- Imre Földes (Künstler)
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Imre Földes (* 5. Mai 1881 in Budapest; † 1948 ebenda) war ein ungarischer Grafiker, Exlibriskünstler, Plakatgestalter, Maler, Zeichner, Exlibrisstecher, Exlibriszeichner, Plakatkünstler und Gebrauchsgraphiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Anfangsjahre und Budapest
Imre Földes studierte seit dem Jahr 1897, also mit 16 Jahren, an der Gewerbezeichenschule (Kereskedelmi Szakközépiskola) in Budapest. Bereits ein Jahr danach, 1898, folgte der Wechsel an die "Musterzeichenschule" der ungarischen Hauptstadt, wo er von László Hegedüs und Tivadar Zemplény unterrichtet wurde. Anschließend studierte Földes in den Kunstzentren Berlin und Wien weiter. Während der ersten Jahre des Studiums manifestierte sich seine Vorliebe für Plakat- und Reklamekunst. Um seinen Stil zu verbessern, reiste Imre Földes zuerst nach Italien und besuchte später zahlreiche weitere Länder. Nach Budapest zurückgekehrt arbeitete der junge Földes als Gebrauchsgrafiker. Seit 1908 wurde er mit zahlreichen Preisen dekoriert, was ihm einen guten Ruf eintrug. 1910 schickt er seine Entwürfe für Plakate für die Frühjahresausstellung der Kunsthalle Budapest ein. Die Fachpresse brachte ihm positive Kritik ein. Ebenfalls im selben Jahr sowie 1917 nimmt Földes am Wettbewerb für Briefmarken mit den Entwürfen "Heiliger Stephan" und "König Karl-Königin Zita" teil. Im Jahr 1918 wird von ihm eine Lithografie-Werkstatt und Kunstanstalt gegründet. Dies stellt auch den Zeitpunkt des Beginns der intensiven Zusammenarbeit mit dem Künstler Lipót Sátori dar. Es entstehen vor allem Filmplakate.
Auswanderung nach Rumänien
1921 siedelte Földes nach Rumänien über. Einige Zeit später bot man ihm an, die Geschicke der Typografie Helikon in Timișoara zu führen. Dieses Angebot schlug er nicht aus und wurde für eine Weile Künstlerischer Leiter des Unternehmens. Die Auswanderung nach Rumänien stellte anfangs keinen Abbruch seiner künstlerischen Präsenz in Ungarn dar, denn es erschienen in Budapest weiterhin Plakate von ihm. Danach folgte der Umzug nach Oradea, wo er eine Anstellung im Grafischen Atelier der Firma "Typografie Sonnenfeld" erhielt und Buchumschläge gestaltete. Földes begann für die Zeitung Nagyvárad Illustrationen zu zeichnen. Im Jahr 1927 eröffnete er zusammen mit dem Maler Béla Zsigmond eine Schule für Malerei, Grafik und Plakatkunst im Apollo-Palast. 1929 findet die Ausstellung "Das internationale Plakat" in München statt.[1] Imre Földes wird als Repräsentant Rumäniens zur Schau geschickt. Dieses Projekt nimmt er im Juni 1931 auf, als er mit Roman Paul Mottl und Jenő Iványi im Sonnenfeld-Palast eine Schule für Dekorative Kunst und Kunstgewerbe gründet. Im Oktober 1933 nimmt auch Földes an der Ausstellung Junger Künstler (Expozitia tinerilor artiști) im Weiszlovits-Palast in Oradea teil.[2][3]. In der Presse wurde sein Talent besonders hervorgehoben. Drei Jahre später, im Juni 1936, wurden seine Werke, Miniaturen in warmen Farben, in einer Personalausstellung im Journalistenclub Oradea (rumänisch: Clubul ziariștilor, ungarisch: Újságíró Klub (ÚK)) gezeigt. 1945 kehrte er nach Budapest zurück, wo er bis zu seinem Tode weiter wirkte.
Obwohl Imre Földes´ Name bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges regelmäßig in der Presse auftauchte, geriet er nach dem Krieg in Vergessenheit.
Ausstellungsbeteiligungen
- 1901-1916: Nationalsalon Budapest
- 1905-1918: Kunsthalle Budapest
- 1929: Művészház (Künstlerhaus), Budapest
- ab dem 17. August 1929: "Das internationale Plakat" (in der Koje Rumäniens), Halle I auf der Theresienhöhe in München
- Oktober 1933: Ausstellung Junger Künstler (Expozitia tinerilor artiști)] im Weiszlovits-Palast, Oradea
- 1976/77: "L´art 1900 en Hongrie", Petit Palais, Paris
Auszeichnungen
- 1908: 2. Preis im Törley-Wettbewerb
- 1910: 2. Preis im Wettbewerb für Papier- und Schulwaren
- 1912: 1. Preis im Wettbewerb für Stempelmarken
Sammlungen
Museen
- Albertina, Wien
- Banater Museum, Timișoara
- Deutsches Historisches Museum, Berlin
- Ethnografisches Museum Budapest
- Gutenberg-Museum, Mainz
- Muzeul Țării Crișurilor, Oradea
- Ungarische Nationalgalerie, Budapest
Bibliotheken
- Ervin Szabó Zentralbibliothek, Budapest
- Österreichische Nationalbibliothek, Wien
- Széchényi-Nationalbibliothek, Budapest
Weblinks
Literatur
Monografisch
- Maria Zintz: Artiști plastici la Oradea 1850–1950, S. 306/307 und S. 310 und 314, 2009, Verlag Muzeul Ţării Crișurilor. ISBN 978-973-7621-15-3
Lexikalisch
- Manfred Neureiter: Lexikon der Exlibriskünstler, S. 138, Pro Business Verlag, 2009, ISBN 978-3868054620
- Kálmán Gyöngy: Magyar karikaturisták adat- és szignótára 1848-2007, S. 67, Ábrá Verlag, 2008, ISBN 9789630634274
- Ákos András Szabó: Magyar festők és grafikusok életrajzi lexikona, 2002
Einzelnachweise
- ↑ Online-Stadtarchiv der Stadt München
- ↑ Erdélyi Lapok vom 19. Oktober 1933, Jahr II, Nr. 236, S.9
- ↑ Gazeta de Vest, 5. November 1933, S.5
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