- Hugo Constantin Bartels
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Hugo Constantin Bartels (* 1899 in Offleben bei Magdeburg; † 1956 in Braunschweig) war ein deutscher Architekt der Moderne, der in der Weimarer Republik und Jahre danach Bauwerke im Raum um Braunschweig und Berlin errichten konnte.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach Schule und Studium der Architektur gründete Hugo Bartels ein Architekturbüro in Braunschweig, das er bis 1932 erfolgreich betrieb. Seine Entwürfe und realisierten Bauten folgen dem Stil des Neuen Bauens. Bartels war Mitglied der SPD in Braunschweig, wodurch er wohl auch Otto Grotewohl, den damaligen Direktor der Landesversicherungsanstalt und späteren DDR-Ministerpräsidenten, kennenlernte. Um 1933 zog er nach Berlin-Wilmersdorf, eröffnete in der Passauer Straße eine Bäderbaugesellschaft und wurde Mitglied in einer Bürogemeinschaft mit anderen Architekten wie Heinrich Schweitzer und dessen Sohn Jürgen Schweitzer. In der nationalsozialistischen Zeit arrangierte sich Bartels mit den neuen Machthabern und sicherte sich somit weitere Bauaufträge.[1] Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm Bartels seinen Wohnsitz wieder in Braunschweig, wo er gemeinsam mit anderen Architekten neue Wohnbauten planen und realisieren konnte.
Hugo Bartels war verheiratet und hatte eine Tochter.
Bauten (Auswahl)
- 1926–1927: Seminarkindergarten Sonnenheim in der Ausbildungsstätte Fröbel-Seminar Mannheim in Baden-Württemberg; Bauherr Hochbauamt Mannheim; zusammen mit dessen Leiter Josef Zizler
- 1925–1926: Kreiskinderheim am Ruppiner See in Neuruppin; gemeinsam mit Otto Bartning
- 1928–1929: Walderholungsstätte Querumer Forst in Braunschweig in Nordrhein-Westfalen; mit dem Gartenarchitekten Alexander Boecking; Bauherr Landesversicherungsanstalt Braunschweig[2]
- 1929: Consum-Brotfabrik in Braunschweig an der Hermannstraße, eine Großbäckerei für die Konsumgenossenschaft; im Jahr 2007 abgerissen[3]
- 1937: Landhausbauten für den Schauspieler Albrecht Schoenhals in Berlin-Dahlem
- 1937–1938: Verwaltungsgebäude der NS-Volkswohlfahrt und der Gauamtsleitung Berlin in Wilmersdorf, Sächsische Straße 28/ Pommersche Straße. Späteres Landesversorgungsamt Berlin[4]
- 1938: Erweiterungsbauten am Verwaltungsgebäude für Wiemer & Trachte in Berlin-Wilmersdorf, Hohenzollerndamm 29/ Sächsische Straße 30[5]
- 1938–1939: ein Kinogebäude in Berlin-Spandau
- 1939: Villa für den Filmregisseur Carl Ludwig Duisberg auf der Insel Schwanenwerder
- 1939: Bauleiter an der Ausführung eines Gästehauses für die UFA am Bogensee, das später sommerlicher Landsitz für Goebbels wurde.[1]
- April bis November 1952: die Abraham-Lincoln-Siedlung in Braunschweig, zusammen mit den Schweitzers.[3] 18 Gebäude auf einem neu erschlossenen Gelände zwischen der Ernst-Böhmer-Straße, Pfälzerstraße und Schwedenkanzel bildeten den Grundstock für ein neues Stadtviertel. Das neue Wohnquartier wurde zunächst E.C.A.-Siedlung genannt, erste Bewohner waren Vertriebene und Ausgebombte. Am 26. Juni 1953 erhielt die Siedlung in einem feierlichen Akt den Namen des amerikanischen Präsidenten Abraham Lincoln, weil das 2,88 Mio. DM teure Bauvorhaben von der amerikanischen Regierung finanziert worden war. Die Siedlung wurde von anderen Architekten anschließend durch Handwerkerhöfe, kleine Geschäfte und ein Schulgebäude erweitert.[6]
- nach 1945: ein neues Gewerkschaftshaus in Braunschweig, ebenfalls gemeinsam mit den Schweitzers[3]
Literatur
- Wolfgang Schäche: Architektur und Städtebau in Berlin zwischen 1933 und 1945. Planen und Bauen unter der Ägide der Stadtverwaltung, 2002, Verlag Dietrich Reimer / Verlag Gebrüder Mann, ISBN 3-7861-1178-2
Einzelnachweise
- ↑ a b Auszüge aus dem Buch Das Liebesnest des Dr. Goebbels, online bei Google-books; abgerufen am 30. Dezember 2009; hier: S.31 ff
- ↑ Datenbank von Krankenhausbauten des 20. Jahrhunderts, Signaturen XII-0000002 und XII-0000029; abgerufen am 30. Dezember 2009
- ↑ a b c Details zur "Consum-Brotfabrik" auf einer privaten Homepage; abgerufen am 30. Dezember 2009
- ↑ Baudenkmal Landesversorgungsamt Berlin
- ↑ Baudenkmal Verwaltungsgebäude Wilmersdorf
- ↑ Homepage der Rühme-Schule in der Lincolnsiedlung mit einer Chronik; abgerufen am 30. Dezember 2009
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