Oberleitungsbus Athen/Piräus

Oberleitungsbus Athen/Piräus

Der Oberleitungsbus Athen/Piräus ist der einzige Oberleitungsbus-Betrieb (griechisch: Τρόλεϊ) in Griechenland. Ursprünglich handelte es sich dabei um zwei eigenständige Netze in der Hafenstadt Piräus (1948 eröffnet) und in der benachbarten Hauptstadt Athen (im Juli 1954 eröffnet). 1988 wurden sie miteinander verbunden und werden seither gemeinsam geführt. Die heutige Betreibergesellschaft

  • ILPAP (Ilektrokinita Leoforeia Periokhis Athinon – Peiraios)
  • Η.Λ.Π.Α.Π. (Ηλεκτροκίνητα Λεωφορεία Περιοχής Αθηνών – Πειραιώς)

besitzt aktuell 336 Trolleybusse, diese sind in vier verschiedenen Depots beheimatet und bedienen zusammen insgesamt 22 Linien.[1] Davon befinden sich drei in Piräus. Der Oberleitungsbus Athen/Piräus gilt als größter Obus-Betrieb in der Europäischen Union, noch vor dem Netz in San Francisco ist er zudem der größte der westlichen Welt.

Geschichte

Prototyp des F600 von Biamax 1963 in der Testphase, es blieb ein Einzelstück

Der Athener Betrieb begann 1953-54, der in Piräus bereits 1948. Zum Einsatz kamen Fiat-Trolleybusse die von Italien als Reparationszahlungen geliefert wurden, später kamen einige baugleiche Exemplare von stillgelegten italienischen O-Bus-betrieben hinzu. In Athen wurden später Modelle von Lancia/Casaro/CGE eingesetzt, der Obus ersetzte mehr und mehr die Straßenbahn Athen, bis deren letzte Linie 1980 stillgelegt wurde. Sowohl in Piräus als auch in Athen wurden die italienischen Obusse durch sowjetische SiU-9 ersetzt.

Ab 2001 lief ein extensives Modernisierungsprogramm das auch einen Austausch der gesamten Flotte umfasste, dieses wurde 2005 abgeschlossen war. Auch in Hinblick der Olympischen Sommerspielen 2004 wurde ein großer Teil der Flotte durch moderne Trolleybusse der Hersteller Neoplan und Van Hool ersetzt, darunter erstmals auch Gelenkzüge.

Die sowjetischen Wagen wurden nach ihrer Ausmusterung an die Betriebe in Belgrad (Serbien) und Tiflis (Georgien) abgegeben. Tiflis erhielt dabei seit 1999 insgesamt 37 gebrauchte Wagen, nach der 2006 erfolgten Einstellung des Betriebs in der Hauptstadt wurden sie an georgische Provinzbetriebe weitergereicht. Mittlerweile sind auch diese eingestellt, so dass in Georgien keine ehemals griechischen Obusse mehr verkehren. Nachdem ein Fiat-Obus als historisches Fahrzeug aufbereitet hat, wurde auch der 5088, ein später SiU-9 für das East Anglia Transport Museum aufbereitet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Trolleybus Athen auf www.trolleymotion.com

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