- Johann Friedrich Homeyer
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Johann Friedrich Homeyer (* 13. Januar 1753 in Sanzkow; † 28. März 1818 in Wolgast; vollständiger Name: Johann Peter Friedrich Homeyer) war ein deutscher Kaufmann, Schiffsreeder, königlich-schwedischer Kommerzienrat und Ritter des Wasaordens. Er hatte zusammen mit seinem Sohn August Wilhelm einen wichtigen Anteil am wirtschaftlichen Aufstieg der Stadt Wolgast in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Johann Friedrich Homeyer wurde als Sohn des Sanzkower Pfarrers Johann Jacob Homeyer (1708–1759) und der Christiane Dorothea Veronika Homann geboren.[1] Als der 1759 zum Propst von Schwaan ernannte Vater starb, wurde er nach Prenzlau geschickt, wo er die Schule besuchte. Im Alter von zwölf Jahren ging er nach Wolgast, wo er im Geschäft des Kaufmanns Sonnenschmidt den Handelsberuf erlernte. Dort wurde er schon früh mit der Leitung wichtiger Handelsgeschäfte betraut und später Teilhaber.
1786 heiratete er Sophie Dorothea Droysen, die Tochter des Wolgaster Archidiakons Droysen. 1791 eröffnete er sein eigenes Geschäft. Um 1800 betrieb er Getreidehandel in großem Stil und war einer der größten Getreideexporteure Schwedisch-Pommerns.[2] Er ließ auf Wolgaster Werften 23 Schiffe bauen, kaufte vier in Wolgast und weitere in Göteborg. Homeyer ging 1806 mit seinen Kindern, seine Frau war bereits 1803 verstorben, vor dem Einmarsch der Franzosen in Vorpommern ins Exil nach Göteborg. Dort erwarb er ausgedehnte Besitzungen und gründete ein weiteres Geschäft neben dem in Wolgast weiter bestehenden. Als die Stadt durch einen Großbrand fast vollständig zerstört wurde, spendete er 2000 Taler und bewahrte die Einwohner durch Getreide, das er auf seinen Schiffen aus Wolgast holen ließ, vor einer Hungersnot. Vom schwedischen König wurde er dafür zum Kommerzienrat und Ritter des Wasaordens ernannt. 1815 kehrte er nach Wolgast zurück.
Homeyer verfügte testamentarisch, dass im Geschäft ständig 5000 Taler zu belassen seien, von deren Zinsen jährlich 250 Taler den Armen der Stadt Wolgast zugute kommen sollten.
Aus der Ehe mit Sophie Dorothea Droysen entstammten fünf Töchter und drei Söhne. Darunter August Wilhelm Homeyer (1793–1856), der sein Nachfolger wurde, und der spätere Jurist und Germanist Carl Gustav Homeyer (1795–1874). Seine Tochter Christine Caroline Leopoldine Homeyer heiratete 1819 den Greifswalder Juristen August Friedrich Barkow.
Literatur
- Ines Kakoschke: Wolgaster Familien-Porträts. Die Homeyers. In: Festschrift 750 Jahre Stadt Wolgast 1257–2007. Geschichte und Geschichten aus unserer Stadt. Stadt Wolgast (Hrsg.) 2007, S. 97f.
Einzelnachweise
- ↑ Gertrud Schubart-Fikentscher: Homeyer, Carl Gustav. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, S. 589 f.
- ↑ Ulrike Gleixner, Marion W. Gray: Gender in transition: discourse and practice in German-speaking Europe, 1750-1830. University of Michigan Press, 2006, ISBN 978-0-472-09943-6, S. 80 (Online)
Weblinks
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