Engelbert I. von Isenberg

Engelbert I. von Isenberg

Engelbert von Isenberg († 1250) war von 1224 bis 1226 zum ersten Mal Bischof von Osnabrück. In diese Zeit fällt die eigentliche Gründung des Hochstifts Osnabrück als weltliches Territorium. Wegen der Beteiligung an der Ermordung von Erzbischof Engelbert I. von Köln musste er abtreten. Ein zweites Mal war er von 1239 bis 1250 Bischof.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Er stammte aus dem Geschlecht der Grafen von Isenberg, eines Zweiges des Geschlechts Berg-Altena. Der Vater war Arnold von Altena. Seine Mutter war Mechtild zu Styrum. Sein Onkel war Erzbischof Engelbert von Köln. Seine Brüder waren Bruno von Isenberg, Friedrich von Isenberg und Dietrich III. von Isenberg Bischof von Münster.

Erste Herrschaftszeit

In seine erste kurze Regierungszeit fielen wichtige Entscheidungen zum Ausbau des Stifts Osnabrück. Nach einer Urkunde von König Heinrich erwarb er 1225 die Gogerichte Osnabrück, Iburg, Melle, Dissen, Ankum, Bramsche, Damme und Wiedenbrück. Der Stadt Osnabrück dagegen überließ er die Hälfte des Burggerichts. Damit legte er die Grundlagen ihrer Selbstständigkeit.

Er wurde beschuldigt zusammen mit Bischof Dietrich von Münster und Anderen an der Ermordung von Erzbischof Engelbert I. durch Friedrich von Isenburg beteiligt gewesen zu sein. Da er diesen Verdacht nicht widerlegen konnte, musste er 1226 sein Amt abgeben. Ohne geistliches Amt hat er nunmehr die weltlichen Interessen seines Hauses verfolgt.

Zweite Herrschaftszeit

Ihm folgte Konrad I. von Rietberg als Bischof nach. Engelbert von Isenburg war die Beteiligung oder Mitwisserschaft am Mord inzwischen verziehen worden. Daher wurde er 1240 erneut Bischof in Osnabrück. In diese Periode hat er sich um die Verwaltung des Stifts gekümmert. Klöster und andere geistliche Einrichtungen hat er gefördert und mit Schenkungen versehen. Die Stadt Osnabrück blühte unter seiner Herrschaft. Sie war schließlich so selbstbewusst, dass sie sich ihren Landesherren schon widersetzen konnte. Auch die Ministerialen wandten sich gegen den Bischof. Deren Ungehorsam konnte er nur mit Hilfe des Kölner Erzbischofs brechen.

Literatur

  • Friedrich W. Ebeling: Die Deutschen Bischöfe bis zum Ende des sechzehnten Jahrhunderts. Bd.2 Leipzig, 1858 S.339


Vorgänger Amt Nachfolger
Adolf von Tecklenburg Bischof von Osnabrück
12241226
Konrad I. von Velber


Vorgänger Amt Nachfolger
Konrad I. von Velber Bischof von Osnabrück
12391250
Bruno von Isenberg

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