- Europapokal der Pokalsieger (Fußball)
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Europapokal der Pokalsieger (Fußball) Abkürzung Pokal der Pokalsieger Verband UEFA Erstaustragung 1960/61 Mannschaften 49 (bei letzter Austragung) Rekordsieger FC Barcelona (4 Siege) Rekordspieler Ed de Goey (44) Rekordtorschütze Rob Rensenbrink (25) Website UEFA-Archiv (engl.) Der Europapokal der Pokalsieger (in Österreich und in der Schweiz eher als Cup der Cupsieger bekannt) war ein von der UEFA organisierter, europäischer Wettbewerb für Fußballvereine. Der Wettbewerb, bei dem die Pokalsieger der europäischen Länder im K.-o.-System in Hin- und Rückspielen den Gewinner ermittelten, wurde 1960/61 erstmals ausgetragen und war der dritte bedeutende europäische Fußballpokal neben dem Europapokal der Landesmeister und dem Messestädte-Pokal bzw. UEFA-Pokal. Ab der Saison 1971/72 qualifizierte sich der Sieger im Europapokal der Pokalsieger für den UEFA Super Cup. Da der Wettbewerb in den neunziger Jahren an Renommee verloren hatte, wurde der Europapokal der Pokalsieger im Zuge der Reformierung des Europapokals der Landesmeister und des UEFA-Pokals ab der Saison 1999/2000 abgeschafft und mit dem UEFA-Pokal zusammengelegt. Die nationalen Pokalsieger qualifizieren sich nun für den UEFA-Cup bzw. seit der Saison 2009/2010 für die UEFA Europa League.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Präsident des SC Wacker Wien, Alfred Frey, der zu diesem Zeitpunkt auch die Stellung des ÖFB-Vizepräsidenten einnahm, machte am 18. März 1956 der UEFA erstmals bei einer Sitzung den Vorschlag einen solchen Wettbewerb auszutragen. Da er auf starke Gegenwehr stieß, entschied er gemeinsam mit dem ÖFB und dem Mitropapokalkomitee diesen Wettbewerb selbst auszutragen. So kam es am 13. Februar 1960 zur Geburtsstunde des Europapokals der Pokalsieger, bereits nach einer Saison wurde das Turnier von der UEFA übernommen und auch die erste Saison mit dem Sieger AC Florenz als offiziell anerkannt.
Teilnehmer
Teilnehmer waren neben dem Titelverteidiger die jeweiligen nationalen Pokalsieger Europas der Vorsaison. Für Deutschland waren dies regelmäßig die Sieger des DFB-Pokals, für die DDR die FDGB-Pokal-Sieger, für Österreich die Gewinner des ÖFB-Cups und für die Schweiz die Sieger des Schweizer Cups. Wenn ein nationaler Pokalsieger sich für den Europapokal der Landesmeister (ab 1991/92 UEFA Champions League) qualifizieren konnte, nahm der unterlegene Pokalfinalist den Platz im Europapokal der Pokalsieger ein. Der Wettbewerb wurde erstmals in der Saison 1960/61 ausgetragen und wegen der für das Publikum und die Vereine nachlassenden Attraktivität nach der Saison 1998/99 abgeschafft. Seither nehmen die nationalen Pokalsieger am UEFA-Pokal bzw. an der UEFA Europa League teil, sofern sie nicht bereits für die Champions League qualifiziert sind.
Varia
Deutsche Vereine gewannen den Pokal fünfmal. Erster deutscher Titelträger war Borussia Dortmund 1966. Damit war Borussia Dortmund auch der erste deutsche Verein, der einen europäischen Titel errang. Die anderen deutschen Gewinner waren FC Bayern München 1967, 1. FC Magdeburg 1974 (als einzige Mannschaft aus der DDR), Hamburger SV 1977 und Werder Bremen 1992. Weitere deutsche Finalisten waren TSV 1860 München 1965, Fortuna Düsseldorf 1979, FC Carl Zeiss Jena 1981, 1. FC Lokomotive Leipzig 1987 (beide für die DDR) und der VfB Stuttgart 1998. Obwohl Österreich dreimal einen Finalisten (FK Austria Wien 1978 bzw. SK Rapid Wien 1985 und 1996) stellte, konnte von einem österreichischen Vertreter nie ein Titel errungen werden.
Niemals gelang es einem Gewinner, den Pokal direkt im Jahr danach wieder zu verteidigen, auch wenn mit dem AC Florenz (1962), Atlético Madrid (1963), dem AC Mailand (1974), dem RSC Anderlecht (1977), Ajax Amsterdam (1988), dem AC Parma (1994), Arsenal London (1995) und Paris Saint-Germain (1997) nicht weniger als acht Vereine im Jahr nach ihrem Titelgewinn erneut im Finale standen.
