Jakob Sotriffer

Jakob Sotriffer
Zeichnung des Jakob Sotriffer im Museum Gröden aus seinen Lehrjahren in Wien
Portal der Pfarrkirche St. Ulrich des Jakob Sotriffer

Jakob Sotriffer (* 30. Januar 1796 in St. Ulrich in Gröden; † 28. April 1856 ebenda) war ein Südtiroler Bildhauer. Er war der erste Lehrer der Zeichenschule in St. Ulrich.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Jakob wurde von seinem Vater "guter Schnitzer" Sotriffer Christian d. Ä. (1751-1830) vom Hof Ruf in St. Ulrich ausgebildet.[1]. Seine Mutter war Maria Anna Runggaldier.

1821 Bewilligte Kaiser Franz I. die Errichtung einer Zeichenschule in St. Ulrich.[1] . Jakob Sotriffer wurde unter vier Bewerbern ausgesucht und nach Wien zur Ausbildung geschickt. Er besuchte dort die Akademie und zugleich "die Werkstätten der Bildhauer, Drechsler, Vergolder und Lackierer"[2]. Bei seiner Ankunft in der Stadt Wien 1822 überreichte er dem Kaiser zwei Bildsäulen aus Alabaster mit einer Immaculata nach Canova und einem Johannes dem Täufer wofür er 300 Gulden erhielt[1].

Bevor Sotriffer an der Akademie abschloss errang er dort noch den 1. Gundel-Preis.[3].

Am 15. Oktober 1824 beendete Sotriffer seine Ausbildung und am 25. Januar 1825 wurde die erste Grödner Zeichenschule im Haus Steifl in St. Ulrich mit großen Feierlichkeiten eröffnet. Erst im Jahre 1832 wurde dem Sotriffer auch der Unterricht des Modellieren in Wachs gestattet, wobei jedoch das Zeichnen als Hauptfach galt. Im Unterricht folgten dann sein Sohn Christian (1835-1908), Johann Burgauner und schließlich Vinzenz Runggaldier-Janon (1839-1892) bis die Schule im Jahre 1890 geschlossen wurde[1].

1928 vermittelte er dem neugegründetem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum eine Sammlung von 169 Spiezeugstücke und Kleinplastiken von 133 Grödner Holzschnitzern und 33 Schnitzerinnen. [1]

Sotriffer war Armenfondverwalter der Gemeinde St. Ulrich.

Er heiratete am 27. Oktober 1834 Maria Anna Prinoth.

Werke

Eine Pietà aus Alabaster und einige Zeichnungen von ihm sind im Museum Gröden ausgestellt. Er schnitzte das Hauptportal der Pfarrkirche St. Ulrich in Gröden (s. Bild) und Engel für die Pfarrkirche in Brixen.

Bibliographie

  • Franz Moroder: Das Grödner Tal. 2. Auflage. Section Gröden des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins. St. Ulrich in Gröden 1914.
  • Marina Demetz: Hausierhandel, Hausindustrie und Kunstgewerbe im Grödental vom 18. bis zum beginnenden 20. Jahrhundert. Wagner, Innsbruck 1987.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e Marina Demetz: Hausierhandel, Hausindustrie und Kunstgewerbe im Grödental vom 18. bis zum beginnenden 20. Jahrhundert. Wagner, Innsbruck 1987.
  2. Franz Moroder: Das Grödner Tal. 2. Auflage. Section Gröden des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins. St. Ulrich in Gröden 1914. S. 83.
  3. Morgenblatt für gebildete Leser, Volume 28,2. Teil (Bote von und für Tirol 7. März 1825.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sotriffer — ist der Familienname folgender Personen Jakob Sotriffer, Bildhauer Kristian Sotriffer, Maler Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort bezeichneter Begriffe …   Deutsch Wikipedia

  • Jakob Crepaz-Maidl — Büste des Jakob Crepaz am Grabstein im Friedhof von St. Ulrich. Plastik des Sohns, Carlo Crepaz Jakob Crepaz Maidl (auch Jocl Crepaz da Maidl genannt; * 23. Juli 1874 in Cherz Buchenstein; † 14. Jänner 1940 in St. Ulrich in Gröden, Südtirol) war… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Jakob Oechslin — (* 19. Februar 1802 in Schaffhausen; † 28. April 1873 ebenda) war ein Schweizer Bildhauer des Klassizismus. Leben und Werk Johann Jakob Oechslin wurde als Sohn eines gleichnamigen Schiffmeisters in Schaffhausen geboren. Nach einer Zeichenlehre… …   Deutsch Wikipedia

  • St. Ulrich in Gröden — (lad.: Urtijëi, ital.: Ortisei) …   Deutsch Wikipedia

  • Pfarrkirche St. Ulrich in Gröden — Das Hauptschiff der Kirche …   Deutsch Wikipedia

  • Bildhauer in Gröden — Der Heilige Ulrich von Augsburg in der Darstellung des Bildhauers Ludwig Moroder Lenert in der Pfarrkirche in St. Ulrich in Gröden Bildhauer in Gröden Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Museum Gröden — Außenansicht des Museums Das ladinische Museum Gröden – Museum de Gherdëina – in der Cësa di Ladins im Zentrum von St. Ulrich in Gröden, Südtirol besteht seit 1960 und beherbergt Sammlungen zur kultur und naturgeschichtlichen Entwicklung des… …   Deutsch Wikipedia

  • Gundel-Preis — Der Gundel Preis wurde jährlich von der Akademie der Bildenden Künste in Wien für die sich an den 6 Kunstklassen (Malerei, Bildhauerei, Graveur und Medailleurkunst, Landschaftsmalerei, Architektur und Kupferstecherei) auszeichnenden Schüler… …   Deutsch Wikipedia

  • Bildhauerei in Gröden — Der Heilige Rupert In der Antoniuskirche in St. Ulrich in Gröden signiert Johann Vinazer 1684 Die Bildhauerei in Gröden hat eine lange Tradition. Schon im 17. Jahrhundert entstanden in Gröden die ersten Bildhauerdynastien, darunter die… …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhild Diesner — (* 4. August 1915 in Innsbruck; † 5. September 1995 ebenda) war eine österreichische Malerin. Gerhild Diesner Innsbrucker Hofgarten mit blühenden Kastanienbäumen …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”