João Morais

João Morais

João Pedro Morais - oft nur Morais - (* 6. März 1935 in Cascais; † 27. April 2010 in Vila do Conde) war ein portugiesischer Fußballspieler und -trainer. Der Verteidiger nahm mit der Nationalmannschaft an der Fußball-Weltmeisterschaft 1966 in England teil und gewann mit Sporting Lissabon unter anderem den Europapokal der Pokalsieger von 1964.

Morais wurde 1954 als 18-Jähriger vom Lissaboner Spitzenverein und seinerzeitigen Meister Sporting Lissabon verpflichtet. Mit Sporting gewann er die Meisterschaften der Jahre 1958, 1962 und 1966 sowie 1963 den Pokal. Dieser Titel berechtigte zur Teilnahme am Europapokal der Pokalsieger 1963/64.

Auf dem Weg ins Finale erzielte SCP mit 16:1 gegen APOEL Nikosia aus Zypern den bis heute höchsten Sieg in einem Europacup-Spiel. Im Viertelfinale gewann er nach einer 1:4 Hinspiel-Niederlage gegen Manchester United zu Hause noch mit 5:0. Im Halbfinale war nach Ergebnissen von 0:0 und 1:1 gegen Olympique Lyon ein Entscheidungsspiel notwendig, das der SCP in Madrid mit 1:0 gewann. Nach einem 3:3 im Finale gegen den MTK Budapest im Brüsseler Heysel-Stadion musste auch hier ein zusätzliches Spiel angesetzt werden. Im Wiederholungsspiel im Bosuilstadion von Antwerpen erzielte Morais durch einen legendären, direkt verwandelten Eckstoß in der 20. Minute den einzigen Treffer der Partie und sicherte den einzigen Gewinn in diesem Wettbewerb für einen portugiesischen Verein. Die "Ecke von Morais" fand als Cantinho do Morais weiland auch Einzug in die Folklore und wurde selbst besungen. Er kam in den Finalspielen gegen MTK nur aufgrund einer Verletzung des Stammspielers Hilário Conceição zum Einsatz.

Zwei Jahre später gab er bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1966 in England an der Seite von Stars wie Eusébio in der als Magriços in die Geschichte eingegangenen Mannschaft seine Premiere im Nationaltrikot. Insgesamt kam er bei dem Turnier, in dem Portugal Dritter wurde, vier Mal zum Einsatz, wenngleich nicht im Spiel um den Dritten Platz gegen die UdSSR. Ihm wird im Gruppenspiel gegen Titelverteidiger Brasilien, das Portugal mit 3:1 gewann, das Foul gegen Pelé zugeschrieben, das die Fußballerlegende für den Rest des Wettbewerbs außer Gefecht setzte.

Insgesamt kam er bis 1967 auf zehn Länderspiele, darunter Partien zur Qualifikation für die seinerzeit mit nur vier Mannschaften stattfindende Finalrunde der Europameisterschaft 1968 in Italien. Portugal scheiterte aber hier überraschend an Bulgarien.

Bei Sporting spielte er auf beiden Flüge1- und Außenverteidigerpositionen und erzielte in seinen 255 Spielen 66 Tore. 1969 verabschiedete er sich von Sporting und spielte noch für geraume Zeit in Südafrika und beim Rio Ave FC in Vila do Conde im Nordwesten Portugals, wo er auch als Trainer wirkte.

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