- Ius gladii
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Das ius gladii (dt. „Schwertrecht“) bezeichnete im antiken Rom die juristische Vollmacht, im Rahmen der Kapitalgerichtsbarkeit Todesurteile auszusprechen und diese vollstrecken zu lassen.
Diese Vollmacht war neben der justiziellen Autorität ein Bestandteil der exekutiven Gewalt eines Prokonsuls, die diesem in den Zeiten der Republik als Statthalter und somit als Vertreter Roms in der von ihm zu verwaltenden Provinz vom Souverän (S.P.Q.R) verliehen worden war[1].
Das Schwertrecht bestand im Prinzipat weiter. Es wurde jedoch vom Kaiser als den obersten Gerichtsherrn und Souverän an den jeweiligen Statthalter ausdrücklich delegiert. Untergeordnete Instanzen, welchen das ius gladii nicht verliehen worden war, mussten entsprechende Rechtsfälle an die höhere Instanz, unter Umständen bis nach Rom vor den Kaiser, zur Entscheidung weiterleiten[2].
Einzelnachweise
- ↑ Gerold Walser: Die Severer in der Forschung 1960–1972. In: Hildegard Temporini, Wolfgang Haase (Hrsg.): Aufstieg und Niedergang der römischen Welt. Teil II, Band 2: Politische Geschichte, Kaisergeschichte. Berlin, de Gruyter 1975, ISBN 3110049716, S. 633.
- ↑ vgl. auch Christoph Riedo-Emmenegger: Prophetisch-messianische Provokateure der Pax Romana: Exkurse. DAS SCHWERTRECHT DER RÖMISCHEN STATTHALTER UND DIE IN JUDÄA EINGESETZTEN LEGIONEN, G.1 Präfekten und Prokuratoren der Provinz Judäa und das ius gladii, S. 136, 137
Literatur
- Gerold Walser: Die Severer in der Forschung 1960–1972. In: Hildegard Temporini, Wolfgang Haase (Hrsg.): Aufstieg und Niedergang der römischen Welt. Teil II, Band 2: Politische Geschichte, Kaisergeschichte. Berlin, de Gruyter 1975, S. 614–656 (besonders S. 633).
Weblinks
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