- Rudi-Dutschke-Straße
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Die Rudi-Dutschke-Straße ist eine Straße im Berliner Ortsteil Kreuzberg. Sie führt als Fortsetzung der Oranienstraße von der Lindenstraße/Axel-Springer-Straße bis zur Friedrichstraße, wo sie in die Kochstraße übergeht. Die Rudi-Dutschke-Straße entstand nach jahrelangen politischen und gerichtlichen Auseinandersetzungen durch Umbenennung des östlichen Abschnitts der Kochstraße. Die Umbenennung, die durch die überregionale Tageszeitung taz angeregt worden war, wurde am 30. April 2008 mit der Enthüllung eines Straßenschildes an der Ecke Rudi-Dutschke- und Axel-Springer-Straße vor dem Axel-Springer-Hochhaus vollzogen.[1]
Inhaltsverzeichnis
Benennung
Der Vorschlag der taz, die Kochstraße, in der auch das Verlagshaus der Zeitung liegt, aus Anlass des 25. Todestages Rudi Dutschkes auf dessen Namen umzubenennen,[1] stand Ende 2004 am Anfang einer jahrelangen Auseinandersetzung um die symbolkräftige Benennung nach dem Studentenführer.
Ein Mehrheitsbeschluss der Bezirksverordnetenversammlung von Friedrichshain-Kreuzberg sah zunächst die Umbenennung eines Teils der Kochstraße zum 1. April 2006 vor. Diese schob das Verwaltungsgericht am 29. August 2005 auf Klage von Anwohnern, darunter der Axel Springer AG und der Bundesingenieurkammer, auf. Während die taz seit Februar 2006 Unterschriften für die Umbenennung sammelte, initiierte die CDU des Bezirks eine Unterschriftenliste für ein Bürgerbegehren gegen eine Umbenennung. Durch diese kam ein Bürgerentscheid zustande, in dem eine Mehrheit am 21. Januar 2007 die Aufforderung an das Bezirksamt, die Umbenennung zurückzunehmen, ablehnte.
Am 9. Mai 2007 gab das Berliner Verwaltungsgericht bekannt, dass die Umbenennung rechtens sei und keine Grundrechte der Anlieger verletze, und lehnte damit die Anwohnerklage ab. Die Berufung ließ das Gericht nicht zu. Die Klägergemeinschaft beantragte daraufhin die Zulassung auf Berufung beim Oberverwaltungsgericht.[2] Am 21. April 2008 wies dieses den Antrag zurück: Die Umbenennung könne als Ausdruck der Meinungs- und Informationsfreiheit verstanden werden und sei daher kein Verstoß gegen Willkürverbot und staatliches Neutralitätsgebot.[2]
Sehenswürdigkeiten
Von Westen (Friedrichstraße) nach Osten (Axel-Springer-Straße/Lindenstraße):
- Haus am Checkpoint Charlie: der als Wohngebäude konzipierte Bau in der Friedrichstraße 43 Ecke Rudi-Dutschke-Straße gilt als eines der Hauptwerke der Internationalen Bauausstellung 1984. Hier befindet sich das privat betriebene Mauermuseum.
- Axel-Springer-Passage: Die Passage wurde nach einem Entwurf des Londoner Architektenbüros Renton, Howard, Wood, Levin Partnership (RHWL Architects) am 13. Januar 2004 eröffnet und erinnert mit acht gegeneinander verschobenen Innenhöfen an die Tradition der Berliner Höfe. Über die Ullstein-Halle gelangt man zum Axel-Springer-Hochhaus.
- Südöstlich der Passage befindet sich ein Denkmal von Serge Mangin mit dem Titel Väter der Einheit. Es zeigt Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl, den ehemaligen US-Präsidenten George Bush sowie Russlands Ex-Präsidenten Michail Gorbatschow. Rechts neben dem Denkmal erinnert eine Eule an den Ullstein Verlag, der hier im ehemaligen Berliner Zeitungsviertel seinen Sitz hatte.
- Östlich von diesem Denkmal steht eine Eiche, die Axel Springer von Berliner Taxifahrern zur Zeit des Kalten Krieges als Dank für sein Bekenntnis für Berlin erhielt.
- Hinter der Eiche in nördlicher Richtung befindet sich eine Informationstafel, die an den Standort der ehemaligen Jerusalemkirche erinnert. Die Umrisse sind mit Pflastersteinen in der angrenzenden Straßenkreuzung markiert. Ein Neubau der Kirche befindet sich weiter südlich in der Lindenstraße Ecke Markgrafenstraße.
- Auf dem gegenüberliegenden Gelände der BKK Verkehrsbau Union ist ein Werk von Pomona Zipser (ohne Titel) aus dem Jahr 1999/2000 ausgestellt. Es gehört zu einem öffentlichen Skulpturenpark der Berlinischen Galerie mit dem Titel Kunst – Stadt – Raum.
Weblinks
Commons: Rudi-Dutschke-Straße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Rudi-Dutschke-Straße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
- Video: Der Kampf geht weiter. In: Der Tagesspiegel, 30. April 2008, 1:07 Min.
- Urteil des Verwaltungsgerichts Berlin vom 9. Mai 2007 zur Umbenennung der Straße, abgerufen am 15. Mai 2011.
Einzelnachweise
- ↑ a b taz-Kampagne zur Rudi-Dutschke-Straße
- ↑ a b Springer-Klage abgeschmettert. Die Dutschke-Straße kommt. In: die tageszeitung vom 21. April 2008
52.50712517777813.396979569444Koordinaten: 52° 30′ 26″ N, 13° 23′ 49″ OKategorien:- Straße in Berlin
- Berlin-Kreuzberg
- Die tageszeitung
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