- Jerusalemkirche (Berlin)
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Die Jersualemkirche ist eine der ehemals ältesten Kirchen in der Berliner Friedrichstadt und ein aktueller Veranstaltungsort.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Von der Kapelle zur Großkirche
Bereits 1484 fand die Jerusalemkirche als Capelle Hierusalem erstmals Erwähnung. Im Laufe der Zeit erfolgten zahlreiche Umbauten und Erweiterungen u. a. durch Karl Friedrich Schinkel. Edmund Knoblauch verlieh der Kirche von 1878 bis 1879 ihre letzte Gestalt. Bedingt durch die Ausbreitung des Zeitungsviertels und den Wegzug der Wohnbevölkerung schrumpfte die Anzahl der Gemeindemitglieder rapide, die 1366 Sitzplätze waren bald nicht mehr zu füllen. 1941 wurde die Kirche an die Rumänisch-orthodoxe Kirchengemeinde in Berlin verkauft.
Zerstörung und Wiederaufbau
Am 3. Februar 1945 fand der größte Luftangriff des Zweiten Weltkriegs auf das Regierungs- und Zeitungsviertel statt. In deren Mittelpunkt befand sich die Jerusalemkirche, die dabei fast vollständig zerstört wurde. Nach Kriegsende hatte die neue kommunistische Regierung Rumäniens wenig Interesse an einer Kirchenruine im Westteil Berlins. Der Verleger Axel Springer dagegen hatte ein Auge auf das Grundstück geworfen, um darauf sein Verlagsgebäude zu errichten. 1961 wurde die Ruine der Jerusalemkirche gesprengt.
Ein Neubau entstand 1968 nach Plänen von Sigrid Kressmann-Zschach im spitzen Winkel von der Linden- und Markgrafenstraße. Auf einem Teil des ursprünglichen Standorts der Jerusalemkirche befindet sich heute das Axel-Springer-Haus. Auf der Rudi-Dutschke-Straße ist der Umriss der ehemaligen Jerusalemkirche mit einer doppelten Reihe roter Steine zur Erinnerung nachgezeichnet. Das Fundament der Kirche ist unter der Nummer 09031270 in der Denkmaldatenbank der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung des Landes Berlin eingetragen. Einige Steine der alten Kirche wurden aus den Trümmern geborgen und sind an der Fassade der neuen Kirche angebracht.
Die Jerusalemkirche als Veranstaltungsort
Nach dem Zusammenschluss der evangelischen Gemeinde Jerusalem mit vier weiteren Kirchengemeinden im Jahr 2001 fanden kaum noch Gottesdienste in der Jerusalemkirche statt. 2007 wurde die Jerusalemkirche von der Umweltforum Berlin Auferstehungskirche GmbH zum Veranstaltungsort umgebaut. Als besonderer Ort finden in ihren Räumen Tagungen, Kongresse und andere Veranstaltungen statt und erfüllen das Gotteshaus mit neuem Leben.
Weblinks
Commons: Jerusalemkirche (Berlin) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Webseite des Umweltforums Berlin mit weiteren Informationen zur Kirche. Abgerufen am 12. Februar 2011.
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste: Fundamente der Jerusalemer Kirche
Einzelnachweise
52.5037813.395335Koordinaten: 52° 30′ 14″ N, 13° 23′ 43″ OKategorien:- Kirchengebäude der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
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