Emilie Conradi

Emilie Conradi

Emilie Conradi (* 24. Oktober 1824 in Trier; † 24. Oktober 1888 in Trier) war eine Schwester von Karl Marx.

Wohnhaus der Familie Marx hier wohnte Emilie Marx
Hier in der Dreifaltigkeitskirche wurde Emilie mit ihrer Schwester Louise konfirmiert

Inhaltsverzeichnis

Geschwister

  • Sophia Marx (1816-1866) verheiratet mit Willem Robert Schmalhausen (1817-1862)
  • Karl Marx
  • Hermann Marx (1819-1842)
  • Henriette Marx (1820-1845) verheiratet mit Theodor Simons (1813-1863)
  • Louise Marx verheiratet mit Jan Carel Juta
  • Caroline Marx (1824-1847)
  • Eduard Marx (1826-1837)

Leben

Emilie Marx war das siebente Kind von Heinrich Marx und Henriette Presburg.[1] Sie wurde, wie auch ihr Bruder Karl Marx am 26. August 1824 durch Divisionsprediger Mühlenhoff evangelisch getauft. Emilie wurde privat oder auf einer Mädchenschule unterrichtet. Da ihr Vater 1838 schwer erkrankte, wurde sie gemeinsam mit ihrer älteren Schwester Louise am 8. April 1838 evangelisch konfirmiert. Überliefert sind einige Briefe an ihren Onkel Lion Philips und an Henriette van Anrooij aus den Jahren 1853-1854.[2] Emilie hielt den brieflichen Kontakt mit ihrem Bruder Karl und seiner Frau.[3] Bekannt ist auch eine Liebschaft mit dem Düsseldorfer Landschaftsmaler Adolf Gustav Lasinski.[4] Nach geschlossenem Ehevertrag heiratete Emilie am 22. Oktober 1859 den Wasserbauaufseher Johann Jacob Conradi (* 19. November 1821 in Laaspe; † 28. April 1892 in Trier) in Trier. Das Ehepaar wohnt zunächst in der „Fleischstraße 37“, dann ab 1864 in dem Trierer Vorort St. Barbara, dann ab 1875 „Margarthenstraße 367“ und schließlich ab 1883 „Simeonstiftstraße 17“. Als Henriette Marx, ihre Mutter, am 30. November 1863 verstarb, übersandte sie eine Trauerkarte an ihren Bruder nach London.[5]

Der letzte Besuch von Karl Marx fand am 15. Dezember 1863 in Trier statt.[6] Im Zuge der Erbschaftsregelung half J. J. Conradi Marx zu seinem Anteil zu kommen.[7] Am 10. Mai 1865 wurde ihr einziges Kind Henriette Sophie Louise Nanette in Trier geboren. Im Juli 1865 starb Esther Kosel, geb. Marx – eine Tante von Karl Marx – in Frankfurt am Main. Auch hier half J. J. Conradi Marx in den Besitz der Erbschaft zu gelangen.[8] Überliefert ist auch ein Brief von Emilie an ihre Tante Babette Blum (geb. Marx) in der Erbschaftsache Kosel.[9] Als Marx am 14. März in London starb, kondolierte Emilie ihrer Nichte Eleanor Marx am 17. März 1883.[10]

Am 24. Oktober 1888, ihrem Geburtstag, verstarb Emilie Conradi an einem „Herzleiden“ in ihrer Heimatstadt und wurde am 27. Oktober dort beerdigt.

Ihr Mann überlebte sie um vier Jahre. In der Sterbeurkunde wurde er als „Strommeister a.D.“ bezeichnet.[11]. Der weitere Lebensweg ihrer Tochter Henriette ist noch unerforscht.

Literatur

  • Berhard Wachstein: Die Abstammung von Karl Marx. In: Fest skrift i anledning af Professor David Simonsens 70-aarige foldselsdag. Kopenhagen 1923, S. 278-280
  • Hans Stein: Der Uebertritt der Familie Marx zum evangelischen Christentum. In: Jahrbuch des Kölnischen Geschichtsvereins e.V., Band 14, Köln 1932, S. 126 – 129
  • Hans Stein: Ouderhuis en schooljaren van Karl Marx (1818 – 1835). Een biografische Studie. In: De Socialistische Gids. Maandschaft der SociaalDemocratische Arbeiderpartij. Jg. XX., No. 1-2, Jan – Februari 1935, Amsterdam, S. 8 f. und 145 ff.
  • Heinz Monz: Der Erbteilungsvertrag Henriette Marx. In: De Antiquaar, 2. Jg., Hilversum 1971, S. 6-11.
  • Heinz Monz: Karl Marx. Grundlagen zu Leben und Werk. Trier 1973
  • Ihre Namen leben durch die Jahrhunderte fort. Kondolenzen und Nekrologe zum Tode von Karl Marx und Friedrich Engels. Dietz Verlag, Berlin 1983, S. 51 ff.
  • Manfred Schöncke: Karl und Heinrich Marx und ihre Geschwister. Pahl-Rugenstein Nachfolger, Köln 1993, S. 728-806 ISBN 3-89144-185-1
  • Conradi, Emilie. In: Trierer Biographisches Lexikon. Gesamtbearbeitung: Heinz Monz. Verlag der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz, Koblenz 2000, S. 68 ISBN 3-931014-49-5
  • Familie Marx privat. Die Foto- und Fragebogen-Alben von Marx´ Töchtern Laura und Jenny. Eine kommentierte Faksimile-Edition hrsg. von Izumi Omura, Valerij Fomičev, Rolf Hecker und Shun-ichi Kubo. Mit einem Essay von Iring Fetscher. Bearb. von: Izumi Omura, Valerij Fomičev, Rolf Hecker, Shun-ichi Kubo, Nina Levina, Thomas Pohle, Manfred Schöncke und Richard Sperl. Akademie Verlag, Berlin 2005

Briefe

  • Emilie Marx an Henriette van Anrooij (nach dem 18. November 1851)
  • Emilie Marx an Sophie und Lion Philips (Frühjahr 1853)
  • Trauerkarte für Henriette Marx (1. Dezember 1863)
  • Johann Jacob Conradi an Karl Marx 12. März 1864
  • Johann Jacob Conradi an Karl Marx 3. November 1865
  • Emilie Conradi an Babette Blum, geb. Marx 9. November 1865
  • Emilie Conradi an Karl Marx 6. Dezember 1881
  • Emilie Conradi an Eleanor Marx 17. März 1883

Einzelnachweise

  1. Heinz Monz: Karl Marx, S. 228 Fußnote 1. Gemeindearchiv Nymwegen. Heiratsregister Nr. 119/1814.
  2. Werner Blumenberg: Ein unbekanntes Kapitel aus Marx' Leben. In: International Review of Social History, 1, (1956), Nr. 1, S. 54-111.
  3. Werner Blumenberg, S. 81 f.
  4. Jenny Marx (Frau) an Karl Marx 30. Mai - 2. Juni 1852.
  5. IISG, Amsterdam Marx Engels Nachlass G 7
  6. Karl Marx an Jenny Marx (Frau) 15. Dezember 1863 - MEW Bd. 30, S. 643 f.
  7. Johann Jacob Conradi an Karl Marx 12. März 1864.
  8. Johann Jacob Conradi an Karl Marx 3. November 1865
  9. Emilie Conradi an Babette Blum 9. November 1865. Siehe Bernhard Wachstein: Die Abstammung von Karl Marx
  10. Ihre Namen leben durch die Jahrhunderte fort, S. 51 ff.
  11. Trierer Zeitung Nr. 221 vom 30. April 1892, S. 4 Spalte 1.

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