Isenberg (Adelsgeschlecht)

Isenberg (Adelsgeschlecht)

Die Grafen von Isenberg waren eine Nebenlinie der Grafen von Altena-Berg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Um das Jahr 1175 kam es zu Konflikten zwischen Arnold und Friedrich von Altena um das Erbe des Vaters Everhard von Altena. In der Folge kam es zur Spaltung in die Linien Altena-Isenberg und Altena-Mark.

Graf Arnold von Altena der zunächst die Burg Nienbrügge als Hauptsitz besaß, ließ vor dem Jahr 1200 in der Nähe von Hattingen die Burg Isenberg errichten. Diese hatte verschiedene Funktionen. Sie war einerseits Landesburg des Erzstifts Köln wie auch Sitz der Grafen von Isenberg. Nach dieser Burg hat sich Arnold später auch benannt. Die Grafen von Isenberg hatten neben ihrem verstreuten Allodialbesitz die Vogtei über die Güter des Stift Essen inne. Außerdem hatten sie wichtige Ortsvogteien für das Kloster Werden inne.

Der bekannteste Vertreter der Familie war Graf Friedrich von Isenberg verheiratet mit Sophie von Limburg. Nach einer von ihm 1221 veranlassten Vogteirolle besaß er 36 Oberhöfe mit 1440 Bauernhöfen in mehr als 900 Orten.

Friedrich hat an der Spitze einer Adelsverschwörung 1225 seinen Onkel Erzbischof Engelbert I. von Köln ermordet, nachdem letzterer zuvor versucht hatte, die Macht der mit dem Erzstift Köln konkurrierenden Adelsgeschlechter zu brechen. Nach der Tat wurde Friedrich geächtet und hingerichtet und seine Besitztümer wurden aufgeteilt. Angehörige der Familie wie Engelbert von Isenberg oder Bruno von Isenberg verloren ihre Ämter oder Aufstiegsmöglichkeiten im kirchlichen Dienst. Die Isenburg wurde 1226 von Erzbischof Heinrich I. von Müllenark zerstört. Der Sohn Friedrichs Dietrich von Isenburg erbaute 1241/42 bei Essen-Rellinghausen die Burg Neu-Isenburg.

Trotz erheblichen Verlusten gelang es Dietrich von Isenberg in einem etwa dreizehn Jahre lang andauernden Kampf (Isenberger Wirren) gegen die eng verwandten Grafen von Altena-Mark ein etwa 120 km² großes Gebiet zu behaupten. Nach dem neuen Hauptsitz Limburg (heute Hohenlimburg) nannte sich das Geschlecht ab 1247 Grafen von Limburg. Dietrich verzichtete 1248 endgültig auf die Vogteirechte über das Stift Essen und auf den Besitz der Burg Neu-Isenburg. Letztere wurde 1288 zerstört.

Dietrichs I. folgte sein Sohn Johann I. nach. Der andere Sohn Eberhard begründete die Linie Limburg-Styrum. Die Familie Isenberg-Limburg erlosch 1459.

Wappen

Das Wappen war Anfangs eine rote Rose in silbernem Schild. 1297 wurde die Rose durch den Limburger Löwen ersetzt.

Personen

  1. Arnold von Altena-Isenberg († 3. Mai 1206 oder 1207 oder 1209); Graf von Altena-Isenberg, ∞ mit Mechtild zu Styrum
    1. Friedrich von Isenberg (* vor 1193; † 1226), Graf von Isenberg
      1. Dietrich von Altena-Isenberg (* um 1215; † 1301), Graf von Isenberg ∞ mit Adelheid von Sayn
        1. Johann (* vor 1246; † vor 1277), ∞ mit Agnes von Wildenberg
        2. Eberhard (* 1252; † 17. Juni 1304) ∞ Agnes, Tochter des Herzogs Walram V. von Limburg
          1. Dietrich III. von Limburg (Mit ihm erlischt der alte Titel von Isenberg, seine Nachfahren nutzten hauptsächlich den Titel von Limburg
            1. Eberhard (* um 1333; † um 1354)
    2. Bruno von Isenberg († 20. Dezember 1258); Bischof von Osnabrück von 1250 bis 1258
    3. Engelbert I. von Isenberg († 1250) Bischof von Osnabrück.
    4. Dietrich III. von Isenberg († 1226), Bischof von Münster von 1218 bis 1226

Literatur

  • Gerhard Köbler: Grafen von Isenberg. In: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 4.Aufl. München, 1992 ISBN 3-406-35865-9 S.284

Weblinks


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