- Schwaan
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Wappen Deutschlandkarte 53.93333333333312.14Koordinaten: 53° 56′ N, 12° 6′ OBasisdaten Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Landkreis: Rostock Amt: Schwaan Höhe: 4 m ü. NN Fläche: 38,28 km² Einwohner: 5.087 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 133 Einwohner je km² Postleitzahl: 18258 Vorwahl: 03844 Kfz-Kennzeichen: DBR Gemeindeschlüssel: 13 0 72 095 Adresse der
Stadtverwaltung:Pferdemarkt 2
18258 SchwaanWebpräsenz: Bürgermeister: Peter Faix Lage der Stadt Schwaan im Landkreis Rostock Schwaan ist eine Stadt im Landkreis Rostock in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie ist Sitz des Amtes Schwaan, dem weitere sechs Gemeinden angehören.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Schwaan liegt an der unteren Warnow und der Beke zwischen Rostock und Güstrow. Die Hänge östlich und westlich der Warnow erreichen kaum noch 50 m ü. NN, das Gebiet wird nach Norden, zur Ostsee hin, flacher.
Zu Schwaan gehören die Ortsteile Bandow, Dorf Tatschow, Hof Tatschow und Letschow.
Namensherkunft
Der Name Schwaan kommt aus dem Altslawischen und bedeutet: živŭ = lebend oder zvati für rufen. auch eine Herleitung vom Lokatornamen Svan od. Zvan also Ort des živan, Svan, Zvan ist durchaus möglich.[2]
Geschichte
Das Gebiet an der Warnow war ursprünglich von Slawen besiedelt, was man heute noch an den Orts- und Flurnamen erkennen kann. Erstmals wurde Schwaan 1276 als Stadt in einer Urkunde nachgewiesen. Eine Kirche wurde bereits 1236 urkundlich erwähnt.[3]
1765 vernichtete ein großer Brand die gesamte Stadt bis auf die Paulskirche und eine Mühle. Daher wird heute das Stadtbild von danach errichteten, insbesondere auch im klassizistischen Stil errichteten Bürgerhäusern bestimmt.
Spätestens seit dem 19. Jahrhundert waren im Ort Juden ansässig, die sich auch einen Jüdischen Friedhof einrichteten. Seit den 1880er Jahren nahm die Zahl der jüdischen Bürger kontinuierlich ab, bis sich die kleine Gemeinde 1915 auflöste. Die in der Zeit des Nationalsozialismus 1937 noch hier lebenden sieben Juden wurden in die Emigration oder in den Freitod getrieben bzw. in die KZ-Vernichtungslager deportiert. Der Friedhof verwahrloste und wurde in den 1960er Jahren überbaut. Im Jahre 1988 wurde ein Denkmal am ehemaligen Ort des Friedhofs errichtet.
Schwaan war eine kleine Landstadt und Markt für die umliegenden Gemeinden des Amtes Schwaan. Der Bau der Bahnlinie Hagenow–Schwerin–Rostock durch Schwaan (1850) brachte einen wirtschaftlichen Aufschwung. Das Rathaus wurde nur fünf Jahre später in neugotischem Stil errichtet. 1928 wurde an der Warnow die erste deutsche Flussbadeanstalt eröffnet.
Die Stadt wurde als Ausflugsziel vor allem der Rostocker sehr geschätzt. 1911 wurde eine Lungenheilstätte errichtet, die später zu einer Tuberkulose- und Rehabilitationsklinik ausgebaut wurde. Sie wird auch heute noch für Rehabilitationszwecke genutzt.
Im Zweiten Weltkrieg erlitt Schwaan keine Zerstörungen durch Bombentreffer. Die 1928 errichtete Schwaaner Hubbrücke über die Warnow wurde jedoch am 1. Mai 1945 gesprengt, ihr beschädigter Hubteil bis 1950 wieder erneuert. Die Brücke war technisches Denkmal und ein Wahrzeichen der Stadt. Sie wird auf Grund von Baufälligkeit bis voraussichtlich 2015/16 durch ein festes Brückenbauwerk ersetzt. Bereits im August 2009 wurden die stählernen Hubportale abgetragen.
Seit 1990 besteht eine Partnerschaft mit Loxstedt, südlich von Bremerhaven in Niedersachsen gelegen.
Seit 1991 wurde der historische Stadtkern im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert; das Stadtbild hat sich stark verbessert.
