Jewrovision

Jewrovision
Logo der Jewrovision

Die Jewrovision ist ein Musikwettbewerb jüdischer Jugendzentren in Deutschland, der seit 2002 jährlich in wechselnden Städten stattfindet. In den letzten Jahren wurde lokal, regional und bundesweit über diese Musikveranstaltung berichtet.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Wettbewerb Jewrovision wurde im Jahr 2002 im Rahmen eines Ferienlagers der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V. (ZWST) in Bad Sobernheim (Rheinland-Pfalz) ins Leben gerufen. Bei dieser ersten Jewrovision traten Teilnehmer von sechs jüdischen Jugendzentren an. Die Ausrichtung des Folge-Events wurde ab der Wettbewerbsrunde 2004 an die jüdische Gemeinde der Gewinner-Stadt vergeben.[2] Der Begriff Jewrovision wird englisch ausgesprochen und setzt sich zusammen aus den Teilen jew – englisch für Jude bzw. Jüdin − und Eurovision, in Anlehnung an den Eurovision Song Contest. Die jährlichen Wettbewerbe stehen zudem unter einem eigenen Motto, welches sich auch im Logo des jeweiligen Jahres widerspiegeln kann.

Die Austragungsorte und Ausrichter sowie die jeweiligen Gewinner der Jewrovision waren bisher:[3]:

2012 wird die Jewrovision in München stattfinden, ausgerichtet von der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern.

Ablauf

Der Ablauf der Jewrovision soll an den Eurovision Song Contest erinnern. Im Rahmen des Wettbewerbs stehen Kinder und Jugendliche der Jugendzentren jüdischer Gemeinden unterschiedlicher deutscher Städte auf der Bühne.[4]

Jede Darbietung besteht dabei aus zwei Teilen:

  • einem Kurzfilm-Beitrag und
  • einer Gesangs-Tanz-Show auf der Bühne.

Der Videobeitrag wird von den Jugendlichen selbst gedreht. Er stellt einerseits das jeweilige Jugendzentrum und deren Heimatstadt vor, und geht andererseits auf das jeweilige Motto der Jewrovision ein. Die Darbietung auf der Bühne besteht aus live Gesang und Tanz. Der eigens für die Jewrovision geschriebene Liedtext behandelt meist jüdische Inhalte, die auch mit dem jeweiligen Motto der Jewrovision zu tun haben. Die Tanzeinlagen auf der Bühne werden selbst choreographiert, wobei die Anzahl der Tänzer oder Sänger nicht festgelegt ist.

In die Bewertung der Darbietungen fließen sowohl das gezeigte Video als auch die Performance auf der Bühne ein. „Auch bei der Bewertung der Arbeiten richtet man sich nach dem Eurovision-Prinzip: Alle Teilnehmer vergeben Punkte, nur für die eigene Gemeinde nicht.“[5] Bewertet wird dabei entweder durch eine extra geladene Jury oder durch die Jugendzentrumsleiter/innen der teilnehmenden Jugendzentren. Bspw. saß 2008 Ralph Siegel mit in der Bewertungs-Jury und bezeichnete die Jewrovision als "[...] eine liebenswerte Miniaturausgabe des Grand Prix."[6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. So hat beispielsweise die Zeitung Jüdische Allgemeine, eine bundesweite wöchentliche Zeitung mit einer Auflage von 12.538 (Quelle Webseite Jüdische Allgemeine, Zitat: "Die Jüdische Allgemeine erscheint jeden Donnerstag in einer IVW-geprüften Druckauflage von 12.538 Exemplaren (I. Quartal 2009).) [1] (Zugriff April 2011), mehrmals über das Event berichtet. Auch im Fernsehen wurden Berichte ausgestrahlt, so ein bundesweiter Beitrag in der Sendung "HIMMEL und ERDE" vom 5. März 2011 im "Rundfunk Berlin Brandenburg". ([2] (Zugriff April 2011)) Nachfolgend eine beispielhafte, unvollständige Übersicht allein der Presseartikel zur Jewrovision 2011:
    • Jüdische Allgemeine: “Probetanz fürs Festival – Wie sich Jugendliche auf die Jewrovision vorbereiten” (von Zlatan Alihodzic, 20. Januar 2011, Duisburg)
    • Der Tagesspiegel: “Berlin sucht die jüdischen Superstars” (von Kathrin Aldenhoff, 25. Februar 2011)
    • Wochenspiegel: “Der Traum von der Titelverteidigung beim “Jewrovision” ” (dapd, 22. Februar 2011)
    • Bild.de News-Ticker: “Jüdische Jugendliche feiern in Berlin” (20. Februar 2011, 08:34 Uhr)
    • Berliner Morgenpost: “Jewrovision 2011 vernetzt den Musiknachwuchs” (17. Februar 2011, Berlin)
    • Jüdische Zeitung: “Es ist das Highlight des Jahres” (von Dirk Hohwieler, Februar 2011)
    • Neues Deutschland: “Festival »Jewrovision«” (dpa, 21. Februar 2011)
    • DRadio Wissen: “Jewrovision – Jüdische Jugendliche ölen die Stimmen für ihren Song-Contest.” (Kultur, 24. Februar 2011 )
    • Berliner Zeitung: “Songcontest auf Jüdisch” (von Sebastian Dörfler, 26. Februar 2011)
  2. Info auf der Jewrovision-Website. (Zugriff März 2011)
  3. Tabelle vom Webportal jewrovision.de (Zugriff April 2011)
  4. Quelle Jüdische Allgemeine: “Probetanz fürs Festival – Wie sich Jugendliche auf die Jewrovision vorbereiten” (von Zlatan Alihodzic, 20. Januar 2011, Duisburg) (Zugriff April 2011)
  5. Zitat aus Jüdische Allgemeine: “Probetanz fürs Festival – Wie sich Jugendliche auf die Jewrovision vorbereiten” (von Zlatan Alihodzic, 20. Januar 2011, Duisburg) (Zugriff April 2011)
  6. Zitat aus Süddeutsche Zeitung: "Trällern beim „Jewrovision“ Song Contest" (von Philipp Crone, 11. Februar 2008) (Zugriff April 2011)

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