Ingenieurschule für Verkehrstechnik (Dresden)

Ingenieurschule für Verkehrstechnik (Dresden)
Lehrgebäude der Ingenieurschule für Verkehrstechnik

Die Ingenieurschule für Verkehrstechnik "Erwin Kramer" war eine Ingenieurschule für Berufe der Verkehrstechnik am Strehlener Platz 2 in Dresden.

Sie wurde 1951 gegründet als "Fachschule für Eisenbahnwesen" mit den Fachrichtungen Schienenfahrzeugtechnik, Eisenbahnbautechnik und Sicherungs- und Fernmeldetechnik.

Später kamen die Fachrichtungen Eisenbahnbau, Straßenbau, Brückenbau, Eisenbahnsicherungstechnik, Verkehrsnachrichtentechnik, Luftfahrtelektronik/Flugsicherung, Luftfahrzeugtechnik, Ingenieurökonomie des Transportwesens sowie Ökonomie des Fremdenverkehrs dazu.

Inhaltsverzeichnis

Semperclub

Der Semperclub im Keller des Studenten-Wohnheims Semperstraße war einer der beliebtesten Studentenclubs in Dresden und deshalb auch Mitglied des "Rings Dresdner Studentenclubs".

Architektur

Errichtet wurde sie von 1954 bis 1958 von Richard Paulick und Friedrich Wilhelm Wurm. Die Plastik wurde von Max Pieroch geschaffen.[1] Das Bauwerk ist ein Beispiel für den öffentlichen Profanbau im Sozialistischen Klassizismus mit Anklängen an den Dresdner Barock. „In der architektonischen Gestaltung wurde der Versuch unternommen, in einzelnen architektonischen Motiven und in der Gliederung der Fassaden an den Dresdner Barock anzuknüpfen“.[2] Der Eckturm und die sich anschließenden Flügel zur Strehlener Straße und zur Ackermannstraße wurden in zurückhaltend historisierender, neoklassizistischer Formensprache errichtet. Der Schulbau erfolgte parallel zum Siedlungsbau im Stil des sozialistischen Klassiszismus an der Nürnberger Straße in der Dresdner Südvorstadt.

Architektonische Beschreibung

Eckturm und Flügel am Strehlener Platz/Ackermannstraße

Bemerkenswert ist das turmartige Eckgebäude am Strehlener Platz mit drei nebeneinanderstehenden, hohen Portalen, jedes mit einem Säulenpaar flankiert. Die Kapitelle der Säulen sind in einer „typischen schlicht ornamentierenden“[3] Formensprache der 1950er-Jahre gehalten. Die am Portal befindlichen Säulenpaare korrespondieren mit den Säulenpaaren im Obergeschoss des Eckturms. Darauf ruht ein Kranzgesims mit bekrönendem Schmucktürmchen. Ursprünglich sollte auf dem Eckturm nochmals ein kleinerer, dreigeschossiger, achteckiger Turm errichtet werden, dem eine Laterne mit großer vergoldeter Kugel an der Spitze aufgesetzt werden sollte.

Die Fassade des sich an den Eckturm anschließenden Flügels am Strehlener Platz/Ackermannstraße ist vier Geschosse hoch und besteht aus einem Sockelgeschoss, drei Obergeschossen und einem zurückgesetzten Dachgeschoss. Die Sockelzone besteht aus dem Keller- und Erdgeschoss und ist mit Sandstein verkleidet und reicht bis zur Sohlbank des ersten Obergeschosses. Darauf erheben sich in einer Putzfassade drei Obergeschosse, die von einer Lisenenarchitektur zusammengefasst werden, wobei jede Achse vier Meter breit ist. Als oberer Abschluss des Traktes am Strehlener Platz/Ackermannstraße befindet sich am dritten Obergeschoss ein Hauptgesims bzw. Terrassensims, mit darüberbefindlichen Säulenbrüstung und zurückgesetztem Dachgeschoss. Zwei Achsen der Fassade treten als Risalit leicht hervor und haben einen Segmentgiebel. Bemerkenswert ist des Weiteren die Giebelwand des Hörsaaltraktes an der Ackermannstraße. Dort ist auf Erdgeschosshöhe eine figürliche Darstellung zu sehen.

Flügel an der Strehlener Straße

Die Fassade an der Strehlener Straße ist entsprechend der Fassade des Traktes an der Ackermannstraße gestaltet worden. Während der Gebäudetrakt an der Ackermannstraße bereits über dem dritten Obergeschoss sein abschließendes Hauptgesims findet, wurde am dritten Obergeschoss des an der Strehlener Straße befindlichen Trakts nur ein umlaufendes starkes Putzsims angebracht. Den endgültigen oberen Abschluss wird an diesem Flügel erst am vierten Obergeschoss gebildet. Dort betont eine schwächere Putzvoute ein zweites Mal die Horizontale und bildet zusammen mit einem Hauptgesims und einer Attika einen Drempel von 2,20 Metern Höhe. An dem vierten Obergeschoss befindliche Fenster und Sgraffitokassetten betonen erneut die Horizontale.

Die Fassade an der Strehlener Straße hat drei besonders geschmückte Fensterachsen. Jeder dieser Achsen tritt als Risalit leicht vor die Fassade, wobei dessen Fenster im ersten und vierten Obergeschoss eine Bekrönung aus Sandstein zeigen. Im ersten Obergeschoss ist es ein Dreiecksgiebel als Fensterverdachung, während es im vierten Obergeschoss ein gesprengter Ziergiebel ist. Im Dachgeschoss zeigen diese Risalite einen kräftigen Gaupenabschluss mit Säulenbrüstung.

Die Gartenfront an der Strehlener Straße hat ein vorgezogenes Treppenhaus mit einer Betonung des Eingangs und einem dominantem Bogenabschluss auf der Höhe des Hauptgesimses. Eine farbig abgesetzte Sonnenuhr wurde unter dem Abschlussbogen befestigt, wobei ein dort befindliches Rundfenster einbezogen wurde.

Literatur

  • Walter May, Werner Pampel und Hans Konrad: Architekturführer DDR, Bezirk Dresden. VEB Verlag für Bauwesen, Berlin 1979.
  • Friedrich-Wilhelm Wurm: „Fachschule für Eisenbahnwesen Dresden“, in: Deutsche Architektur 6/1954, S. 262–264

Weblinks

 Commons: BSZ ET Dresden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. May et al., Bildnr. 87 (Ingenieurschule für Verkehrstechnik)
  2. Wurm, S. 264 [Fachschule für Eisenbahnwesen Dresden]
  3. http://www.das-neue-dresden.de/fachschule-fuer-technik.html
51.033833513.7488098

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