- Jean-Louis Comolli
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Jean-Louis Comolli (* 30. Juli 1941 in Philippeville bei Constantine, damals französisches Algerien) ist ein französischer Filmkritiker, Drehbuchautor, Filmregisseur und Jazzautor.
Comolli wurde im damals französischen Algerien bei Constantine geboren. Noch in Algerien begeisterte er sich für Jazzmusik von Charles Mingus und Thelonious Monk[1]. Comolli war 1962 bis 1978 Filmkritiker bei den Cahiers du cinéma und schrieb ab den 1960ern für Jazz Magazine. Er begann schon 1968 Dokumentarfilme und Kurzfilme zu drehen. Gleichzeitig ist er seit den 1960er Jahren als Jazzautor bekannt, insbesondere für das Buch „Free Jazz- Black Power“ mit Philippe Carles (Chefredakteur von Jazz Magazine, für das auch Comolli schreibt), das auch eine Sozialgeschichte der Afroamerikaner in den USA ist, und als Ko-Autor eines französischen Jazzlexikons. Er ist Professor an der Universität Paris VIII.
Comolli drehte unter anderem Dokumentarfilme über Georges Delerue, die Geschichte der Linken, z. B. der Pariser Commune (La Cecilia) und Buenaventura Durruti (1999), oder über den Wahlkampf der Front National von Jean-Marie Le Pen in Südfrankreich (La Campagne de Provence) oder von Bernard Tapie 1992 in Marseille („Marseille contre Marseille“). Für den TV-Film „Petition“ von 1987 wurde er für den César nominiert. In seinem Spielfilm „L´Ombre Rouge“ (Geheimaktion Marseille) von 1981 mit Claude Brasseur und Nathalie Baye geht es um einen kommunistischen Waffenschmuggler im Spanischen Bürgerkrieg, der von der Gestapo gefasst wird. Für seine Filme benutzt er oft Musik von Michel Portal, Martial Solal oder Louis Sclavis.
Er trat auch in kleinen Nebenrollen als Schauspieler auf, so 1965 in Alphaville mit Eddie Constantine (als Professor Jeckell).
Schriften
- (mit Philippe Carles und André Clergeat): Dictionnaire du jazz, Robert Laffont, 2009
- Cinéma contre Spectacle suivi de « Technique et idéologie » [Artikel aus den Cahiers du cinéma (1971-1972)], Verdier, 2009
- Voir et pouvoir. L’innocence perdue : cinéma, télévision, fiction, documentaire , Verdier. Collection Sciences humaines, 2004
- mit Philippe Carles, André Clergeat: Dictionnaire du jazz, Ed. Robert Laffont, Coll. Bouquins, Paris, 1994, ISBN 2221078225
- (mit Jacques Rancière): Arrêt sur histoire, Centre Georges Pompidou Service Commercia1997
- mit Philippe Carles: Free Jazz Black Power, Fischer TB 1974 (Original: éditions Champ Libre, 1971, rééd. Folio, Gallimard, 2000)
Weblinks
- Jean-Louis Comolli in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Interview 2008, pdf Datei
Verweise
- ↑ Kurzbiografie in Dictionnaire du Jazz 1988
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