- Irrationale Rotationsalgebra
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Die irrationalen Rotationsalgebren werden im mathematischen Teilgebiet der Funktionalanalysis betrachtet. Es handelt sich um eine Klasse von C*-Algebren, die sich aus der C*-Algebra der stetigen Funktionen auf dem Einheitskreis zusammen mit einer Rotation dieses Einheitskreises um einen irrationalen Winkel ergeben.
Inhaltsverzeichnis
Konstruktion
Im Folgenden sei θ eine fest gewählte irrationale Zahl. Wir betrachten den Hilbertraum L2, wobei wie üblich mittels mit dem Einheitskreis identifiziert wird, und darauf die beiden wie folgt definierten unitären Operatoren U und V:
, wobei z(t) = e2πit
U ist ein Multiplikationsoperator und V rotiert eine Funktion um den Winkel θ.
Die von U und V erzeugte C*-Algebra heißt daher die irrationale Rotationsalgebra zum Winkel θ und wird mit Aθ bezeichnet.[D 1]
Eigenschaften
- Leicht bestätigt man UV = e2πiθVU, in der Tat ist UVf(t) = U(Vf)(t) = z(t)Vf(t) = z(t)f(t − θ) = e2πiθz(t − θ)f(t − θ) = e2πiθ(zf)(t − θ) = e2πiθ(Uf)(t − θ) = e2πiθVUf(t).
- Die irrationale Rotationsalgebra hat folgende universelle Eigenschaft: Ist A eine C*-Algebra, die von zwei unitären Operatoren und erzeugt wird, die die Relation erfüllen, so gibt es genau einen *-Isomorphismus mit und .[D 2]
- Aθ ist einfach, das heißt die Algebra enthält keine zweiseitigen *-Ideale außer {0} und sich selbst.
- Es gibt eine eindeutige Spur , das heißt, es gibt genau ein lineares Funktional mit für alle , τ(ab) = τ(ba) für alle und τ(I) = 1, wobei I das Einselement in Aθ sei. [D 3]
- Die irrationalen Rotationsalgebren sind nuklear.
Alternative Konstruktion
Hier wird eine alternative Konstruktion der irrationalen Rotationsalgebra auf dem Folgenraum mit der Orthonormalbasis vorgestellt. Man definiere die unitären Operatoren durch:
(unendliche Diagonalmatrix).
Dann bestätigt man leicht UVen = e − 2πinθen + 1 = e2πiθVUen, woraus UV = e2πiθVU folgt. Wegen der oben erwähnten universellen Eigenschaft der irrationalen Rotationsalgebra erhält man daraus .
K-Theorie
Nach einem Satz von Marc Rieffel [2] gibt es zu jedem eine Projektion mit τ(P) = α, wobei τ die eindeutige Spur auf Aθ sei.
Da eine unperforierte, skalierte, kommutative Gruppe mit der Rieszschen Zerlegungseigenschaft ist (für diese Begriffe siehe Geordnete abelsche Gruppe), gibt es nach dem Satz von Effros-Handelman-Shen bis auf Isomorphie genau eine AF-C*-Algebra , die diese Gruppe als K0-Gruppe hat, und es liegt nahe die C*-Algebra Aθ, die selbst keine AF-Algebra ist, mit in Verbindung zu bringen. Tatsächlich konnten M. Pimsner und D. Voiculescu eine Einbettung konstruieren[3]. Daraus folgt zunächst und dann [D 4]:
- Zwei irrationale Rotationsalgebren Aθ und Aη sind genau dann isomorph, wenn ist.
Verschränktes Produkt
Die irrationale Rotationsalgebra ist der Prototyp des verschränkten Produktes eines C*-dynamischen Systems. Ist durch definiert und ist , so ist ein C*-dynamisches System und es ist .[D 5]
Einzelnachweise
- ↑ I. Putnam: The invertibles are dense in the irrational rotation C*-algebras, J. reine angewandte Mathematik, Band 140 (1990), Seiten 160-166
- ↑ M. A. Rieffel: C*-algebras associated with irrational rotations, Pacific J. Math., Band 93 (1981), Seiten 415-429
- ↑ M. Pimsner, D. Voiculescu: Imbedding the irrational rotation algebra into an AF algebra, Journal of Operator Theory, Band 4 (1980), Seiten 93-118
K. R. Davidson: C*-Algebras by Example, American Mathematical Society (1996), ISBN 0-821-80599-1:
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