Johann Andreas Anton von Scholten

Johann Andreas Anton von Scholten

Johann Andreas Anton von Scholten, geb. Schuldt (* 3. November 1723 in Hamburg; † 22. Mai 1791 in Stettin), war ein königlich preußischer Generalmajor, Schriftsteller und Gründer der wissenschaftlichen Gesellschaft in Treuenbrietzen. Er galt seiner zeit auch als „Der Philosoph beim Offizierkorps“.

Er entstammt der hanseatischen Kaufmannsfamilie Schuldt und wurde am 24. April 1749 von Friedrich II. von Preußen geadelt. Mit seiner Nobilitierung erhielt er den Namen v. Scholten.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Scholten stand zunächst in dänischen Diensten. Er trat am 2. September 1742 in preußische Dienste und wurde Leutnant der Grenadiere im „Garnisonsregiment Reck“. Dort wurde er 1748 Premier-Lieutenant und 1757 Stabshauptmann. Am 26. Dezember 1757 wurde er Hauptmann und 1767 Major. Im Jahre 1775 wurde er Oberstleutnant im „Grenadier-Bataillon von Rohr“, 1778 der Chef und 1779 Oberst. Am 1. März 1786 wurde er Chef des „Regiments Keller zu Fuß“ in Stettin, sowie am 1. Mai 1786 Generalmajor.

Er hat an vielen Schlachten der schlesischen Kriege teilgenommen. Dazu gehören die Schlachten von Prag, Leuthen, Zorndorf und den Gefechten von Rosenberg, Moys, Hoyerswerderda und Groß-Glogau.

Dazu kämpfte er in den Belagerungen Kosel, Breslau, Prag und Kolberg. Dabei wurde er in der Schlacht von Prag und in Zorndorf verwundet.

Er galt als einer der gelehrtesten Offiziere und hat auch veröffentlicht, teils nicht unter seinem Namen. In seiner Garnison in Treuenbrietzen gründetet er 1781 sogar eine Akademie, dazu die Gesellschaft der Freunde der Wissenschaft und des guten Geschmacks. Die Akademie war nicht für Militärs beschränkt sondern durfte auch von Personen beiderlei Geschlechts aus bürgerlichen Kreisen besucht werden.

Werke

Von seinen Werken ist wenig geblieben, bekannt sind:

  • Was muss ein Offizier wissen, wenn er die Pflichten seines Standes erfüllen, und mit Recht Beförderung erlangen will ?, 1784, Rede vor der Gesellschaft in Treuenbrietzen, Übersetzung z.B. in dänische[1]Digitalisat
  • Rede beim Abschied von seinem Bataillon, Berlin 1786, Digitalisat
  • Schreiben über Moses Mendelssohn an den jüdischen Kaufmann David Friedländer vom 18. Februar 1786 veröffentlicht in der Berliner Monatszeitschrift vom März 1786.

Familie

Seine Eltern waren Johann Andreas Schuldt, Reeder und Kaufmann in Hamburg und Christine Elisabeth Muhlen. Er war mit einer geborenen von Levin verheiratet. Das Paar hatte keine Kinder.

Literatur

  • Anton Balthasar König, Biographisches Lexikon aller Helden und Militairpersonen, Band 3, S.419, Digitalisat
  • Johann Georg Meusel, Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller, Band 12, S.399 Digitalisat
  • Bernhard von Poten: Scholten, Johann Anton von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 32, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 225.
  • Friedrich Karl Gottlob Hirsching, Historischliterarisches Handbuch berühmter und denkwürdigen Personen, welche in dem 18. Jahrhunderte gestorben sind, Band 11, S.79, Digitalisat
  • Handbuch des preußischen Adels, 1 Bd. 1892, königlichen Herolds-Amtes

Einzelnachweise

  1. Hvad bør eb Officer videm naar han vil opfylde sin Stands Pligt og med rette vente Befording, Kopenhagen 1789

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