Johann Ferdinand von Porzia

Johann Ferdinand von Porzia

M. Johann Ferdinand von Porzia (auch Porcia, Portia), Graf, später Fürst von Porzia, Graf zu Mitterburg und Brugnara, Graf zu Ortenburg (* 1605 in Venedig; † 19. Februar 1665 in Wien), war Vertrauter des Kaisers Leopold I. und als Obersthofmeister erster Minister.

Leben

Er entstammte einer alten Adelsfamilie ursprünglich aus Friaul. Seit dem 16. Jahrhundert standen verschiedene Angehörige der Familie in herausgehobener Weise im Dienst der Habsburger. Der Vater Johann Graf von Porzia war im Dienst von Erzherzog Ferdinand (später Kaiser Ferdinand II.) Resident in Venedig, in Florenz und in Madrid. Später diente er als Feldobrist und Stadthauptmann von Görz. Verheiratet war dieser mit der Freiin Anna Maria von Raunach. Zeitweise wurde der Sohn zusammen mit dem späteren Kaiser Ferdinand III. erzogen.

Auch Johann Ferdinand trat nach einer Zeit im Ausland in den Dienst der Habsburger ein. Er war seit 1634 Regierungsrat in Innerösterreich. Fünf Jahre später wurde er Landesverweser in Krain. Diese Position behielt er bis 1647. Danach war er bis 1652 Gesandter in Venedig. Anschließend wurde er Obersthofmeister von Erzherzog Leopold (später Kaiser Leopold I.), der damals zwölf Jahre alt war. Porzia hat die Erziehung Leopolds maßgeblich mitgeprägt. Dies trug ihm das Vertrauen Leopolds ein.

Bei der komplizierten Kaiserwahl von 1658 spielte Porzia eine bedeutende Rolle. Er trat auch für ein Bündnis mit Brandenburg gegen Schweden im Zweiten Nordischen Krieg ein. Nach der gelungenen Thronbesteigung Leopolds wurde er kaiserlicher Obersthofmeister und Vorsitzender des Geheimen Rates. Damit war er erster Minister des Kaisers.

Seine Stellung wurde ihm streitig gemacht durch den geistig überlegenen Fürsten Johann Weikhard von Auersperg. Gegen diesen verband sich Porzia mit Johann Adolf Graf von Schwarzenberg und Fürst Wenzel Eusebius von Lobkowicz.

Der spanische König Philipp IV. nahm ihn 1657 in den Orden vom Goldenen Vlies auf, obwohl er an der Verstimmung zwischen Madrid und Wien beteiligt war.

Im Jahr 1660 schenkte der Kaiser Porzia 200.000 Gulden und verlieh ihm die Grafschaft Mitterburg in Istrien. Zwei Jahre später wurde ihm der persönliche Fürstenstand verliehen. Es gelang ihm indes nicht, den Kaiser zu bewegen, die Grafschaft in ein erbliches reichsunmittelbares Fürstentum zu erheben.

Er war verheiratet mit Anna Elisabeth (geb. Gräfin von Auersperg).

Literatur


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