Viermal gewann der Vizepokalsieger, da der Pokalsieger als Meister am Europapokal der Landesmeister teilnahm: 1960/61 der AC Florenz, 1971/72 die Glasgow Rangers, 1977/78 der RSC Anderlecht und 1996/97 der FC Barcelona.
Die Endspiele und Sieger
Das erste Finale 1961 wurde noch in Hin- und Rückspiel ausgetragen, ab 1962 fand ein einziges Finale auf neutralem Platz statt. Neun mal gab es eine Verlängerung, welche auch fünf mal eine Entscheidung brachte. Bis in die 70er Jahre hinein war kein Elfmeterschießen vorgesehen, so dass bei unentschiedenem Spielstand nach Ende der Verlängerung drei Mal ein Wiederholungsspiel angesetzt werden musste. Einmal war ein Elfmeterschießen zur Spielentscheidung notwendig.
Ranglisten
In der Geschichte des Europapokals der Pokalsieger errangen 32 verschiedene Vereine den Titel. Der erfolgreichste Verein des Wettbewerbs ist der FC Barcelona mit vier Erfolgen und zwei weiteren Finalteilnahmen. Es folgen mit dem RSC Anderlecht, dem AC Mailand, dem FC Chelsea und Dynamo Kiew vier weitere Vereine mit je zwei Titelgewinnen. Danach folgen 25 Vereine mit jeweils einem Sieg.
Betrachtet man eine Länderwertung so konnten Vereine aus zwölf Ländern den Wettbewerb gewinnen. Die Klubs aus England führen mit insgesamt acht Erfolgen diese Wertung an, dicht gefolgt von den italienischen und spanischen Klubs mit insgesamt je sieben Titeln gemeinsam auf Rang zwei. Auf dem vierten Rang liegt Deutschland mit vier Erfolgen seiner Klubs. Der einzige Europapokalsieg für einen Klub aus der DDR überhaupt, gelang 1974 in diesem Wettbewerb dem 1. FC Magdeburg mit einem 2:0 Finalsieg über den AC Mailand.
Rang Verein Titelgewinne Endspielteilnahmen 1 FC Barcelona 4 6 2 RSC Anderlecht 2 4 AC Mailand 2 3 FC Chelsea 2 2 Dynamo Kiew 2 2 3 FC Arsenal 1 3 Glasgow Rangers 1 3 Atlético Madrid 1 3 Ajax Amsterdam 1 2 AC Florenz 1 2 Paris Saint-Germain 1 2 AC Parma 1 2 Sampdoria Genua 1 2 West Ham United 1 2 Hamburger SV 1 2 Tottenham Hotspur 1 1 Sporting Lissabon 1 1 Borussia Dortmund 1 1 FC Bayern München 1 1 Slovan Bratislava 1 1 Manchester City 1 1 1. FC Magdeburg 1 1 FC Valencia 1 1 Dinamo Tiflis 1 1 FC Aberdeen 1 1 Juventus Turin 1 1 FC Everton 1 1 KV Mechelen 1 1 Manchester United 1 1 Werder Bremen 1 1 Real Saragossa 1 1 Lazio Rom 1 1 Rang Land Siege 1 England 8 2 Italien 7 Spanien 4 Deutschland 4 5 Belgien 3 UdSSR 7 Schottland 2 8 Frankreich 1 DDR Niederlande Portugal Tschechoslowakei Rekorde
Rekordspieler Rang Spieler Spiele 1 Ed de Goey 44 2 Arie Haan 38 3 Rob Rensenbrink 36 4 Gianluca Vialli 35 5 Hans Krankl 33 6 Arnold Mühren 32 Michel Preud’homme 8 François Van Der Elst 30 9 Hugo Broos 29 10 Christo Stoitschkow 28 11 Gianfranco Zola 27 12 Gianni Rivera 26 13 John Bosman 25 Sepp Maier Gerd Müller 16 Migueli 24 Gianluca Pagliuca John Toshack 19 Franz Beckenbauer 23 Roger Claessen Kurt Hamrin Jorge Alberto Mendonça 23 Danny Blind 21 Tore André Flo Carles Rexach Andoni Zubizarreta 27 Paul Breitner 20 Ray Clemence Alain Roche Rekordtorschützen Rang Spieler Tore 1 Rob Rensenbrink 25 2 Gerd Müller 20 3 Gianluca Vialli 19 4 François Van Der Elst 18 5 Roger Claessen 17 Hans Krankl 7 Jorge Alberto Mendonça 16 8 Kurt Hamrin 15 Włodzimierz Lubański Alon Mizrahi Christo Stoitschkow 12 Klaus Allofs 14 Lothar Emmerich Dimitar Milanow Peter Osgood Torschützenkönige
Siehe auch
Weblinks
Commons: Europapokal der Pokalsieger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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