Industriebahn Seckbach

Industriebahn Seckbach

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Industriebahn Seckbach
Streckenlänge: 2,8 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
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von Hanau
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Lahmeyerbrücke nach Frankfurt (Main) Ost
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HIM
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Stammgleis Wächtersbacher Straße Magnus
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U4/U7
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Stammgleis Kruppstraße Vaillant, VEDAG, Preussag, Lurgi,
   
Gotek, Lesonal, Fries Werft Union, Deutsche Asphalt GmbH,
   
LANDIS & GYR, Blumör

Die Industriebahn Seckbach erschloss das Industriegebiet Frankfurt-Seckbach seit 1913.

Die technisch recht aufwändig gestaltete Anschlussbahn war Teil der Frankfurter Hafenbahn. Die zwischen den Stammgleisen der Hafenbahn und dem Seckbacher Industriegebiet verlaufende Bahnstrecke Frankfurt–Hanau wurde mit einer eigens dafür gebauten Brücke (heute: Lahmeyerbrücke) überquert. Die Frankfurter Hafenbahn wiederum schloss im Ostbahnhof an die Gleise der Staatsbahn und im Frankfurter Osthafen an die Binnenschifffahrt auf dem Main an. Im Bereich des Seckbacher Industriegebietes wurden kreuzende Straßen jedoch mit schienengleichen Bahnübergängen gekreuzt, ebenso die Straßenbahn- und spätere U-Bahntrasse (U4 / U7).

Im Seckbacher Industriegebiet hatten so unter anderem die Stahlbaufirma J. S. Fries Sohn und die Lurgi Apparatebau einen Direktanschluss an den Eisenbahngüterverkehr.

Während der Zeit des Nationalsozialismus diente die Strecke auch dazu, Frankfurter Juden, Sinti und Roma aus dem Arbeitslager Kruppstraße[1] in die Vernichtungslager zu transportieren.

Die Bahnanlagen waren wegen ihrer industriellen Bedeutung im Zweiten Weltkrieg Ziel alliierter Bombenangriffe.

In den 1970er Jahren setzte eine Umstrukturierung ein. Das betraf zum einen die Unternehmen vor Ort: Sie zogen fort oder gaben auf. Zum anderen begann in den 1980er Jahren in großem Stil die Verlagerung des Gütertransports auf Lastkraftwagen.[2] Dies bedeutete in den 1990er Jahren das Aus für die Seckbacher Industriebahn. Der Anschluss wurde gekappt, die Lahmeyerbrücke[3] wurde zu einer Fußgängerbrücke. Die Gleise der Bahn liegen zum Teil noch auf der ehemaligen Strecke.

Literatur

  • Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6. Auflage. Schweers + Wall, Köln 2007, ISBN 3894941367.
  • Rhein-Main Stadtatlas. 13. Aufl., München 1989/90, S. 82, 102.

Einzelnachweise

  1. Gedenktafel Lager Kruppstraße
  2. Anita Strecker: Die Kunst des Rangierens, Frankfurter Rundschau, 7. Juli 2009
  3. Foto: Dampflok überquert die Lahmeyerbrücke, ca. 1930

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