- Städtische Verbindungsbahn Frankfurt am Main
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Städtische Verbindungsbahn Frankfurt am Main Streckenlänge: 7,9[1] km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) LegendeBahnhof Frankfurt-Griesheim Main-Lahn-Bahn von Frankfurt-Höchst Main-Lahn-Bahn nach Hauptbahnhof Frankfurt Europabrücke, A 5 Abstellbahnhof Mainbahn, Riedbahn, Main-Neckar-Bahn nach Stromhafen Gutleuthof Abstellbahnhof Gütergleis Main-Weser-Bahn – Main-Neckar-Bahn Main-Neckar-Bahn, Kinzigtalbahn Gleisanschluss Westhafen und Kraftwerk Friedensbrücke, B 44 Fahrtor (Eiserner Steg) Ignatz-Bubis-Brücke, B 3 Flößerbrücke, B 3 Großmarkthalle Deutschherrnbrücke, Bahnstrecke Frankfurt–Hanau von Großmarkthalle Riederhöfe Ratswegkreisel, A 661, B 8/B 40 vom Osthafen Anschluss zum Straßenbahnnetz Strecke von Frankfurt Süd Frankfurt (Main) Ost Gbf Strecke nach Hanau Die Städtische Verbindungsbahn (kurz: Verbindungsbahn) ist eine Eisenbahninfrastruktur im Eigentum der Stadt Frankfurt am Main.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Die ersten Eisenbahnen, die Frankfurt am Main erreichten, die Taunus-Eisenbahn, die Main-Neckar-Bahn, die Main-Weser-Bahn und die Hanauer Bahn endeten jeweils in eigenen Kopfbahnhöfen am damaligen Stadtrand – die drei erstgenannten Linien in den Frankfurter Westbahnhöfen, die Eisenbahn von Hanau im Osten der Stadt. Die Verkehrspolitik der Freien Stadt Frankfurt war zunächst einem historisch überkommenen Konzept verhaftet, nämlich die Verbindung der Bahnen zwischen Ost und West nicht zu fördern, sondern analog zu einem Stapelrecht die Wirtschaft der Stadt zu fördern, indem die Waren hier umgeladen werden mussten. Dies hatte zur Folge, dass der durchgehende Waren- und Personentransport nur nach zweimaligem Umladen oder Umsteigen möglich war und das Verkehrsaufkommen in der Stadt stark belastete. Außerdem setzte diese Politik die Stadt der Gefahr aus, ins Abseits gedrängt zu werden, sobald durchgehende Eisenbahnverbindungen, die diese West-Ost-Verkehrsleistung zu erbringen in der Lage waren, in benachbarten Staaten in Betrieb gingen.
1854 erreichte die bayerische Ludwigs-West-Bahn den Anschluss an die Hanauer Bahn, die damit zu einer Fernbahn aufstieg und deren Verkehrsaufkommen sich entsprechend erhöhte. Damit stieg die Belastung für den innerörtlichen Verkehr Frankfurts. 1858 wurde der Betrieb auf der Rhein-Main-Bahn der Hessischen Ludwigsbahn-Gesellschaft (HLB) im benachbarten Großherzogtum Hessen aufgenommen. Die Strecke führte von Mainz über Darmstadt nach Aschaffenburg und leistete damit genau den durchgehenden Fernverkehr, den Frankfurt bisher verweigerte.
Um nicht ins Abseits zu geraten, musste die Freie Stadt Frankfurt nun eine eigene Verbindung zwischen dem Hanauer Bahnhof und den Westbahnhöfen schaffen. Dies geschah mit der Verbindungsbahn.
Geschichte
Am 31. Juli 1859 wurde die damals ca. 6 km lange Strecke, die weitgehend am nördlichen Mainufer entlangführt, dem Verkehr übergeben. Den Betrieb führte zunächst die Frankfurt-Hanauer Eisenbahn-Gesellschaft (FHE). Nachdem die Betriebsführung 1863 bereits an die Hessische Ludwigsbahn übergegangen war, übernahm diese die FHE 1872 schließlich komplett.
Nach der Annexion der Freien Stadt Frankfurt durch das Königreich Preußen 1866 in der Folge des Preußisch-Österreichischen Krieges blieb die Verbindungsbahn aber – im Gegensatz zu den Frankfurter Anteilen an den beiden Kondominalbahnen Main-Neckar- und Main-Weser-Bahn – in kommunalem Eigentum.
