Iwan Iwanowitsch Ochlobystin

Iwan Iwanowitsch Ochlobystin
Iwan Iwanowitsch Ochlobystin

Iwan Iwanowitsch Ochlobystin (russisch Ива́н Ива́нович Охлобы́стин; *  22. Juli 1966 im Ferienhaus "Polenowo", Oblast Tula, UdSSR) ist ein russischer Schauspieler, Synchronsprecher, Regisseur, Dramaturg, Journalist und Schriftsteller. Darüber hinaus ist Ochlobystin ein russisch-orthodoxer Priester, der zurzeit beurlaubt ist. In Russland ist er der breiten Öffentlichkeit in seiner Rolle als Andrej Jewgenjewitsch Bykow in der Krankenhausserie Interny bekannt geworden.

Inhaltsverzeichnis

Lebensweg und erste Erfolge

Iwan Ochlobystin wurde als Sohn eines 62-jährigen Chefarztes und einer 19-jährigen Studentin geboren. Nach seinem Schulabschluss studierte Ochlobystin am Gerassimow-Institut für Kinematographie. Nach seinem Wehrdienst in der Armee (er war in den Raketentruppen in Rostow am Don stationiert), ging Ochlobystin wieder zum Institut und war nebenbei in sozialen Einrichtungen engagiert. Im Jahr 1992 schloss er die Regisseur-Fakultät am Gerassimow-Institut ab. Sein Debüt als Schauspieler hatte Ochlobystin im Kurzfilm "Noga" (dt. "Fuß"). Dafür erhielt er eine Auszeichnung beim Filmfestival "Jugend 91". Sie erste von Ochlobystin geschriebene Szene war im Film "Urod" (dt. "Missgeburt"). Auch hierfür erhielt er eine Auszeichnung namens "Grüner Apfel, goldenes Blatt".

Der erste Film, der komplett unter der Regie von Iwan Ochlobystin aufgenommen wurde, war "Arbitr". Das Werk erhielt die Auszeichnung "Kinotower" in der Kategorie "Filme für Auserwählte". Sein Debüt im Theater vollzog Ochlobystin am 16. Februar 1996 im Moskauer Künstlertheater.

Der Weg in den Klerus

Obwohl die Eltern von Iwan Ochlobystin überzeugte Kommunisten und Atheisten waren, ließ er sich im Alter von 15 Jahren orthodox taufen. Er bezeichnete sich schon seit seiner Taufe als gläubiger orthodoxer Christ, besuchte die Kirche aber nur sporadisch.

Da sein Schauspielerberuf Ochlobystin nach eigenen Angaben moralisch nicht ausfüllte, begab er sich 2001 in die Usbekische Eparchie der Russischen Orthodoxen Kirche in Taschkent und ließ sich dort zum Priester ausbilden. Dabei nahm er den kirchlichen Namen Ioann an.

Rückkehr auf die Filmbühne

Im Jahr 2008 kehrte Iwan Ochlobystin auf die Filmbühne zurück. Der erste Film, in dem er aus Schauspieler auftrat, war "Zagowor" (dt. "Verschwörung"), in dem er Grigori Jefimowitsch Rasputin spielte.

Dass Ochlobystin neben seiner Tätigkeit als Priester auch als Schauspieler auftrat, stieß in der orthodoxen Kirche auf geteilte Meinungen, wurde aber noch toleriert.

Doch seine Rolle im Film "Zar" (2009), wo Ochlobystin den Hofnarren von Iwan dem Schrecklichen spielte, sorgte in der Kirche für Empörung. Beschwerden kamen sowohl von den Geistlichen als auch von den orthodoxen Gläubigen selbst.

Ende 2009 verfasste Ochlobystin einen Brief an den russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I., wo er um seine Beurlaubung als Priester bat. Kyrill I. kam dieser Bitte nach und löste Ochlobystin im Februar 2010 von seinem Priesteramt. Kyrill I. fügte hinzu, dass Iwan Ochlobystin sich zwischen Kirche und Schauspielkunst entscheiden solle. Beides könne man nach kirchlicher Auffassung nicht vereinbaren.[1]

Im März 2010 schaffte Ochlobystin mit der Krankenhaus-Comedy-Serie Interny seinen persönlichen Durchbruch. Die Serie erreichte in Russland, Weißrussland, Kasachstan sowie in der Ukraine eine ungeheure Beliebtheit.

Seit dem 1. Dezember 2010 ist Ochlobystin kreativer Direktor bei der russischen Einzelhandelskette "Ewroset".

2011 vollzog Ochlobystin sein Debüt als Synchronsprecher. In der russischsprachigen Synchronisation des Films Rango lieh er seine Stimme der Texas-Klapperschlange Jake.

Privates

Iwan Ochlobystin sammelt antike Jagdgewehre. Er ist Mitglied in der "Union der Jäger und Angler Russlands".

Seit 1995 ist Ochlobystin mit seiner Schauspielkollegin Oksana Arbusowa verheiratet. Das Paar hat sechs Kinder - darunter zwei Söhne (Wassili und Sawwa) und vier Töchter (Anfissa, Ewdokija, Warwara und Ioanna). Die Familie lebt in Moskau.

In seiner politischen Einstellung bezeichnet Ochlobystin sich als zartreuer Monarchist. Am 5. September 2011 kündigte er auf einer Pressekonferenz mit der Nachrichtenagentur Interfax seine Kandidatur bei den Russischen Präsidentschaftswahlen 2012 an. Zwei Wochen später widerrief er seine Ankündigung jedoch.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://lenta.ru/news/2010/02/08/prohibit/
  2. http://lenta.ru/news/2011/09/18/nobid/

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