Jan Carel Juta

Jan Carel Juta
Jan Carel Juta, 1863
Familienwappen

Jan Carel Juta (* 23. März 1824 in Zaltbommel; † 8. April 1886 in London) war ein holländisch-südafrikanischer Verleger, Buchhändler und Schwager von Karl Marx.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Seine Eltern waren der Gemeindesteuereinnehmer Hubertus Johannes Juta (* 1796–† 1870) und Maria Albertina, geb. Offers (* 1792–† 1879). Einer seiner Vorfahren, Cornelius Juta (* 1652–† 1732), war aus dem schwedischen Stralsund nach Amsterdam ausgewandert.[1]

Jan Carel Juta war Notariatskandidat in Zaltbommel und heiratete Louise, eine Tochter von Heinrich Marx am 5. Juni 1853 in Trier und kirchlich am 7. Juni in Traben in Anwesenheit ihres Onkels Lion Philips und Schwagers von ihrer Mutter Henriette Marx.

Nachdem ihm sein Bruder Coenraad Jacobus Juta (* 1827– † 1889), ein Kapitän, von Kapstadt berichtete, beschloss er 1853 nach Südafrika auszuwandern. Auf dem Weg nach dem Kap der Guten Hoffnung besuchte das frisch vermählte Ehepaar Karl Marx und seine Familie in London. Auch später besuchten Juta, seine Frau sowie seine Kinder Marx und dessen Familie sowie Friedrich Engels in Manchester. Bald nach seiner Ankunft (1853)[2] in Südafrika gründete er J. C. Juta, Bookseller und Stationer, Wale Street, Cape Town und verlegte Schulbücher, Regierungsdokumente und wissenschaftliche Werke. Bibeln und Gesangbücher importierte er per Postdampfer aus den Niederlanden und England. Sein Verlag, der auch noch heute besteht,[3] war der Beginn des südafrikanischen Verlagwesens. 30 Jahre stand er erfolgreich an der Spitze seiner Firma. 1883 verkaufte er einen Teil der Firma an seine Prokuristen Jacobus Cuypers und Thomas Mullins Duncan.

J. C. Juta & Co., Cape Town um 1860

Juta stellte auch einen Kontakt zu der zweisprachigen Zeitung „De Zuid-Afrikaan“ her. In der Nummer vom 6. März 1854 erscheint dann Marx' Artikel „The War in the East“.[4] Zwei weitere Artikel lehnt der Verleger Jean Henry Smuts (* 1809–† 1873) am 27. März 1854 in einem Brief an Karl Marx ab.[5] Jan Carel und Louise hatten sieben Kinder: Henrietta (* 1854), Jan Carel (* 1855–† 1900), Henry Hubert (* 1857–† 1930, Emilie, Wilhelma, Louise Emilie (* 1861) und Coenraad Jacobus (* 1865)[6] Auch nach 1883 hatten Juta und seine Familie persönlichen und brieflichen Kontakt mit Marx und seinen Töchtern (Laura Lafargue und Eleanor Marx). Es haben sich zahlreiche Fotografien von der Familie Juta im Nachlass von Laura und Jenny Marx erhalten.[7] Juta starb am 8. April 1886 im Kreise seiner Familie in London, Sutton Court Road, Chiswick. An seiner Beerdigung nahm Eleanor Marx teil.[8]

Louise Juta kehrte in die Kapkolonie zurück und starb am 3. Juli 1893 in Rondebosch, einem südlichen Vorort von Cape Town. Sie vererbte ihren noch lebenden Kindern (Sir Henry Juta, Wilhelma Juta und Louise Hosmer) mehr als 35.000 £. einschließlich der Firmenanteile von „J. C. Juta & Co.“

Literatur

  • J. C. Juta . In: Nieuwsblad voor den Boeckhandeö, Den Haag vom 23. April 1886
  • S. A. Rochlin: A link between Karl Marx and Cape Town. In: Africana Notes and News. Vol. II. Johannesburg 1944, S. 23-24
  • Juta & Company. A note on Juta's history in Cape Town. Cape Town o.J.
  • Werner Blumenberg: Ein unbekanntes Kapitel aus Marx' Leben. Briefe an die holländischen Verwandten. In: International Review of Social History, 1, 1956, Nr. 1, S. 54-111
  • S. A. Rochlin: J. C. Juta, bookseller and publisher. In: Africana Notes and News. Johannesburg 1957, S. 222-228
  • G. G. Lawrie: The identification of an article by Karl Marx in the „The Zuid Afrikaan“. In: Africana Notes and News. Vol. 18. No. 7, September Johannesburg 1969
  • Law books in celebration(…) Juta. A note on Juta's history. In: De Rebus Procuratoris, November 1978, S. 664
  • Olga Meier (Hrsg.): Die Töchter von Karl Marx. Unveröffentlichte Briefe. aus dem Französischen und dem Englischen von Karin Kersten und Jutta Prasse. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1981 ISBN 3-462-01432-3
  • Fransie Rossouw: South African printers and Publishers. 1795-1925. From a South Africnan Bibliography to the year 1925. Cape Town 1987
  • Manfred Schöncke: Eine unerwartete Erbschaft. In: Jahrbuch des IMSF 12. Internationale Marx-Engels-Forschung, Frankfurt / M. 1987, S. 181 ff.
  • Juta history (Manuskript) 2. Dezember 1988
  • Juta Publishing into the Nienties. 1853-1990. 137 Years of publishing. Cape Town 1990 (mit Bildern von J.C. Juta und Louise Juta)
  • Manfred Schöncke: Karl und Heinrich Marx und ihre Geschwister. Köln 1993 ISBN 3-89144-185-1
  • Jan Gielkens: Karl Marx und seine niederländischen Verwandten. Eine kommentierte Quellenedition, Trier 1999 [vielmehr April 2000] (=Schriften aus dem Karl-Marx-Haus 50) ISBN 3-86077-845-5
  • Christopher Saunders: Juta, Jan Carel (1824–1886). In: Oxford Dictionary of National Biography. 2004
  • Izumi Omura u. a. (Hrsg.): Familie Marx privat – Die Foto- und Fragebogen-Alben von Marx’ Töchtern Laura und Jenny – Eine kommentierte Faksimileausgabe. Akademie Verlag, Berlin 2005. ISBN 3-05-004118-8
  • Wessel de Kock: The House of Juta. 2007, ISBN 9780620313414

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Juta. In: Uit Nederlans Patriciaat Anno 1913, 4 Jg., Den Haag, S. 194 ff. Vgl. Schöncke, S. 714-717
  2. Eins seiner ersten Bücher war von Charles Weiss: Geschiedenis der Fransche Protestantsche vlugtelingen, van de herroeping van het Edict van Nantes, tot op onzen tijd. Uit het Fransch vertaald en gedeeltelijk verkort en omgewekt Antoine Nicolas Ernest Changuion. J. C. Juta, Kaapstad 1854. Siehe auch Schöncke, S. 661-662.
  3. Juta & Co. Südafrika
  4. Marx-Engels Collected-Works. Vol. 12, S. 568-579
  5. MEGA2 Abteilung III/ Bd. 7, S. 346
  6. Gielkens, S. 111
  7. Familie Marx privat
  8. Die Töchter von Karl Marx, S. 203

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