- Von der Borch (Adelsgeschlecht)
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Von der Borch ist der Name eines alten westfälischen Adelsgeschlechts. Es hat seinen Stammsitz in Gut Holzhausen in Holzhausen im Kreis Höxter.
Bei dem nicht verwandten Adelsgeschlecht von Borch handelt es sich um ein stiftsbremische Ministerialengeschlecht.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Geschlecht von der Borch ist seit 1310 in Detmold urkundlich überliefert. Es erscheint erstmals urkundlich 1328 mit den Brüdern Johann und Hermann von der Borch.[1] Arnd von der Borch, ein Bruder des Bischofs Simon von der Borch heiratete eine Barta von Dreer (Erbtochter) und ließ sich auf dem Schultenhof zu Langendreer – östlich von Bochum nieder, der sich ursprünglich im Eigentum der Grafen von Isenberg-Limburg befand.
Mit Friedrich von der Borch, Vasall des Deutschen Ordens, tritt das Geschlecht 1442 in Estland auf.
Seit 1483 ist die Familie in Ostwestfalen auf dem Gut Holzhausen ansässig. Das Lehen erlangte die Familie wahrscheinlich um 1464. Sie erhielt den Besitz vom Fürstbischof Simon III. zur Lippe, Landesherr des Fürstbistums Paderborn.
In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts war Franz Otto von der Borch Rat von Paderborn und Hofmarschall. Sein Bruder Friedrich von der Borch (1640–1705) trat 1656 als Oberst-Wachtmeister (entspricht einem Major) in den kaiserlichen Diensten. Er nahm an den Türkenkriegen teil. Danach war er Kommandant von Paderborn, um 1670 in braunschweigischen Diensten sowie um 1670 als Obrist Regimentskommandeur, danach Vize-Kommandant von Hamburg und schließlich wieder im braunschweigischen Diensten. 1682 kaufte er das Gut Schönebeck – später Schloss Schönebeck – heute in Bremen-Vegesack. Fünf Generationen dieses Adelszweiges hatten hier ihren Familiensitz. Der letzte dieses Adelszweiges war ein hannoverscher Generalleutnant. Er überließ das Gut seinem Bruder Oberst Clamor von der Borch.
Am Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Gut Schönebeck mit Holzhausen vereinigt. Nunmehr setzte die Familie für Gut Schönebeck Verwalter ein. Mitglieder dieser Familie verkauften das Schloss Schönebeck 1952 an die Freie Hansestadt Bremen.
Die Ortslage Borchshöhe in Vegesack hat um 1700 seinen Namen nach dem Landbesitzer Friedrich von der Borch erhalten.
Wappen
Das Stammwappen zeigt in Silber drei (2:1) schwarze Dohlen mit roten Füßen[2]. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken eine Dohle zwischen offenem schwarzen Flug.
Im Mittelschild des gräflichen Wappens waren die Dohlen in Gold.
Familienmitglieder
- Bernd von der Borch, um 1475 Ordensmeister im Herzogtum Kurland.
- Simon von der Borch († 1492), von 1477 bis 1492 Bischof von Reval.
- Bernhard von der Borch, 1471 bis 1483 Landmeister des Deutschen Ordens in Livland.
- Anna von der Borch, um 1500 Äbtissin von Kloster Kaufungen, Grabmal in Oberkaufungen
- Johann von der Borch, seit 1611 Gerichtsherr der Zivil- und Kriminaljurisdiktion über das Dorf Langendreer und seit 1647 zusätzlich über die Bauerschaften Werne, Somborn und Stockum; Sitz auf Haus Langendreer bei Witten-Düren.
- Friedrich von der Borch (1640 bis nach 1705), Offizier und Gutsherr, 1667–1681 Gerichtsherr zu Langendreer
- Alhardt Philipp von der Borch, 1722 Gerichtsherr und Kirchenpatron zu Langendreer
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Original im Staatsarchiv Detmold; O. Preuß und A. Falkmann, Lippische Regesten 2, Nr 720
- ↑ Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexikon: Aa – Boyve. Friedrich Voigt, Leipzig 1859, S. 564
Literatur
- Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.
- Walter Engelbert: Aus der Lebensgeschichte der Detmolder Adelsgeschlechts von der Borch 1310-1766, Mitteilungen der Geschichte und Landeskunde, Nr. 40, 1971 S. 77 ff.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band II, Band 58 der Gesamtreihe, S. 2-3, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1974, ISSN 0435-2408
Quellen
- Nachlass von Max von Spiess, im Staatsarchiv Münster.
Weblinks
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