- Jean Philippe Eugène de Merode-Westerloo
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Jean Philippe Eugène, comte de Mérode, 5. marquis de Westerloo [und 15 weitere Titel] (* 22. Juni 1674 in Brüssel; † 12. September 1732 auf Schloss Merode) war ein Offizier im Dienst verschiedener Herren. Er war Ritter im Orden vom Goldenen Vlies und entstammte dem Hochadelsgeschlecht der Merode.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der Graf von Mérode-Westerloo diente seit 1692 in der spanisch-wallonischen Kavallerie. Während der Schlacht von Höchstädt/Blenheim kommandierte er eine Kavalleriebrigade in der Armee des französischen Marschalls Tallard. 1705 trat er in kaiserlich-habsburgische Dienste und wurde 1717 kaiserlicher Feldmarschall.
Unter seiner Regie wurde der einst so imposante Nordflügel seines Schlosses in Merode im Stil des italienischen Barock errichtet. Dieser Teil des Schlosses wurde im zweiten Weltkrieg stark zerstört und weitgehend niedergelegt. Auch leitete er umfangreiche bauliche Veränderungen im übrigen Bereich seiner Herrschaft ein.
Ein großes Gemälde von ihm, auf einem Schimmel reitend, den Marschallstab in der Hand haltend und sein Heer anführend, auf einem Stein sein Wappen eingemeißelt hängt heute in der Eingangshalle des Schlosses in Merode.
Bedeutsam sind seine Memoiren, über deren Verfassung er 1732 starb und die sein Enkel Graf Merode-Westerloo herausgab. Sie schildern die Schlacht bei Höchstädt aus der Sicht eines Teilnehmers und Augenzeugen.
Nachkommen
Jean Philippe Eugene de Merode war zweimal verheiratet. Zunächst mit Maria Theresia Pignatelli, Herzogin von Monteleone (1702–1718), die aber bald starb. 3 Kinder gingen aus dieser Ehe hervor. Danach heiratete er am 29. September 1721 Charlotte Wilhelmine Amalie Alexandrina von Nassau-Hadamar (1703–1740), die Tochter des Franz Alexander, Fürst von Nassau-Hadamar. Mit ihr hatte er 7 Kinder, darunter:
- Jean Guillaume (* 16. Juni 1722; † 7. Januar 1763) ∞ Eléonore de Rohan, Prinzessin de Rohan-Rochefort (* 15. Januar 1728; † 1792)
- Philippe Maximilien (* 4. Juli 1729; † 25. Januar 1773) ∞ am 31. März 1759 Marie Catherine de Merode-Montfort (* 10. April 1743; † 26. März 1794)
Werke
- Jean-Philippe-Eugène de Merode-Westerloo: Mémoires de Feld-Maréchal Comte de Merode-Westerloo, Chevalier de la Toison d'Or, Capitaine de Trabans de l'Empereur Charles VI. - 2 Bände, Brüssel, 1840
Siehe auch
Literatur
- David Chandler (Hg.): Military Memoirs of Marlborough's Campaigns, 1702–12. - London: Greenhill Books, 1998; ISBN 1-85367-330-7 - enthält Auszüge aus den Memoiren des Grafen
- E. Richardson: Geschichte der Familie Merode. Band 1. Prag 1877, Seite 168-172
- Adolf Schinzl: Merode-Westerloo, Johann III. Philipp Eugen Graf. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 21, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 451–453.
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