Am 1. Januar 1999 wurde Bandow eingemeindet.[4]
Religion
In Schwaan gibt es drei christliche Gemeinden, eine evangelisch-lutherische Kirchgemeinde, die römisch-katholische Gemeinde St. Josef, die zur St.-Antonius-Gemeinde Bützow gehört, sowie die der Neuapostolischen Kirche.[5]
Politik
Stadtvertretung
Die Stadtvertretung, das Kommunalparlament der Stadt, hat (inkl. Bürgermeister) 17 Mitglieder, die Stadtvertreter genannt werden.[6]
Partei Ergebnis 2009 Ergebnis 2004 Sitze 2009 CDU 53,3 58,6 9 Die Linke 26,8 20,7 5 Grüne 13,8 6,8 2 SPD 6,1 5,6 1 andere 0,0 8,3 0 Wappen
Das Wappen wurde am 10. April 1858 von Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg-Schwerin festgelegt. In seiner heutigen Form wurde es am 14. September 1940 vom Reichsstatthalter in Mecklenburg verliehen und unter der Nr. 218 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.
Blasonierung: „In Blau ein rechts gekehrter silberner Schwan mit goldenem Schnabel und goldenen Füßen und mit goldener Krone um den Hals.“
Das Wappen wurde von dem Berliner Prof. Hans Schweitzer neu gezeichnet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kunstmuseum in der Wassermühle: Das Kunstmuseum stellt Werke der mecklenburgischen Kunst aus. Ein besonderes Augenmerk liegt auf Arbeiten der Maler Franz Bunke, Rudolf Bartels, Peter Paul Draewing (alle Schwaan) und Alfred Heinsohn (Hamburg). Diese vier Künstler gründeten um 1890 in Schwaan die einzige Künstlerkolonie Mecklenburgs.
Auf dem Marktplatz ist das Kriegerdenkmal für die Gefallenen von 1870/71 aus dem Jahr 1895 erhalten. An seiner Vorderseite ist ein Reliefmedaillon des Großherzogs Friedrich Franz IV., geschaffen von dem Bildhauer Hermann Hultzsch, zu sehen. Bekrönt wird das Denkmal von einem Eisernen Kreuz. Am Bahnhof erhalten ist auch das Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges.
Seit 1988 erinnert eine Gedenkstele am Standort des ehemaligen Jüdischen Friedhofs in der Lindenbruchstraße an den "Guten Ort" der Jüdischen Gemeinde.
Die Baudenkmale der Stadt und ihrer Ortsteile sind in der Liste der Baudenkmale in Schwaan aufgeführt.
Verkehr
Schwaan liegt an den Bahnlinien Rostock–Güstrow sowie Rostock–Bützow–Schwerin. Eine direkte Regionalexpresslinie verbindet Schwaan im Zweistundentakt mit Hamburg, Schwerin und Rostock, eine Linie der S-Bahn Rostock verkehrt stündlich nach Güstrow beziehungsweise Rostock und Warnemünde. An das überregionale Straßennetz ist die Stadt sehr gut angebunden; in jeweils 15 Kilometern Entfernung gelangt man auf die Bundesautobahn 19 und auf die Bundesautobahn 20.
Östlich von Schwaan befindet sich der Regionalflughafen Rostock-Laage.
Persönlichkeiten
- Ludolph von Wrisberg, (1823-1894), Reichstagsabgeordneter
- Franz Bunke (1857–1938), Maler, seit 1927 Ehrenbürger der Stadt
- Peter Paul Draewing (1876-1940), Kunstmaler
- Wilhelm Kruse (1887–1960), Bildhauer
- Hanne-Lore Kuhse (1925–1999), Sängerin
- Walter Schöler (Pädagoge) (1928–1994), Unterrichtswissenschaftler
- Monika Krause-Fuchs (* 1941), Politikerin und Sexualwissenschaftlerin in Kuba
- Hans-Georg Jaunich (* 1951), Handballspieler und Olympiasieger 1980
Literatur
- Schwaan - "wie ein Hauch verträumten Sinnens". Stadt Schwaan. [Texte: Heiko Brunner ...]. Rostock: Redieck und Schade, 2005. - 175 S.
Weblinks
Commons: Schwaan – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienQuellen
- ↑ Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Paul Kühnel: Die slawischen Ortsnamen in Meklenburg in Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. - Bd. 46 (1881), S. 130
- ↑ August Rudloff:Die meklenburgische Vogtei Schwaan, Aufsatz 8, Band 61, S. 255-256), 1896, Schwerin in Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
- ↑ Stadt Schwaan
- ↑ Stadtvertreter und Vertreterausschüsse - schwaan.de
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