Ingeborg Huld-Zetsche

Ingeborg Huld-Zetsche

Ingeborg Huld-Zetsche (* 11. Oktober 1934 in Berlin) ist eine deutsche Provinzialrömische Archäologin. Bis zu ihrem Ruhestand war sie langjährige Kustodin der römischen Abteilung im Archäologischen Museum Frankfurt. Schwerpunkte ihrer Forschung sind die römische Keramik, die Römerstadt Nida-Heddernheim und der Mithraskult.

Werdegang

Ingeborg Huld-Zetsche wurde 1968 mit dem Thema Trierer Reliefsigillata, Werkstatt I an der Universität Mainz bei Hans Klumbach und Rafael von Uslar promoviert. Gegenstand dieser Arbeit wie auch des 1993 erschienenen Nachfolgebandes (Trierer Reliefsigillata, Werkstatt II.) sind die reliefverzierten Terra Sigillata-Gefäße aus den Töpfereien am Pacelliufer in Trier (Augusta Treverorum). Für ihre Forschungen zur römischen Keramik erhielt sie später Lehraufträge an den Universitäten Marburg und Frankfurt am Main. Seit 1972 war sie Kustodin am damaligen Frankfurter Museum für Vor- und Frühgeschichte (heute Archäologisches Museum Frankfurt). Von 1980 bis 1991 war sie zudem Stellvertreterin des Direktors Walter Meier-Arendt.

Ihre Hauptaufgabe im Museum war die Neukonzeption der römischen Abteilung, die 1989 in der Karmeliterkirche eröffnet wurde. Zuvor waren die Bestände in zwei Ausstellungen und mehrere Depots verteilt, was besonders bei den Steindenkmälern und weiteren Funden aus der bedeutenden Römerstadt Nida-Heddernheim auf dem Frankfurter Stadtgebiet kaum eine zusammenhängende Präsentation ermöglichte. Huld-Zetsche gelang es, das Interesse für die Römerstadt ab 1976 durch eine vielbeachtete Ausstellung im Deutschordenshaus erneut zu wecken. In dieser Zeit entstanden auch zahlreiche Publikationen zu Nida. In der jüngeren Vergangenheit hat sie häufiger zu Themen des Mithraskult publiziert, teilweise in lokalem Kontext wie in Nida oder Mainz (Mogontiacum), aber auch zur Deutung und zum Gesamtkontext.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Trierer Reliefsigillata, Werkstatt I. Habelt, Bonn 1972, ISBN 3-7749-1292-0 (Materialien zur römisch-germanischen Keramik 9).
  • Römische rotbemalte Ware der Wetterau im Frankfurter Museum für Vor- und Frühgeschichte. Museum für Vor- und Frühgeschichte, Frankfurt 1978 (Bildheftchen des Frankfurter Museums für Vor- und Frühgeschichte 9).
  • 150 Jahre Forschung in Nida-Heddernheim. In: Nassauische Annalen 90, 1979, S. 5–26.
  • Der römische Fasanenkrug aus Mainz. Zur figürlichen Bemalung der Wetterauer Ware. Krach, Mainz 1984, ISBN 3-87439-106-X (Archäologische Berichte aus Rheinhessen und dem Kreis Bad Kreuznach 2).
  • Mithras in Nida-Heddernheim. Museum für Vor- und Frühgeschichte, Frankfurt 1986, ISBN 3-88270-306-7 (Archäologische Reihe 6).
  • Die Dauerausstellung. Einführung in die Abteilungen. Museum für Vor- und Frühgeschichte, Frankfurt 1989, ISBN 3-88270-313-X (Archäologische Reihe 12).
  • (Hrsg.) Frankfurter Beiträge zur Mittelalter-Archäologie 2. Mit Untersuchungen zu Völkerwanderungszeit, zur Frankfurter Altstadt und zum Antoniterkloster Frankfurt am Main-Höchst. Museum für Vor- und Frühgeschichte, Frankfurt 1990, ISBN 3-7749-2454-6 (Schriften des Frankfurter Museums für Vor- und Frühgeschichte 12).
  • Trierer Reliefsigillata, Werkstatt II. Habelt, Bonn 1993, ISBN 3-7749-2557-7 (Materialien zur römisch-germanischen Keramik 12).
  • NIDA – eine römische Stadt in Frankfurt am Main. Stuttgart, 1994 (Schriften des Limesmuseums Aalen 48).
  • (mit Bernd Steidl): Die beiden neuen Geschirrdepots von Echzell und Langenhain. In: Münstersche Beiträge zur antiken Handelsgeschichte XIII 2, 1994, S. 47–59.
  • Die Stiertötung des Mithras – ein astronomischer Code. Archäologische und Volkskundliche Arbeitsgemeinschaft Dieburg e.V. (AVA), Dieburg 1997, ISBN 3-9805719-0-4 (Dieburger Kleine Schriften 12).
  • (Hrsg.) Haute Couture in Frankfurt: eine Ausstellung im Holzhausenschlößchen, 27. März - 22. April 1998 / Retrospektive Konrad Zetsche. Oberursel 1998, ISBN 3-00-002176-0.
  • Der Mithraskult im römischen Germanien. In: Wolfgang Spickermann (Hrsg.): Religion in den germanischen Provinzen Roms. Mohr Siebeck, Tübingen 2001 ISBN 3-16-147613-1, S. 339–359.
  • Der Mithraskult in Mainz und das Mithräum am Ballplatz. Generaldirektion Kulturelles Erbe, Direktion Archäologie, Mainz 2008, ISBN 978-3-935970-05-1 (Mainzer archäologische Schriften 7).

Weblinks


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