Jocelyn Lovell

Jocelyn Lovell

Jocelyn Bjorn Lovell (* 19. Juli 1950 in Norwich, Vereinigtes Königreich) ist ein ehemaliger kanadischer Radrennfahrer.

Jocelyn Lovell, Sohn eines englischen Vaters und einer dänischen Mutter, war der populärste kanadische Radsport-Star der 1970er Jahre. Die Erfolge des als unbequem geltenden Sportlers sorgten für einen Radsport-Boom in Kanada. Nach einem Unfall sitzt er seit 1983 im Rollstuhl.

Inhaltsverzeichnis

Radsport-Laufbahn

1969 siegte Lovell beim Straßenrennen Fitchburg Longsjo Classic, wandte sich aber anschließend mehr dem Bahnradsport zu. Bei den British Commonwealth Games 1970 in Edinburgh errang er drei Medaillen: Gold im Scratch über zehn Meilen, Silber im Tandemrennen mit Barry Harvey und Bronze im 1000-Meter-Zeitfahren. Im Jahr darauf wurde er vierfacher kanadischer Meister, in der Einerverfolgung, im Sprint, im 1000-Meter-Zeitfahren sowie über zehn Meilen.

Nach den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 1973 in San Sebastian blieb das kanadische Nationalteam zum Training in Spanien. Im dortigen Hotel entwendete Lovell eine Kiste mit Keksen aus dem Dienstzimmer der Zimmermädchen, verteilte sie an seine Sportkameraden und erzählte dies den Betreuern. Daraufhin wurde er wegen Diebstahls von der Mannschaftsleitung für sechs Monate ausgeschlossen. Lovell blieb in Europa, wurde Profi für ein Jahr und 1974 kanadischer Meister im Straßenrennen. Nachdem er festgestellt hatte, dass er das Leben als Profi nicht mochte, ließ er sich reamateurisieren, errang bei den Panamerikanischen Spielen 1975 die Goldmedaille im Zeitfahren, wurde 1977 kanadischer Meister im Punktefahren und 1978 im Sprint. Zudem errang er insgesamt zehnmal den nationalen Titel im Einzelzeitfahren auf der Straße.[1] 1978 war sein erfolgreichstes Jahr, in dem er drei Goldmedaillen bei den Commonwealth Games – im Zeitfahren, im Tandemrennen (mit Gordon Singleton) und im Scratch über zehn Meilen – errang und zudem bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 1978 in München Vize-Weltmeister im Zeitfahren wurde.

Dreimal nahm Jocelyn Lovell auch an Olympischen Spielen teil, im Sprint, im Einzelzeitfahren und in der Mannschaftsverfolgung. Seine beste Platzierung war ein siebter Platz im Einzelzeitfahren bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko.

Ehrungen

1985 wurde Lovell in den Canada’s Sports Hall of Fame aufgenommen.

Privates

In erster Ehe war Jocelyn Lovell bis Mitte der 1980er Jahre mit der Radrennfahrerin und Eisschnellläuferin Sylvia Burka verheiratet. 1983 wurde er beim Radtraining von einem Lastwagen angefahren, ist seitdem querschnittgelähmt und sitzt im Rollstuhl. Lovell, der auch eine falsche Behandlung dafür verantwortlich macht, dass er weiterhin gelähmt ist, engagiert sich in der Spinal Cord Society, die die Erforschung von Rückenmarksverletzungen unterstützt.

Einzelnachweise

  1. canadian-cycling.com

Weblinks


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