Sanzkow

Sanzkow
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Siedenbrünzow
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Siedenbrünzow hervorgehoben
53.913.159Koordinaten: 53° 54′ N, 13° 9′ O
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Demmin
Amt: Demmin-Land
Höhe: 9 m ü. NN
Fläche: 27,67 km²
Einwohner: 623 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 23 Einwohner je km²
Postleitzahl: 17111
Vorwahl: 039998
Kfz-Kennzeichen: DM
Gemeindeschlüssel: 13 0 52 096
Gemeindegliederung: 6 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Goethestraße 43
17109 Demmin
Webpräsenz:
Bürgermeister: Wolfgang Kuhrt
Lage der Gemeinde Siedenbrünzow im Landkreis Demmin
Karte

Siedenbrünzow ist eine Gemeinde im Norden des Landkreises Demmin. Die Gemeinde liegt östlich von Demmin. Sie gehört dem Amt Demmin-Land an, das seinen Verwaltungssitz in Demmin hat.

Inhaltsverzeichnis

Geografie und Verkehr

Tollensebrücke bei Sanzkow

Siedenbrünzow liegt etwa 8 km östlich von Demmin und 16 km westlich von Jarmen. Die B 110 führt durch den nördlichen Teil der Gemeinde. Südlich der durch das Gemeindegebiet fließenden Tollense befinden sich die Ortsteile Sanzkow und Zachariae, die anderen liegen nördlich des Flusses. Bei Sanzkow führt eine Brücke über die Tollense.

Ortsteile

  • Siedenbrünzow
  • Vanselow
  • Eugenienberg
  • Leppin
  • Sanzkow
  • Zachariae

Geschichte

Siedenbrünzow wurde erstmals 1278 unter dem Namen Brünzow urkundlich erwähnt, als der Herzog Barnim I. von Pommern das Dorf dem städtischen Demminer Heilig-Geist-Hospital schenkte. Diese Schenkung wurde 1287 durch Herzog Bogislaw IV. und 1389 durch Herzog Barnim VI. bestätigt.

Der heutige Ortsteil Sanzkow wurde erstmals 1248 erwähnt.

Im Jahr 1604 lebten in Siedenbrünzow sieben Bauern und zwei Kossäten. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde der Ort völlig zerstört. Die Stadt Demmin ließ 1646 wieder sieben Häuser errichten. Die Siedenbrünzower Bauern hatten dem Hospital, der Stadt Demmin und dem Amt Loitz Hand- und Spanndienste zu leisten. Mitte des 17. Jahrhunderts versuchte der zu dieser Zeit in Demmin ansässige Oberst Conrad Mardefelt Siedenbrünzow in seinen Besitz zu bringen, scheiterte aber 1650 am Widerstand der Demmins. Auch der Streit um das Kirchenpatronat über den Ort wurde 1697 vom Obertribunal Wismar zugunsten Demmins entschieden.

Während des Großen Nordischen Krieges wurde der Ort etwa zehnmal geplündert und musste hohe Requisitionsleistungen für die sächsisch-polnischen sowie die russischen Truppen erbringen. Die Siedenbrünzower Bauern mussten sich 1713 und 1714 verschulden, um ihr Saatgetreide erwerben zu können. Eine Missernte und Viehseuchen im Jahr 1715 brachten die acht ansässigen Bauern in eine Notlage, so dass die Stadt Demmin ihnen auf zwei Jahre Pacht- und Dienstgelder erließ. Nach dem Frieden von Stockholm kam Siedenbrünzow wie alle südlich der Peene gelegenen Orte Vorpommerns zu Preußen.

Eugenienberg wurde vor 1751 als Kolonie im östlichen Demminer Stadtwald angelegt und mit acht Halbbauern aus Mecklenburg und Schwedisch-Pommern besiedelt.[1]

In der Zeit des Siebenjährigen Krieges kam es in Vorpommern erneut zu Kriegshandlungen zwischen Schweden und Preußen. Der schwedische Oberst von Lilienberg, Stadtkommandant des erneut besetzten Demmins, unterzeichnete am 17. Januar 1759 in Siedenbrünzow die Kapitulationserklärung.

Das Rittergut Sanzkow war von 1515 bis 1861 im Besitz der Familie von Podewils und gehörte danach bis zur Enteignung 1945 der Familie von Hecht.

Blick über die Tollenseniederung zum Windpark Siedenbrünzow

Ab 1897 führte die Strecke der Demminer Kleinbahn Ost durch die Gemeinde. In Eugenienberg befand sich ein Haltepunkt, Siedenbrünzow und Vanselow hatten Haltestellen. Im Mai 1945 wurde die Kleinbahnstrecke abgebaut und als Reparationsleistung in die Sowjetunion gebracht. Von 1937 bis 1995 führte eine Normalspurstrecke der Eisenbahn von Demmin über Siedenbrünzow zum Flugplatz Tutow. Diese Strecke wurde Anfang des 21. Jahrhunderts abgebaut.

In den 1990er Jahren wurde nördlich der B 110 bei Siedenbrünzow ein Windpark mit 9 Windenergieanlagen errichtet, der inzwischen erweitert wurde.

Persönlichkeiten

Sehenswürdigkeiten

Herrenhaus Vanselow
  • Kirche Siedenbrünzow, als Kapelle im 17. Jahrhundert errichtet, im 19. Jahrhundert umgebaut, Grüneberg-Orgel von 1850
  • Kirche Sanzkow, Giebel aus dem 13. Jahrhundert, Ende des 18. Jahrhunderts umgebaut
  • Herrenhaus Vanselow, alte Wirtschaftsgebäude des Gutes
  • Park und Lindenallee in Vanselow
  • Kirche Vanselow, Mitte 19. Jahrhundert, Grüneberg-Orgel von 1912


Literatur

  • Karl Goetze: Geschichte der Stadt Demmin auf Grund des Demminer Ratsarchivs, der Stolleschen Chronik und anderer Quellen bearbeitet. Demmin 1903, Nachdruck 1997, ISBN 3-89557-077-X
  1. Otto Gebhard: Friderizanische Kolonien und Kolonisten in Pommern nach dem Stande des Jahres 1754. (PDF; 288KB)

Weblinks


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