Bis zum 1. Juni 1869 fand auf der Strecke nur Güterverkehr statt. Nachdem Ende 1868 die Frankfurt-Bebraer Eisenbahn durch die Preußische Staatseisenbahn fertig gestellt war, die Steinheimer Mainbrücke bei Hanau aber noch nicht, wurde der Verkehr dieser Strecke über die Verbindungsbahn bis zu den Westbahnhöfen weiter geführt. Damit fuhren hier erstmals auch Personenzüge, unter anderem auch Schnellzüge. Dieser Verkehr endete 1873, als die Steinheimer Mainbrücke in Betrieb ging und die Frankfurt-Bebraer Bahn nun auf dem linken Mainufer verkehrte und über den Bebraer Bahnhof (heute: Frankfurt Main (Süd)) in die Westbahnhöfe geleitet wurde.
Im Jahre 1880 wurde die Verbindungsbahn um 1,7 km nach Westen verlängert und erhielt damit Anschluss an die Main-Lahn-Bahn. Diese wurde von der Hessischen Ludwigsbahn seit 1877 die zwischen Limburg an der Lahn und den Frankfurter Westbahnhöfen betrieben. Damit bestand eine durchgehende Infrastruktur in der Hand der HLB von der Main-Lahn-Bahn über die Verbindungsbahn zur Hanauer Bahn. Die Hessische Ludwigsbahn nutzte das, um auch im Personenverkehr durchgehende Züge verkehren zu lassen. Im innerstädtischen Bereich wurde dazu der Haltepunkt Fahrtor eingerichtet. Betriebliches Problem dabei war, dass der Hanauer Bahnhof in Frankfurt für solche Züge nur mit einer Sägefahrt zu erreichen war.
Am 1. April 1897 wurde die HLB verstaatlicht und dadurch Teil der Preußisch-Hessischen Eisenbahnbetriebs- und Finanzgemeinschaft. Der Personenverkehr blieb zunächst bestehen, endete aber am 1. April 1913, als die Bahnstrecke Frankfurt–Hanau über den neu errichteten Ostbahnhof über die Deutschherrnbrücke mit dem Südbahnhof verbunden wurde. Zugleich erreichte die Verbindungsbahn mit der Eröffnung des Frankfurter Osthafens 1913 einen erheblichen Bedeutungszuwachs als Frankfurter Hafenbahn.
Die Stadt Frankfurt gründete als Eigenbetrieb die Städtische Hafenbahn als Eisenbahninfrastruktur- und Eisenbahnverkehrsunternehmen. Deren Bedeutung für die neu entstehenden Hafenanlagen, Industriegebiete an der Hanauer Landstraße und die Großmarkthalle wuchs bis zum Zweiten Weltkrieg ständig an, der dann erhebliche Beschädigungen an den Anlagen verursachte.
Als nach Kriegsende 1945 alle Eisenbahnbrücken über den Main zerstört waren, erlangte die Verbindungsbahn erneut Bedeutung für den überörtlichen Verkehr: Sie stellte die einzige benutzbare Eisenbahnverbindung zwischen den westlichen und den östlichen Gleisanlagen der Stadt dar. So kam auch ein bescheidener Personenverkehr wieder zustande: Die Kleinbahn Frankfurt-Königstein führte ihre Züge vom 13. Juli bis zum 30. September 1945 aus dem Taunus über die Stationen Frankfurt-Höchst, Fahrtor, Großmarkthalle und Riederhöfe bis zum Bahnhof Frankfurt-Mainkur.[2]
Heutige Bedeutung
Heute verkehren auf der Verbindungsbahn täglich Übergabefahrten der HFM Managementgesellschaft für Hafen und Markt mbH im Güterverkehr und im Personenverkehr gelegentlich Züge der Historischen Eisenbahn Frankfurt (HEF) mit Dampf- und Diesellokomotiven sowie Schienenbussen.
Bildergalerie
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Schienenbusgarnitur auf der Verbindungsbahn
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Adler (Nachbau von 1935) am Eisernen Steg auf der Verbindungsbahn (1985)
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V36 406 der HEF auf der Verbindungsbahn am Eisernen Steg
Weblinks
Commons: Städtische Verbindungsbahn Frankfurt am Main – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Seite der HFM Managementgesellschaft für Hafen und Markt mbH
- Newsletter der Historischen Eisenbahn Frankfurt (PDF; abgerufen am 5. Mai 2011)
- Bilder von der Verbindungsbahn auf bahnbilder.de
- Geschichte der Verbindungsbahn im Rhein-Main-Wiki
- Die Verbindungsbahn auf OpenStreetMap.org
Einzelnachweise
- ↑ Eisenbahnatlas Deutschland (Ausgabe 2009/2010). Eupen 2009. ISBN 978-3-89494-139-0, S. 151.
- ↑ Die Kopie eines entsprechenden Fahrplans war in der Ausstellung 150 Jahre Hafenbahn am 11. und 12. Juli 2009 im Bahnhof Osthafen zu sehen.
Kategorien:- Spurweite 1435 mm
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