Thomas Immoos

Thomas Immoos

Thomas Immoos (* 15. September 1918 in Schwyz, Schweiz; † 20. Oktober 2001 in Immensee) war ein Schweizer römisch-katholischer Geistlicher, Missionar, Schriftsteller und Sinologe sowie Hochschullehrer für vergleichende Literatur mit den Spezialgebieten chinesische, deutsche und englische Literatur.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Thomas Immoos trat der Missionsgesellschaft Bethlehem bei mit dem Ziel Priester zu werden. 1945 empfing er die Priesterweihe und entschied sich, in die Mission nach China zu gehen. Dazu studierte er von 1946 bis 1950 zunächst Sinologie und Englisch an der London University. Aufgrund der damaligen politischen Verhältnisse war ein Engagement in China nicht möglich und er kam 1951 auf Anforderung des Bischofs von Sendai, Michael Wasaburo Urakawa, nach Japan. Zunächst erlernte er die japanische Sprache und war bis 1958 in der Zentrale der Missionsgesellschaft Bethlehem in Morioka tätig. Er lehrte zudem an der Iwate University sowie der Tõhoku University und wurde 1958 zum ausserordentlichen Professor an der Sophia University ernannt. 1959/1960 studierte er Germanistik an der Universität Zürich und wurde mit dem Thema "Friedrich Rückerts Aneignung des ShiKing" promoviert. Anschliessen kehrte er nach Tokio zurück und lehrte an der Sophia University. 1964 wurde er zum ordentlichen Professor ernannt. Thomas Immoos wurde 1979 Direktor des Institutes für Orientalische Religionen. 1980 war er Gründungspräsident der japanischen C.-G.-Jung-Gesellschaft. 1984 war er unter anderem Gastprofessor an der Universität Wien. 1985 wurde er emeritiert.

Thomas Immoos lehrte neben Germanistik (vor allem österreichische und schweizerische Literatur), vergleichende Religionswissenschaft (mit Schwerpunkt Ostasiatische Religionen), Theatergeschichte, Sinologie und Theologie.[1]

Er veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten, insbesondere zum Shintōismus und über das Kultische im japanischen Theater. Zudem verfasste er Essays, Erzählungen und Gedichtbände.

Ehrungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „Vermittler zwischen den Kulturen“, Neue Zürcher Zeitung, 24. Oktober 2001, Ausgabe Nr.247, Seite 16

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bethlehem Mission Immensee — Der Verein Bethlehem Mission Immensee (BMI) (lat.: Societas Missionum Exterarum de Bethlehem in Helvetia, Ordenskürzel: SMB) ist eine katholische Organisation der Personellen Entwicklungszusammenarbeit (PEZA) und der entwicklungspolitischen… …   Deutsch Wikipedia

  • En no Gyōja — En no Gyōja[1] (jap. 役の行者, * 634 in Yamato; † etwa 700) ist ein sagenumwobener Mönch, Lehrer und Magier im japanischen Altertum. Für die japanischen Bergasketen, die Yamabushi, spielt En no Gyōja eine wichtige Rolle, da ihn viele als Gründervater …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhart Hauptmann — Gerhart Johann Robert Hauptmann (* 15. November 1862 in Ober Salzbrunn in Schlesien; † 6. Juni 1946 in Agnetendorf/Agnieszków in Schlesien) war ein deutscher Dramatiker und Schriftsteller. Er gilt als der bedeutendste deutsche Vertreter des… …   Deutsch Wikipedia

  • Kinkaku-ji — Kinkaku ji, der Goldene Pavillon Kinkaku ji aus Distanz …   Deutsch Wikipedia

  • Kyōgen — (jap. 狂言 Kyōgen, wörtlich: verrückte Worte oder Wilde Sprache ) ist eine Form des traditionellen japanischen Theaters. Es entwickelte sich zusammen mit dem Nō Theater aus dem Sarugaku (猿楽), wurde zusammen mit Nō Stücken als eine Art heiteres… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”