juli 1934 in Sancellemoz; geborene Maria Salomea Skłodowska) war eine französische Physikerin polnischer Herkunft …   Deutsch Wikipedia

  • Marie Curie-Skłodowska — Marie Curie auf dem offiziellen Nobelpreisfoto von 1911. Marie Skłodowska Curie (* 7. November 1867 in Warschau; † 4. Juli 1934 bei Passy; geborene Maria Salomea Skłodowska) war eine Physikerin polnischer Herkunft, die in Frankreich wirkte. Sie… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”